Brief | Korrespondenz

Brief von Raoul Hausmann an Hannah Höch. Berlin

Motiv Inhalt: 20.6.18. Ich habe Deinen Brief gelesen. Und ich glaube, daß das nicht recht ist, wie Du meinst, dieses Fortgehen - das war früher möglich. Gewiß ist es sehr schwer; zu gehen - aber wohl leichter als bleiben. Und wohl doch aus einer Müdigkeit - die das Verehrte und Geliebte in etwas Negatives verkehrt - zu verstehen. Und wenn im Buch: Sprung aus der Welt[3] alle egoistisch sein müssen - so ist das doch hier dann das gleiche - Jeder ginge dann wo anders hin, allein! Und der Wunsch »wieder mit Pflanzen und Sonne ohne Verdrängung«[4] zu leben, bliebe Wunsch - oder Verdrängung. Denn nie hat bis heute ein Mensch ohne Verdrängung gelebt: die Liebe zu den Pflanzen und Bergen muß die Liebe zum Kind und zur Gemeinschaft mit Menschen verdrängen - oder ist ihre Verdrängung. Das ist gewiß. Also bliebe nur Liebe zum Kind und damit doch ein Ziel, das nicht nur im Sprung aus der Welt noch nicht erreicht ist: Gemeinschaft. Ich glaube, ohne Anschuldigung, das alles klar zu sehen - es kann nicht anders sein. 20.6.18.“ [3] Franz Jung: Der Sprung aus der Welt. Berlin, 1918. [4] Vgl. Briefentwurf Hannah Höch an Raoul Hausmann vom 17.6.1918, BG-HHE I 10.48.
Anzahl Teile/Umfang: 1 Blatt

Fotograf*in: Anja Elisabeth Witte

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Standort
Berlinische Galerie
Inventarnummer
BG-HHC K 735/79
Weitere Nummer(n)
BG-HHE I 10.52
Material/Technik
Papier, handgeschrieben
Würdigung
Erworben aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

Verwandtes Objekt und Literatur

Bezug (was)
Brief
Korrespondenz
2.1.1 an den Nachlasser (pK)
Nachlass-Hannah-Höch

Ereignis
Herstellung
(wann)
19./20.06.1918

Letzte Aktualisierung
26.09.2024, 12:30 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Korrespondenz; Brief

Entstanden

  • 19./20.06.1918

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