Hochschulschrift

Der Stellenwert konventioneller Röntgendiagnostik in der Schockraum-Versorgung polytraumatisierter Patienten

Zusammenfassung: Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkung des im Rahmen des ATLS-Konzepts der Versorgung polytraumatisierter Patienten etablierten Röntgen-Thorax auf das klinische Outcome der Patienten zu untersuchen und in Hinblick auf die alleinige Verwendung einer Ganzkörper-Computertomographie zu bewerten. Diese Arbeit konnte zeigen, dass durch die Durchführung der nativen Röntgendiagnostik die Mortalitätsrate bei polytraumatisierten Patienten nicht signifikant verändert wird. Festgestellt werden konnte, dass die Verlängerung der Versorgungszeit zwar mit einer Tendenz zur Signifikanz die Mortalitätsrate mit jeder Minute um rund zwei Prozent erhöht, die konventionelle Röntgendiagnostik des Thorax die Versorgungszeit im Schockraum jedoch nicht signifikant beeinflusst. Eindeutige verkürzende Auswirkungen der konventionellen Röntgendiagnostik auf die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und auf der Intensivstation konnten nicht nachgewiesen werden. Die Relevanz des Röntgens auf den Zeitpunkt der Anlage einer Thoraxdrainage stellte sich nach Analyse der Versorgungsabläufe als fraglich dar. Die Mehrzahl der Drainagen wurde nach abgeschlossener CT-Diagnostik eingebracht, selbst in den Fällen, in denen im Röntgen ein Pneumothorax erkannt worden war. Gezeigt werden konnte, dass durch eine eingehende klinische Untersuchung bereits eine Vielzahl der relevanten Pneumothoraces, die mittels Drainage versorgt werden müssen, erkennbar wurde und lediglich sechs Prozent der Patienten durch die Befundung der Röntgenaufnahme einen zusätzlichen, sofort interventionsbedürftigen Pneumothorax erkennen ließen. Zusammengefasst kann deswegen postuliert werden, dass auf Basis des relativ großen Patientenkollektivs von 630 Patientenfällen die Durchführung des konventionellen Röntgen Thorax im Schockraum keine ausreichende Grundlage zu haben scheint und, sofern es der Zustand des Patienten erlaubt, durch eine gründliche klinische Untersuchung und die angeschlossene CT-Diagnostik ersetzt werden kann.

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2013

Schlagwort
Patient
Schock
Röntgendiagnostik
Röntgendiagnostik
Unfallchirurgie
Polytrauma
Online-Ressource
Trauma
Verletzung
Traumatologie
Wunde

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2013
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen

URN
urn:nbn:de:bsz:25-opus-92304
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
14.08.2025, 10:59 MESZ

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Objekttyp

  • Hochschulschrift

Beteiligte

Entstanden

  • 2013

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