Malerei

Schneewittchen

Die atmosphärische Darstellung Schneewittchens, das auf die sieben vor ihr auf der Wiese tanzenden Zwerge blickt, ist die erste Umsetzung einer Bildidee, die so im Märchen überhaupt nicht vorkommt. Schneewittchen ist im Gegensatz zum Grimmschen Märchen blond, insgesamt hell und ätherisch und trotz des schwingenden Rockes eher ruhig. Die Dunkelheiten liegen bei den wild tanzenden, ihr zugewandten Zwergen, auf die sie, mit beiden Händen ihr Kleid leicht schürzend, freundlich, interessiert herunterschaut, als nähme sie Huldigungen entgegen. Die Figur scheint von der befreundeten Malschülerin Bertha Gerson beeinflußt, wenn nicht gar inspiriert zu sein. Müller hielt sie 1863 in einem Bildnis fest (Städel Museum, Frankfurt am Main). Schneewittchen trägt wie Bertha Gerson ein hochmodisches, helles Kleid mit dunklen Bändern und Paspeln. Die vorliegende Studie wurde der Nationalgalerie 1903 von dem Maler Wilhelm Trübner geschenkt. Lovis Corinth hat diese Version als das poetischste Bild, welches er kenne, bezeichnet (L. Corinth, Gesammelte Schriften, Berlin 1920, S. 85). Er meinte sicher das Offene, Vieldeutige der Bildidee. Eine zweite, etwas kleinere, aber ausgeführtere Version befindet sich im Städel Museum, Frankfurt am Main. | Angelika Wesenberg

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 752
Maße
Rahmenmaß: 69 x 99 x 5 cm
Höhe x Breite: 50,5 x 81 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1903 Geschenk von Wilhelm Trübner, Frankfurt am Main
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
um 1862

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

Entstanden

  • um 1862

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