Gemälde

Traum

Auf dem gebogenen Ast eines zentralen Baumes hockt eine weibliche Figur in einem leuchtend roten Gewand. Der Ast ist so dünn, dass die Frau mehr zu schweben als zu sitzen scheint. In der Wirklichkeit so nicht zu denken, wirkt die Szenerie vielmehr einem Traum entlehnt, wie es auch der Titel angibt. Traumhaft unbestimmt bleiben auch die umgebende Landschaft und die Figur nur schemenhaft in pointillistischer Malweise angedeutet. Die Malerei setzt sich aus grünen, roten und blauen Farbtupfen zusammen. Das Himmel und Erdreich dominierende Grün steht im Komplementärkontrast zum Rot des Kleides, der Baum hebt sich blau ab. Das Bild ist in der fortgeschrittenen pointillistischen Werkphase Gustav Gildemeisters 1908/09 entstanden. Seit 1906 zeigen seine Werke die Auseinandersetzung mit den neoimpressionistischen Arbeiten von Paul Signac und Georges Seurat. Für Gildemeister, der nie nach Paris reiste, war die Wirkung der pointillistischen Malweise besonders anschaulich an einem Wandgemälde Willy von Beckeraths, das dieser 1906 für die Kunsthalle Bremen schuf und das von Matthias Gildemeister, dem Vater Gustav Gildemeisters, gestiftet worden war. Auf der Suche nach einer modernen Formsprache blieb jedoch die kompakte Figurenauffassung von Beckeraths ohne Wirkung auf Gildemeisters Werk. Alice Gudera

Standort
Kunsthalle Bremen
Inventarnummer
1290-1988/6
Maße
Objekt: 116 x 86 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Klassifikation
Gemälde

Ereignis
Herstellung
(wann)
1908-1909
Ereignis
Eigentumswechsel
(wann)
1988
(Beschreibung)
Geschenk Matias Gildemeister, Ascona 1988

Letzte Aktualisierung
22.05.2025, 13:52 MESZ

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Objekttyp

  • Gemälde

Beteiligte

Entstanden

  • 1908-1909
  • 1988

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