Bestand
Chef der Heeresarchive und nachgeordneter Bereich (Bestand)
Bearbeitungshinweis: Die
Akte RH 18/721 (alte Signatur W-10/187) wurde kassiert, da es
sich um ein Doppelstück zu der Akte RH 18/1210
handelte
Bestandsbeschreibung: Der
Chef der Heeresarchive war der Leiter des Archivwesens für den
Wehrmachtteil Heer mit Dienstsitz in Potsdam. Dem Chef der
Heeresarchive unterstanden die Heeresarchive in Potsdam, Wien,
München, Dresden und Stuttgart, die Heeresarchiv-Zweigstellen in
Prag und Danzig sowie die Beauftragten in den besetzten Gebieten
und die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten.
Der Chef der Heeresarchive war zuständig für
die Aufnahme von Akten des Oberkommandos der Wehrmacht, des
Oberkommandos des Heeres mit nachgeordneten Dienststellen, der
Kommandobehörden, Truppen, Verwaltungs-behörden und sonstigen
Einrichtungen des Heeres (vgl. HDv. 30 Schrift und
Geschäftsverkehr der Wehrmacht, Anhang 2). Die Benutzerordnung
regelte das Ausleihen und Benutzen der Heeresarchivalien (vgl.
BArch RH 18/437).
Nach dreijährigen
Verhandlungen vereinbarten der Reichs- und Preußische Minister
des Innern und der Reichskriegsminister im September 1936, dass
die militärischen Akten durch das Oberkommando des Heeres
übernommen werden sollten. Der Chef der Heeresarchive und die
ihm unterstellten Heeresarchive übernahmen mit dem 1. April 1937
das militärische Archivgut, das seit 1919 das Reichsarchiv,
seine Zweigstellen in Dresden und Stuttgart sowie das
Kriegsarchiv in München verwalteten.
Der
Chef der Heeresarchive unterstand dem Oberquartiermeister V im
Generalstab des Heeres bis 1942. Mit der Neuausrichtung der
Kriegsgeschichtsschreibung unterstellte Hitler den Chef der
Heeresarchive zum 1. Juli 1942 dem Beauftragten des Führers für
die militärische Geschichtsschreibung Oberst d.G. Scherff. Chef
der Heeresarchive war von 1937 - 1942 Friedrich von Rabenau, ab
1942 bis Kriegsende Karl Ruppert, der seit 1937 das Heeresarchiv
Potsdam leitete. Die Leitung des Heeresarchivs Potsdam und das
Amt des Chefs der Heeresarchive wurden 1943
zusammengelegt.
Heeresarchiv
Potsdam
Das Heeresarchiv Potsdam
gliederte sich in drei Abteilungen. Die Abteilung A verwaltete
das brandenburgisch-preußische Heeresarchiv, dessen Archivgut
eine Laufzeit vom 17. Jahrhundert bis zur Auflösung des
preußischen Heeres 1920 umfasste. Die Abteilung B verwahrte die
Akten der nach dem 1. Weltkrieg entstandenen
Freiwilligenformationen und der Reichswehr. Die Abteilung C war
für die Aufnahme von Akten der Wehrmacht bestimmt, d.h. ab 1935
mit der Wiedererrichtung der Wehrhoheit. Die Abteilungen des
Heeresarchivs Potsdam waren in Sachgebiete gegliedert. Weitere
Organisationseinheiten nahmen die Sammlungen, Nachlässe, die
Karten und die Bildsammlung auf. Dem Heeresarchiv Potsdam wurden
1935 auch die Abteilung Berlin des Reichsarchivs (v.a.
Preußisches Kriegsministerium nach 1867) und das
Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegsgräber
unterstellt.
Das Heeresarchiv Potsdam
übernahm laufend die Kriegstagebücher aller Kommandobehörden und
Truppen sowie in der Gerichtsakten-Sammelstelle die
Gerichtsakten der Feld- und Kriegsgerichte. Die
Aktensammelstelle West in Berlin-Wannsee nahm v.a. Beuteakten
verschiedener militärischer Dienststellen aus Frankreich auf.
Die Organisationsstruktur des Heeresarchivs Potsdam war nicht
einheitlich und änderte sich bis 1945 mehrfach.
In territorialen Angelegenheiten war das
Heeresarchiv Potsdam an die Weisungen des Befehlshabers im
Wehrkreis III (Berlin) gebunden.
