Bestand
Waffenstillstandskommission (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Am 7. Nov. 1918 Bildung der Waffenstillstandskommission (WAKO) zur
Führung der Waffenstillstandsverhandlungen mit der Interalliierten
permanenten Waffenstillstandskommission (Commission interalliée
permanente d'armistice); zunächst dem Reichskanzler unmittelbar
unterstellt, seit Februar / März 1919 dem Auswärtigen Amt; Auflösung
am 30.9.1920.
Bestandsbeschreibung:
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 1929 vom
Auswärtigen Amt an das Reichsarchiv übergeben und in der Abfolge der
Registratursignaturen erweitert verzeichnet.
Nach der Auslagerung der Akten während des zweiten Weltkrieges
übernahm nach 1945 das Deutsche Zentralarchiv Potsdam (später
Zentrales Staatsarchiv Potsdam) den Bestand
Waffenstillstandskommission. Konkrete Angaben über kriegsbedingte
Auslagerungsverluste konnten aufgrund fehlender Findmittel nicht
gemacht werden. Aus den ins Reichsarchiv übernommenen Signaturen der
einzelnen Aktenbände ist zu ersehen, dass die Verluste zum Teil
erheblich waren. Die erste Bearbeitung erfolgte im Reichsarchiv von
Jan. 1932 bis Apr. 1933 und erneut bis Aug. 1934.
Archivische Bewertgung und Bearbeitung
Wie
das Auswärtige Amt seinerzeit mitteilte, wurden die Akten vor der
Abgabe an das Reichsarchiv einer, allerdings nur rein äußerlichen,
Durchsicht unterzogen. Hierbei wurden die zahlreichen Dubletten und
Abschriftensammlungen ausgesondert, die jede Abteilung getrennt für
sich angelegt hatte. Die Drucksachensammlung des Bestandes übernahm
die Bibliothek des Auswärtigen Amts. Teile der Akten mussten im
Reichsarchiv umgeheftet werden, da die Wako-Registratur überwiegend
Leitz-Ordner verwandte, von denen viele nur wenige Unterlagen
beinhalteten. Anhand des Aktenverzeichnisses fasste das Auswärtige Amt
oft 4-5 sachlich zusammengehörige, getrennt angelegte Aktenstücke, zu
einem Aktenband zusammen. Sowohl auf der Akte als auch auf dem Rücken
derselben waren die Betreffe ausgewiesen, so dass die Zerlegung der
Vorgänge im Reichsarchiv mühelos vorgenommen werden konnte.
Aktenmappen, die Dokumente enthielten, wurden gebunden, Aktenmappen,
die nur Durchschläge ohne Marginalien beinhalteten in Schnellhefter
eingeordnet.
Unterlagen generellen Inhalts, wie
Sitzungsprotokolle der Reichsministerien, sind in den Wako-Akten nicht
überliefert. Die Wako erhielt ihre Weisungen von den
Reichsministerien, bei denen sich das entsprechende Aktenmaterial auch
befinden dürfte. Sie handelte nur in speziellen Angelegenheiten, die
man als eine Art Zusammenarbeit mit der Interalliierten permanenten
Waffenstillstandskommission (Commission interalliée permanente
d'armistice abgekürzt Cipa) betrachtete.
Entsprechend der Aussagen des Auswärtigen Amts wurden von den
bearbeiteten Akten nur die zahllosen Einreisegesuche nach
Elsass-Lothringen bzw. dem besetzten Gebiet im Westen ausgesondert.
Letztere wurden in Listen den Ententemächten übergeben, listenmäßig
von diesen erledigt und später seitens der Wako formularmäßig
beantwortet.
In ihrer kurzen Geschichte hatte
die Waffenstillstandskommission zu keiner wirklich stabilen
Organisationsform finden können. Demzufolge konnte auch kein
länger-
fristig gültiges Registraturschema
gefunden werden. Ohne eine wesentlich inhaltliche Überarbeitung wurden
die Aktentitel, weitgehend in Nominalform, in die Datenbank
eingegeben. Zu umfangreiche Enthält-Vermerke erfuhren
inhaltliche Kürzungen. In Anlehnung an das überlieferte
Aktenverzeichnis und die Organisationsstruktur der Wako entstand die
vorliegende Klassifikation, die durch die archivische Bildung von
Serien und Bandfolgen einige Veränderungen erfuhr. Durch die
Vermischung mehrerer Vorgänge innerhalb einer Akte war eine eindeutige
Zuordnung in das Klassifikationsschema nicht immer möglich. Die zur
Zeit gültigen durchgehenden Signaturen des Bestandes
Waffenstillstandskommission wurden in den 90er Jahren im Bundesarchiv
vergeben.
Die notwendigen Arbeiten und
Änderungen für die datenbankgestützte Umsetzung und die Erstellung
einer Online-Version erfolgte im Jahre 2006.
Inhaltliche Charakterisierung:
Zentralregistratur und Generalreferat; Sachgebiet II Presse;
Sachgebiet III Auskunfts- und Passangelegenheiten; Sachgebiet VI
Militärangelegenheiten; Sachgebiet VIII Angelegenheiten des westlichen
besetzten Gebietes (außer Elsass-Lothringen) und der neutralen Zone;
Sachgebiet IX Polen; Sachgebiet S III Lebensmitteleinfuhr;
sachgebietsübergreifende Akten 1918-1920; Registraturhilfsmittel;
Drucksachen; Handakten des finanziellen Sachverständigen der WAKO, Dr.
Carl Melchior.
Erschließungszustand: Findbuch
1935, 1970; Online-Findbuch 2006
Zitierweise: BArch R
904/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch R 904
- Extent
-
1110 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Auswärtiges, Kolonial- und Besatzungsverwaltung >> Auswärtiges
- Related materials
-
Amtliche Druckschriften: Deutsche Waffenstillstandskommission. Drucksachen 1-12, Berlin 1919.
Mitteilungen der Waffenstillstandskommission. Hrsg. vom Pressereferat, Nr. 1-15, Berlin 1919.
- Date of creation of holding
-
1918-1920
- Other object pages
- Provenance
-
Waffenstillstandskommission, 1918-1920
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1918-1920