Journal article | Zeitschriftenartikel
Imagining Homeland: Identity and Repertories of a Greek Labour-immigrant Musician in Germany
Seit der Staatsbildung Griechenlands und der damit verbundenen Konstituierung einer griechischen Diaspora nimmt die Migration im griechischen Lebenszyklus eine entscheidende Rolle ein. Unabhängig davon, ob das Migrationsphänomen einen typischen und integralen Bestandteil griechischer Kulturtradition oder Mentalität darstellt oder ob es als erzwungene Folge spezifischer wirtschaftlicher und politischer Umstände anzusehen ist – es bedeutet immer einen Faktor des Wandels im Leben von Menschen, die davon betroffen sind. Das Los der "metanastes" (Zuwanderer) und das Leben in "xenitia" (dem Aufnahmeland) konstituiert ein verbreitetes und (wohl) bekanntes Thema lyrischer Texte traditioneller griechischer Lieder ("dimotika tragoudia") und volkstümlicher Weisen ("laika tragoudia"). In diesen Repertoires enthüllt die Musik ihre ganze Kraft der symbolischen Kommunikation und Übermittlung; in ihr drücken sich geteilte Vorstellungen, gemeinsame Gefühle und kulturelle Botschaften aus, die für Zuwanderergruppen eine besondere Bedeutung annehmen. Diasporamusik ist – zusammen mit Tänzen – ein Grundbestandteil des kulturellen Kapitals von Immigrant(inn)en. Sie dient der Aufrechterhaltung von kultureller Identität und bildet eine fixe, wenn auch metaphorische Verbindung zwischen dem Herkunfts- und dem Aufnahmeland. Und sie schafft einen Kontext fundamentaler Bedeutungen, durch den sich Zuwanderergruppen als solche identifizieren oder sich in Relation zur Mehrheit bzw. zu anderen Gruppen in ihrer Umgebung rekonstruieren können. Nach dem ersten Jahr meiner Feldforschung unter griechischen Zuwanderergruppen in der Umgebung von Stuttgart möchte ich mit diesem Beitrag auf die Rolle der Musik in der Identitätsbildung eingehen, die von Prozessen des Wandels begleitet ist, wie sie sich durch Phänomene der Integration, Assimilation oder Transkulturation konstituieren. Hierzu werden die vielfältigen Identitäten und Repertoires eines griechischen Musikers in Deutschland im Zusammenhang mit einigen Aspekten seines Lebensportraits genauer betrachtet und sowohl emisch als auch etisch interpretiert.
- Weitere Titel
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Vorstellungen von "Heimat": Identität und Repertoire eines griechischen "Gastarbeiters" und Musikers in Deutschland
Imaginando la patria: identidad y repertorios de un músico inmigrante griego en Alemania
- ISSN
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1438-5627
- Umfang
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Seite(n): 8
- Sprache
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Englisch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Erschienen in
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Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 7(3)
- Thema
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Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziologie, Anthropologie
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Migration
Bundesrepublik Deutschland
Musiker
Migration
Heimat
Musik
Diaspora
Migrant
Identität
Grieche
Akkulturation
empirisch
empirisch-qualitativ
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Boura, Smaragdi
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Deutschland
- (wann)
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2006
- URN
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urn:nbn:de:0114-fqs0603109
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:05 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Zeitschriftenartikel
Beteiligte
- Boura, Smaragdi
Entstanden
- 2006