Ein
britischer Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 traf das
Dienst- und Magazingebäude des Chefs der Heeresarchive und des
Heeresarchivs Potsdam schwer. Dabei sind die Bestände des
brandenburgisch-preußischen Heeresarchivs nahezu vernichtet
worden. Das betraf u.a. die Akten des preußischen
Militärkabinetts, die Akten des preußischen Kriegsministeriums,
die Kriegsakten der Einigungskriege und die wichtigsten
Kriegstagebücher mit Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg. Die
Überlieferung personenbezogener Unterlagen der preußischen Armee
und der Reichswehr gilt als nahezu restlos vernichtet.
1943 lagerte das Heeresarchiv Potsdam die
Abteilung für die Aufnahme der Kriegstagebücher in das
schlesische Liegnitz aus. Ende 1944 wurde diese Außenstelle
wieder nach Potsdam verlegt. Spät lagerte das Heeresarchiv
Potsdam größere Mengen seines Archivguts aus. Kurz vor der
Einschließung Berlins wurden in "zwei Transporten von je 4-6
Eisenbahnwaggons" (Poll) die Kriegstagebücher des 2. Weltkriegs
und wenige besonders wertvolle ältere Akten nach Blankenburg im
Harz und nach Bad Reichenhall bzw. Kufstein verlagert.
Das Archivgut in Blankenburg beschlagnahmten
die Westalliierten. Es handelte sich dabei um die
Kriegstagebücher der Armeeoberkommandos, der Generalkommandos,
der Divisionen und weiterer Heeresdienststellen sowie Teile
älterer Akten. Die Kriegstagebücher von Spitzenbehörden des
Heeres verbrannten auf Befehl des Beauftragten des Führers für
die militärische Geschichtsschreibung Scherff in Reichenhall
bzw. Kufstein. Die Vernichtung älterer Akten, der Nachlässe und
Sammlungen in Reichenhall konnte vom zuständigen Beamten
verhindert werden.
Heeresarchiv
Wien
Der Chef der Heeresarchive übernahm
nach der Eingliederung Österreichs 1938 das Kriegsarchiv Wien.
Es war das zentrale Militärarchiv der österreichisch-ungarischen
Monarchie bis 1918 und der Republik Österreich bis 1938. Nach
Beginn des 2. Weltkriegs wurde dem Heeresarchiv Wien die
Aktensammelstelle Südost zur Aufnahme von Beuteakten aus dem
Südostraum unterstellt.
In territorialen
Angelegenheiten war das Heeresarchiv Wien an die Weisungen des
Befehlshabers im Wehrkreis XVII (Wien) gebunden.
Das Kriegsarchiv untersteht heute dem
Österreichischen Staatsarchiv.
Heeresarchiv München
Das
Kriegsarchiv München konnte nach der Gründung des Reichsarchivs
1919 seinen Status als eigenständiges bayerisches Archiv
bewahren und wurde nicht als Reichsarchivzweigstelle, wie die
Archive in Dresden und Stuttgart, dem Reichsarchiv unterstellt.
Der Chef der Heeresarchiv übernahm 1937 das Kriegsarchiv München
als Heeresarchiv München. Das Heeresarchiv München umfasste die
gesamte bayerische militärische Überlieferung von ca. 1650 bis
1920. Nach Beginn des 2. Weltkriegs ist dem Heeresarchiv München
die Aktensammelstelle Süd, insbesondere zur Aufnahme
italienischer Beuteakten, unterstellt worden.
In territorialen Angelegenheiten war das Heeresarchiv
München an die Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis VII
(München) gebunden.
Das Kriegsarchiv
München ist nach dem 2. Weltkrieg dem bayerischen
Hauptstaatsarchiv unterstellt worden. Trotz Kriegsverlusten ist
der größte Teil der Bestände erhalten geblieben und ermöglicht
als Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung
des Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die
Militärgeschichte vor 1919.
Heeresarchiv
Dresden
Der Chef der Heeresarchive
übernahm 1937 die Reichsarchivzweigstelle Dresden vom
Reichsarchiv als Heeresarchiv Dresden. Diese Dienststelle war
für die Bestände des sächsischen Heeres zuständig (XII. (I.
Königlich Sächsisches) Armeekorps und XIX. (II. Königlich
Sächsisches) Armeekorps). Ohne klare Abgrenzung der Bestände zum
Hauptstaatsarchiv Dresden umfassten die Bestände des
Heeresarchivs Dresden eine Laufzeit von 1830 - 1919.
In territorialen Angelegenheiten war das
Heeresarchiv Dresden an die Weisungen des Befehlshabers im
Wehrkreis IV (Dresden) gebunden.
