Gemälde
Ernestine Voss, geb. Boie
Ein biedermeierliches Interieur umgibt Marie Ernestine Voss, die in schwarzer Witwentracht und weißer Haube im Lehnstuhl neben einem Bogenfenster sitzt, in sich gekehrt und die Hände im Schoß gefaltet. Unter dem Fenster, das den Blick auf eine gleichermaßen klassisch und heimatlich anmutende Landschaft freigibt, steht ein Tisch mit der Büste ihres 1826 verstorbenen Gatten Johann Heinrich Voss dem Älteren, die wie ein Andachtsbild mit einem Blumenstrauß geschmückt ist. Rechts deuten ein Spinnrad und ein Bücherbord auf die häusliche und die geistige Betätigung der Dargestellten hin. Historische Zuschreibung: Unbekannter Künstler (nach: Michaelis 1982) Werkverzeichnis: Kovalevski (2015) G 177
Provenienz: 1827-1834 Ernestine Voss, Heidelberg (1756-1834) [1] 1834-1933 im Besitz der Familie Voss [1] Vor 1933 Landrat Alexander Schaible (1870-1933), Karlsruhe/Lugano, im Erbgang erhalten [2] 1933 Marie Schneckenburger, Lugano, Haushälterin von Schaible, testamentarisch von Schaible erhalten [1] o.D. Wanda Anna Hermana Köster (1881-1956), Den Haag, erwarb von Marie Schneckenburger das Bild durch Kauf zwischen 1933 und 1939 [1] 16.4.1939 Wanda Köster kündigt die Übersendung des Gemäldes an das Goethe-Museum als Leihgabe an [1] 1939-1940 Wanda Köster, Den Haag [1] 30.10.1940 Beutler bittet Wanda Köster um ein Foto des Gemäldes; das Bild befindet sich offensichtlich noch nicht im Haus [1] o.D. Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum, Geschenk von Wanda Köster [3] [1] Inventarakte [2] Petra Maisak, Gerhard Kölsch: Frankfurter Goethe-Museum. Die Gemälde. Bestandskatalog. Frankfurt 2011, Nr. 6. S. 25f. Die Angabe, das Bild sei von Alexander Schaible an Wanda Köster vermacht worden, trifft nicht zu und geht auch aus dem als Beleg angeführten Briefwechsel nicht hervor. [3] Zum Erwerbsdatum gibt es widersprüchliche Angaben. Laut Maisak/Kölsch 1940 als Geschenk erhalten. Im Inventarbuch ist das Werk in der Zeit 1939-1955 nicht aufgeführt, das genaue Erwerbungsdatum kann daher nicht angegeben werden. Unter der angegebenen Inventarnummer IV-1815 ist im Inventarbuch eine Büste von Friedrich Justin Bertuch des Künstlers Martin Gottlieb Klauer, erworben 1941 von Stargardt, angegeben, die auch heute noch im Bestand vorhanden ist. Offensichtlich liegt hier eine Doppelinventarisierung vor. Provenienzbewertung: Grün: Provenienz unproblematisch Stand: 03.04.2019, Dr. Anja Heuß (Provenienzforscherin)
- Standort
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
- Sammlung
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Gemäldesammlung
- Inventarnummer
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IV-01815
- Maße
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40,0 x 33,0 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Inschrift/Beschriftung
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Auf dem Büstensockel gemalte Inschrift: "H. VOSS"
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Steht in Bezug zu: Porträt der Ernestine Voss, bezeichnet und datiert 1828, Bleistiftzeichnung (Staatsbibliothek zu Berlin, Handschriftenabteilung, Nachlass Caroline Bardua (siehe Kovalevski 2008, Abb. 5)
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste (DZK)
Michaelis, Sabine, 1982: Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM, Tübingen, Kat. 357, S. 218
Maisak, Petra | Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog FDH / FGM, Frankfurt am Main, Kat. 6, S. 25-26
Kovalevski, Bärbel, 2015: Caroline Bardua. 1781-1864. Gemälde und Zeichnungen, Berlin, S. 80, Nr. G 177
- Bezug (was)
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Porträt
Malerei
Innenarchitektur
Ganzfigur
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Heidelberg (?)
- (wann)
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1827 (?)
- (Beschreibung)
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Gemalt
Zuschreibung
- Förderung
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Die systematische Provenienzerforschung wurde gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste 2019-2021.
- Rechteinformation
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
- Letzte Aktualisierung
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16.06.2025, 10:24 MESZ
Datenpartner
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum - Kunstsammlung / Museum. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gemälde
Beteiligte
Entstanden
- 1827 (?)