Lehrerwohnhaus | Schule | Turnhalle

5. städtische Realschule & 160. und 188. Gemeindeschule; Berlin, Mitte

Die 160. und 188. Gemeindeschule und die 5. Realschule nehmen ein Grundstück ein, das von der Stephanstraße 2-3 bis zur Quitzowstraße 142 reicht. (1) Von der 1887-88 erbauten Gemeindedoppelschule blieb nur das Lehrerwohnhaus erhalten, das sich mit einer roten Backsteinfassade der Stephanstraße zuwendet. Der zugehörige Klassentrakt wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1961 abgerissen. Das nebenstehende Lehrerwohnhaus, das eine mit gelbem Backstein verkleidete Straßenfront besitzt, gehört zur 1889-91 errichteten 5. Realschule. Der rückwärtige, quer gestellte Klassentrakt ist mit der Schmalseite auf die Quitzowstraße ausgerichtet. Die historischen Gebäude sind heute Teil der Moses-Mendelssohn-Gesamtschule. An die Altbauten wurde 1983-85 ein neuer Klassentrakt angefügt, sodass ein attraktives Schulensemble entstand. (2) Der Schulhof wird über eine moderne hausartige Toranlage an der Stephanstraße erschlossen. Obwohl die beiden Lehrerwohnhäuser an der Stephanstraße unmittelbar nacheinander entstanden sind, lassen sich Unterschiede in der Gestaltung erkennen. Das Wohnhaus der Gemeindedoppelschule, entworfen von Stadtbaurat Hermann Blankenstein, ist mehr dem spätklassizistischen Baustil der Schinkelschule verpflichtet. Gemäß dem damaligen Verständnis führte man den Bau sehr nüchtern aus. Bestimmend sind die regelmäßig aufgereihten Segmentbogenfenster, die horizontal gliedernden Gesimse und die feinen Terrakottaarbeiten. Die Gebäude der 5. Realschule, die alle mit gelbem Backstein verkleidet sind, wurden von Fridolin Zekeli entworfen, einem Mitarbeiter des Stadtbaurats. Beim Klassentrakt hielt sich Fridolin Zekeli an den charakteristischen Baustil Hermann Blankensteins. Das dreigeteilte Schulgebäude besitzt eine blockhafte Grundform, die gelben Backsteinfronten werden durch rote Ziegelstreifen und Gesimse gegliedert, in der Mitte sieht man die bekannten Rundbogenfenster, die auf die Aula verweisen. Das Lehrerwohnhaus wurde dagegen als eigenständiges Bauwerk behandelt. Die Fenster erhielten Gewände aus Sandstein, aus einem Material, das von Hermann Blankenstein nur selten verwendet wurde. Der Fassadenaufbau mit dem seitlich angeordneten Erker und den auskragenden Fensterverdachungen ist vor allem durch Formen der Renaissance geprägt.° ___________________° (1) Gemeindeschule: Wirth 1955, S. 89; BusB V C, S. 347; Realschule: BusB 1896, Bd. 2, S. 310; Wirth 1955, S. 89; Klinkott 1988, S. 391 (falsche Bezeichnung der Schule); BusB V C, S. 348.° (2) BusB V C, S. 289-300.

Urheber*in: Hermann Blankenstein; Fridolin Zekeli; Stiebitz und Köpchen; I. Stadt-Bauinspektion / Rechtewahrnehmung: Landesdenkmalamt Berlin

Urheberrechtsschutz

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Standort
Stephanstraße 2 & 3 / Quitzowstraße 142, Moabit, Mitte, Berlin

Klassifikation
Gesamtanlage

Ereignis
Herstellung
(wer)
Entwurf: Blankenstein, Hermann
Entwurf: Zekeli, Fridolin
Ausführung: Stiebitz und Köpchen
Bauherr: I. Stadt-Bauinspektion
(wann)
1887-1888 & 1889-1891
Ereignis
Umbau
(wann)
1983

Letzte Aktualisierung
04.06.2025, 11:55 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Schule; Lehrerwohnhaus; Turnhalle

Beteiligte

  • Entwurf: Blankenstein, Hermann
  • Entwurf: Zekeli, Fridolin
  • Ausführung: Stiebitz und Köpchen
  • Bauherr: I. Stadt-Bauinspektion

Entstanden

  • 1887-1888 & 1889-1891
  • 1983

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