Beim
angloamerikanischen Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945
erlitten v.a. die personenbezogenen Unterlagen des sächsischen
Heeres Verluste. Trotz Kriegsverlusten ist der größte Teil der
Bestände erhalten geblieben und ermöglicht als
Ersatzüberlieferung für die verlorengegangene Überlieferung des
Heeresarchivs Potsdam Quellenforschungen für die
Militärgeschichte vor 1919.
Die
erhaltenen Bestände des Heeresarchivs Dresden gab die Regierung
der UdSSR an die Regierung der DDR nach dem Krieg zurück. Sie
wurden bis zur Wiedervereinigung im Militärarchiv der DDR in
Potsdam verwaltet. Das Bundesarchiv-Militärarchiv übergab die
Bestände 1991 dem Hauptstaatsarchiv Dresden.
Heeresarchiv Stuttgart
Der Chef der
Heeresarchive übernahm 1937 die Reichsarchivzweigstelle
Stuttgart vom Reichsarchiv als Heeresarchiv Stuttgart. Diese
Dienststelle war für die Bestände des württembergischen Heeres
(XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps) und des XIV.
(Großherzoglich Badischen) Armeekorps zuständig.
In territorialen Angelegenheiten war das
Heeresarchiv Stuttgart an die Weisungen des Befehlshabers im
Wehrkreis V (Stuttgart) gebunden.
Das
Heeresarchiv Stuttgart ist ohne Kriegsverluste erhalten
geblieben und ermöglicht als Ersatzüberlieferung für die
verlorengegangene Überlieferung des Heeresarchivs Potsdam
Quellenforschungen für die Militärgeschichte vor 1919.
Das Heeresarchiv Stuttgart ist heute dem
Hauptstaatsarchiv Stuttgart unterstellt. Die Archivalien des
XIV. (Großherzoglich Badischen) Armeekorps lagern im
Generallandesarchiv in Karlsruhe, obwohl das Großherzogtum Baden
von 1871-1919, im Gegensatz zu Bayern, Sachsen und Württemberg,
nicht über ein militärisches Reservatrecht verfügte.
Heeresarchiv-Zweigstelle Prag
Die Heeresarchiv-Zweigstelle Prag verwaltete das ehemalige
tschechische Heeresarchiv und erfasste Archivgut des
österreichisch-ungarischen Heeres in Böhmen und Mähren. Es war
mit der Ergänzung des dienstlichen Archivgutes durch Sammlungen,
die Bereitstellung der Bestände zur Benutzung durch
Dienststellen der Wehrmacht sowie mit der Auskunfterteilung
beauftragt.
In territorialen
Angelegenheiten war die Heeresarchiv-Zweigstelle Prag an die
Weisungen des Wehrmachtbevollmächtigten beim Reichsprotektor in
Böhmen und Mähren (Wehrkreisbefehlshaber in Böhmen und Mähren)
gebunden.
Heeresarchiv-Zweigstelle
Danzig
Die Heeresarchiv-Zweigstelle
Danzig erfasste das in den Ostfeldzügen erbeutet militärische
Archivgut, insbesondere das polnische Heeresarchiv. Es hatte
dieses Material zu erfassen, nutzbar zu machen und aus den Akten
Auskünfte zu erteilen.
In territorialen
Angelegenheiten war die Heeresarchiv-Zweigstelle Danzig an die
Weisungen des Befehlshabers im Wehrkreis XX (Danzig)
gebunden.
Der Beauftragte des Chefs der
Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Frankreich
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive
beim Militärbefehlshaber in Frankreich in Paris hatte die
französischen Heeresarchive zu beaufsichtigen und auszuwerten.
Er sollte Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren,
Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material
sammeln.
Der Beauftragte des Chefs der
Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Belgien und
Nordfrankreich
Der Beauftragte des Chefs
der Heeresarchive beim Militärbefehlshaber in Belgien und
Nordfrankreich in Brüssel sollte das belgische Heeresarchiv
auswerten, die Benutzung durch deutsche Dienststellen
ermöglichen, Quellen zur deutschen Geschichte inventarisieren,
Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches Material
sammeln.
Der Beauftragte des Chefs der
Heeresarchive in Elsass-Lothringen
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Elsass-Lothringen in
Metz war mit der Wiedererfassung deutscher Heeresakten, der
Sichtung französischer Beuteakten, insbesondere der
Maginot-Linie, und mit der Bereitstellung von Akten für
Dienststellen der Wehrmacht befasst.
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in den
Niederlanden
Der Beauftragte des Chefs
der Heeresarchive in den Niederlanden mit Sitz im Haag hatte die
niederländischen Heeresarchive zu beaufsichtigen und
auszuwerten. Er sollte Quellen zur deutschen Geschichte
inventarisieren, Dokumente kopieren und zeitgeschichtliches
Material sammeln.
