Dose
Silberdeckeldose
Die runde Dose ist an Ihrer Wandung völlig glatt gearbeitet. Hingegen sind ihr gebauchter Fuß wie auch der Deckel durch rautenförmige Muster dekoriert, welche in ihren einzelnen, rund angelegten Feldern nochmals durch kleine, erhaben gearbeitete, strichartige Verzierungen geprägt sind. Den Deckelabschluss bildet eine lotusknopsen-förmige, ebenfalls durch Gravierung strukturierte Handhabe.
Es ist anzunehmen, dass diese Deckeldose als Behältnis für zerkleinerte Betelnüsse,* Kalk oder für Geschmackszusatzstoffe im Zusammenhang des Betelnuss-Gebrauchs diente. Ihre Form zitiert jene großen, im Pagodendienst,
für den Transport und für die Opferung von Weihegaben eingesetzten traditionellen Behältnisse. Auch bei diesem Stück dürfte es sich um ein altes handeln.
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Die Samen der Betelnuss-Früchte der in fast allen tropischen Gebieten in Asien vorkommenden Betelnusspalme (Areca catechu) werden überwiegend von Männern konsumiert.
Die für diesen Zweck zerkleinerten Betelnusssamen werden mit auf Blättern aufgebrachtem, gelöschtem Kalk sowie mit Geschmackszusatzstoffen - zum Beispiel mit Pfefferminze oder mit Kau-Tabak vermischt - und über Stunden im Munde gehalten. Der dabei entstehende Speichel ist Rot gefärbt und wird regelmäßig an allen Orten ausgespuckt.
Der Betelnusskonsum hat durch den Wirkstoff Arecolin eine leicht anregende Wirkung, zudem mildert er ein etwaiges Hungergefühl. Der Genuss ist aber vor allem wegen des drohenden Mundschleimhaut- und Zahnverfalls bedenklich und daher potentiell stark gesundheitsschädlich. Nach langem Gebrauch verfärben sich als sichtbares Ergebnis die Zähne tief-schwarz. Dennoch ist der Betelnuss-Gebrauch fast überall in Asien, besonders in ländlichen Gebieten, noch immer sehr populär. W. Alberg
Objekttyp: Original
- Location
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Kunstpalast, Düsseldorf
- Inventory number
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mkp.P 2005-1219
- Measurements
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H 6, D 5 cm, Gewicht: 22 Gramm
- Material/Technique
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Silber, getrieben, graviert und punziert
- Classification
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Alltags- und Gebrauchsgegenstand (Sachgruppe)
- Event
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Herstellung
- (who)
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Künstler*in: Unbekannt
- (where)
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Prathet Thai
Prathet Thai
Wohl Süd-Siam, Songkhla-Provinz
- (when)
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wohl Ende 19. bis Anfang 20. Jahrhundert
- Delivered via
- Last update
-
02.12.2025, 9:54 AM CET
Data provider
Kunstpalast. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Dose
Associated
- Künstler*in: Unbekannt
Time of origin
- wohl Ende 19. bis Anfang 20. Jahrhundert