Archivale
Die Geschwister Walter, Ulrich, Johann, Margarete und Christina Ehinger, Kinder des verstorbenen Walter Ehinger und seiner ebenfalls verstorbenen Ehefrau Veronika geborene Fugger, sowie ihre Vormünder Jakob und Ulrich Fugger, Matthäus Krafft, Altbürgermeister zu Ulm, und Weiprecht Ehinger, Richter und Ratsherr zu Ulm, vereinbaren aus Anlass der Verheiratung der Margarete Ehinger mit Erlaubnis des Rats der Stadt Ulm eine Teilung der Hinterlassenschaft ihrer Eltern. Dazu werden unter Hinzuziehung des Raimund Fugger von Augsburg und des Lukas Ehinger als Vormünder der Margarete Ehinger sowie des Ulmer Bürgermeisters Ulrich Neithardt die hinterlassenen Güter und Lehen in ihrem Wert angeschlagen: 1. Die Herrschaft Balzheim mit den Dörfern Ober- und Unterbalzheim [Gde. Balzheim/Alb-Donau-Kreis] und Sinningen [Gde. Kirchberg a. d. Iller/Lkr. Biberach], alles Lehen der Grafschaft Kirchberg [Illerkirchberg/Alb-Donau-Kreis], und dem freieigenen Hof in Halbertshof ("Halbartzhoffen") [Gde. Balzheim/Alb-Donau-Kreis] wird auf einen Wert von 20.000 Gulden veranschlagt. 2. Der Zehnt in Kötz [Lkr. Günzburg] mit dem Hof und der Selde in Oxenbronn ("Ochsenbrunnen") [Stadt Ichenhausen/Lkr. Günzburg], alles Lehen der Markgrafschaft Burgau [Lkr. Günzburg], werden auf 6.000 Gulden veranschlagt. 3. Das Häuser im St. Jakobs Gässlein [heute Taubengasse] und in der Neuen Gasse in Ulm sowie der Garten dort bei St. Leonhard [abgegangenes Spital der Armen Siechen mit Kapelle St. Leonhard, Bereich Friedenstraße 40] werden auf 1.900 Gulden veranschlagt. 4. Der Hof in Kirchberg [Unterkirchberg/Alb-Donau-Kreis] wird auf 322 Gulden veranschlagt. Der Wert der Hinterlassenschaft beträgt also insgesamt 28.322 Gulden. Davon gehen 5.400 Gulden an Schulden ab, für die auch ein Teil des Besitzes verpfändet ist. Es wird nun vereinbart, dass die Herrschaft Balzheim, der Zehnt in Kötz, die Güter in Oxenbronn sowie das Haus in der St. Jakobs Gasse ungeteilt im Besitz der Geschwister Walter, Ulrich, Johann und Christina Ehinger verbleiben sollen. Für das ihr zustehende Fünftel an der gesamten Erbschaft, das auf einen Wert von 4.564 Gulden und 24 Kreuzer veranschlagt wird, erhält Margarete Ehinger das Haus in der Neuen Gasse und den Garten bei St. Leonhard sowie den Hof in Unterkirchberg. Den Rest sollen ihr ihre Geschwister und deren Vormünder bar ausbezahlen. Der Schmuck und das Silbergeschirr, den die Großmutter der Geschwister Christina geborene Krafft Margarete Ehinger in einem verschlossenen Schrein hinterlassen hat, soll dieser verbleiben. Dafür steht ihr an dem restlichen Schmuck und Silbergeschirr ihrer Großmutter kein Anteil mehr zu. Dagegen sollen Schmuck und Silbergeschirr ihrer Mutter zu gleichen Teilen unter den Geschwistern aufgeteilt werden. Vorbehalten bleibt aber Margarete Ehinger ihr Erbrecht an dem Erbe des- oder derjenigen ihrer Geschwister, die ohne Hinterlassung leiblicher Erben sterben.
- Archivaliensignatur
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A Urk., 3282
- Alt-/Vorsignatur
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1863
- Sonstige Erschließungsangaben
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Sprache: Deutsch
Aussteller: Jakob und Ulrich Fugger, Matthäus Krafft, Weiprecht Ehinger, Raimund Fugger, Lukas Ehinger, Ulrich Neithardt sowie Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm
Siegler: Jakob und Ulrich Fugger, Matthäus Krafft, Weiprecht Ehinger, Raimund Fugger, Lukas Ehinger und Ulrich Neithardt sowie Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm mit dem Sekretsiegel der Stadt
Kanzleivermerke: No. 3 (16. Jh.)
Überlieferung: Orig.
Beschreibstoff: Pergamentlibell
Siegelbefund: Ursprünglich acht wohl an Fäden befestigte Siegel; alle verloren
Rückvermerke: Inhaltsangabe (16. Jh.)
Datum: Der geben ist auff sonntag nach sannt Mathias des hailligen zwöllfbotten tag, 1522.
Erhaltung: Schimmelspuren
- Kontext
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A Urkunden
- Bestand
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A Urk. A Urkunden
- Laufzeit
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1522 März 2.
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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03.04.2025, 13:15 MESZ
Datenpartner
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Archivale
Entstanden
- 1522 März 2.