Der Beauftragte des
Chefs der Heeresarchive beim Befehlshaber der deutschen Truppen
in Dänemark
Der Beauftragte des Chefs der
Heeresarchive beim Befehlshaber der deutschen Truppen in
Dänemark mit Sitz in Kopenhagen sollte das dänische Heeresarchiv
auswerten und zeitgeschichtliches Material sammeln.
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive
beim Wehrmachtbefehlshaber Norwegen
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Wehrmachtbefehlshaber Norwegen in Oslo übernahm die Leitung des
norwegischen Heeresarchivs, erteilte deutschen Dienststellen
Auskünfte und sammelte zeitgeschichtliches Material.
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in
Italien
Der Beauftragte des Chefs der
Heeresarchive in Italien wurde nach dem Abfall Italiens und dem
Einmarsch der Wehrmacht in Italien 1943 mit der Sicherstellung
des Aktenmaterials der italienischen Armee für die
Kriegsgeschichtsschreibung und die Auswertung durch
Wehrmacht-Dienststellen beauftragt.
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in Athen
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in
Athen war nach der Besetzung Griechenlands mit der Sichtung und
Sicherstellung der griechischen Heeresakten sowie einer
archivisch-militärischen Bestandsaufnahme befasst.
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive in
Belgrad
Der Beauftragte des Chefs der
Heeresarchive in Belgrad wertete die jugoslawischen Heeresakten
aus, erteilte Wehrersatz-Dienststellen, Versorgungsämtern und in
Umsiedlungsfragen Auskünfte. Des Weiteren sollte er
zeitgeschichtliches Material sammeln.
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Wehrmachtbefehlshaber Ostland
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Wehrmachtbefehlshaber Ostland in Riga verwaltete und wertete die
militärischen Archive und Bestände in Riga, Kaunas, Wilna aus.
Er erteilte Auskünfte für die Wehrersatz-Dienststellen und
erfasste deutsche und polnische Heeresakten. Des Weiteren sollte
er zeitgeschichtliches Material sammeln.
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Wehrmachtbefehlshaber Ukraine
Der
Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Wehrmachtbefehlshaber Ukraine in Kiew hatte die militärischen
Archive in Kiew und Charkow auszuwerten sowie österreichische
und polnische Heeresakten zu erfassen. Er war mit der Sammlung
zeitgeschichtlichen Materials befasst.
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Kommandierenden General der Sicherungstruppen und Befehlshaber
im Heeresgebiet Nord
Der Beauftragte des
Chefs der Heeresarchive beim Kommandierenden General der
Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Nord hatte
die sichergestellten militärischen Archive auszuwerten und
zeitgeschichtliches Material zu sammeln.
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive beim
Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte
Der Beauftragte des Chefs der Heeresarchive
beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte hatte
die sichergestellten militärischen Archive auszuwerten und
zeitgeschichtliches Material zu sammeln.
Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten
Die Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten prüfte die von
der Front eintreffenden Beuteakten auf Ihren Gehalt und leitete
diese, soweit ihr die Akten für die weitere Kriegsführung
wichtig erschien, an Dienststellen der Wehrmacht weiter.
In territorialen Angelegenheiten war die
Wehrmacht-Sichtungsstelle für Beuteakten an die Weisungen des
Befehlshabers im Wehrkreis III (Berlin) gebunden.
Vorprovenienz: Reichsarchiv
Inhaltliche
Charakterisierung: Die Akten des Bestandes RH 18 Chef der
Heeresarchive enthalten Personal- und Sachakten des "Chefs der
Heeresarchive" und fast aller ihm unterstellter Dienststellen.
Daneben finden sich in dem Bestand Vorschriften und
Bekanntmachungen der jeweils territorial zuständigen
Kommandobehörde, z.B. des Militärbefehlshabers in Frankreich
oder des Befehlshabers im Wehrkreis VII (München).
Dem Bestand sind die Aktenverzeichnisse zu den
Beständen des Heeresarchivs Potsdam zugeordnet. Darunter fallen
Findhilfsmittel der Registraturen, Ablieferungsverzeichnisse und
Findbücher der Heeresarchive. Diese Aktenverzeichnisse geben
einen zahlenmäßigen und inhaltlichen Überblick der ehemals
vorhandenen Bestände und ergänzen die verlorengegangenen
Bestände der preußischen Armee um Organisationsunterlagen. Die
Nachlassverzeichnisse enthalten biographische Angaben.
Eine Besonderheit des Bestandes RH 18 sind
seine Personalakten, die, im Gegensatz zu den meisten anderen
personenbezogenen Unterlagen der Wehrmacht, nicht dem Bestand
entnommen worden sind. Die Personalakten wurden bei den
jeweiligen Dienststellen klassifiziert.
Im Online-Findbuch zu RH 18 ist die Dauerausstellung des
Heeresarchivs Potsdam, nach Vitrinen bzw. thematisch geordnet,
virtuell rekonstruiert. Kriegstagebücher, Befehle,
Militärkonventionen, Schriftwechsel bekannter Generale sowie
zeitgeschichtliches Sammlungsmaterial von 1679 bis nach dem Ende
des Ersten Weltkrieges wurden von den Mitarbeitern des
Heeresarchivs Potsdam in die Archivalienschau aufgenommen. Die
Dokumente sind in Vitrinen thematisch abgelegt worden. Auf der
Rückseite der Dokumente ist das zuständige Sachgebiet des
Heeresarchivs Potsdam, der Bestand und die laufende Nummer
angegeben. Diese Archivalien werden im Original vom
Bundesarchiv-Militärarchiv nicht vorgelegt, sondern in
Mikrofiches.
Ein großer Teil der
Unterlagen befand sich im Bestand MSg 101, dieser wurde komplett
zu RH 18 umsigniert.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung: 2482
AE
Zitierweise: BArch RH
18/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 18
- Umfang
-
3103 Aufbewahrungseinheiten; 15,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Weitere nachgeordnete Einrichtungen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Hauptstaatsarchive München, Dresden, Stuttgart
Österreichisches Staatsarchiv Wien (Archiv der Republik)
Sonderarchiv Moskau (Fond 1256, Fond 1275, Fond 1387)
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: RW 9 Beauftragter des Führers für die militärische Geschichtsschreibung
RH 2 OKH/Generalstab des Heeres
RH 60 Kriegsgeschichtliche Abteilung des Heeres
RH 61 Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres
N 41 Hermann Pantlen
N 62 Friedrich von Rabenau
N 469 Karl Ruppert
MSg 1/705: "Vier Jahre als Forscher in der Kriegsgeschichtlichen Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht 1941 - 1945.- Dokumentation von Claus Grimm"
RL 2-IV Kriegswissenschaftliche Abteilung der Luftwaffe
RM 8 Kriegswissenschaftliche Abteilung der Marine
R 1506 Reichsarchiv (Bundesarchiv, Abteilung R)
Literatur: Bässler, Gotthold, Die Reichsarchivzweigstelle Dresden, in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde (48), Dresden 1927, S. 258 ¿ 283
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Guides to German Records Microfilmed at Alexandria, Va., No. 12. Records of Headquarters of the German Army High Command (Part I), Washington 1959
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Strutz, Georg, Nachruf Friedrich von Rabenau, in: Der Archivar 9 (1956) Heft 2, Sp.133 ¿ 144
Studanski, Rudolf, Die Bestände des Deutschen Militärarchivs, in: Zeitschrift für Militärgeschichte 4 (1965)
Ueberschär, Gerd R., Geschichte der Kriegstagebuchführung in Heer und Luftwaffe (1850 bis 1945), in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 28 (1979), Heft 3, S. 83 ¿ 93
Von der Kriegsschule zum Parlament. Historische Notizen zum Gebäudekomplex Am Havelblick 8 (Schriften des Landtages Brandenburg Heft 3/2000)
Wegner, Bernd, Deutsche Aktenbestände im Moskauer Zentralen Staatsarchiv. Ein Erfahrungsbericht, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 40 (1992), S. 311 ¿ 319
Weiser, Johanna, Geschichte der preußischen Archivverwaltung und ihrer Leiter. Von den Anfängen unter Staatskanzler von Hardenberg bis zur Auflösung im Jahre 1945, Köln 2000 (Veröffentlichungen aus den Archiven preußischer Kulturbesitz, Beiheft 7)
Wiesen, Rudolf, Der Neubau des Heeresarchivs Potsdam, in: Archivalische Zeitschrift 45 (Dritte Folge. Zwölfter Band), Reprint Nendeln/Liechtenstein 1975, S. 7 ¿ 15
Zipfel, Ernst, Die Organisation des Reichsarchivs von der Gründung bis zur Bildung der Wehrmachtsarchive (1919 bis 1937), in: Archivalische Zeitschrift (Dritte Folge. Zwölfter Band), Reprint Nendeln/Liechtenstein 1975, S. 1 ¿ 6
- Provenienz
-
Chef der Heeresarchive, 1929-1945
- Bestandslaufzeit
-
1929-1944
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Chef der Heeresarchive, 1929-1945
Entstanden
- 1929-1944