Bestand
Deutsche Forschungsgemeinschaft (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Nach ihrer zunächst vorläufigen Konstituierung im Juni 1920 wurde die
Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (NG) endgültig am 30.
Oktober 1920 zum Zwecke der Erhaltung und Förderung der durch die
wirtschaftliche Notlage bedrohten deutschen Forschung gegründet. Die
Gründungsmitglieder waren die fünf deutschen Akademien der
Wissenschaften, der Verband Deutscher Hochschulen, die
Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, der
Deutsche Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine und die
Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Wichtigste Gremien
waren das Präsidium, der Hauptausschuß und die 21 (zeitweise bis 24)
Fachausschüsse. Zum ersten Präsidenten wurde auf der
Gründungsversammlung der ehemalige preußische Kultusminister Dr.
Friedrich Schmitt-Ott gewählt. Er behielt diese Funktion bis zum 23.
Juli 1934.
Ihm folgten als Präsident die beiden
überzeugten Nationalsozialisten Professor Dr. Johannes Stark (23. Juli
1934 bis 14. November 1936) und Professor Dr. Rudolf Menzel (14.
November 1936 bis 1945).
Die Gemeinschaft
führte bis zum 19. Dezember 1929 die offizielle Bezeichnung "Deutsche
Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung
(Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft)". Seit dem 30. Oktober
1937 nannte sie sich satzungsgemäß "Deutsche Forschungsgemeinschaft
(Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung,
früher Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft e. V.)", DFG.
Die NG/DFG finanzierte vor allem Einzelforschungen
und förderte den wissenschaftlichen Nachwuchs. Als
Koordinierungsgremium der Forschung zur Erfüllung der Aufgaben des
Vierjahresplanes wurde im März 1937 der Reichsforschungsrat gegründet
(vgl. R 26 III). Dieser bediente sich bei der Verwaltung seiner
finanziellen Mittel der DFG. Die DFG verlor in der
Wissenschaftspolitik zunehmend an Einfluß. Teile ihrer Aufgaben,
insbesondere in den Bereichen der Naturwissenschaften und der
technischen Wissenschaften, gingen auf den Reichsforschungsrat
über.
Die DFG wurde 1949 wieder gegründet (vgl.
B 227).
Notker Hammerstein, Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft in der Weimarer Republik und im Dritten Reich.-
München, 1999
Kurt Zierold, Forschungsförderung
in drei Epochen. Deutsche Forschungsgemeinschaft - Geschichte,
Arbeitsweise, Kommentar.- Wiesbaden, 1968
Stand: Dezember 2003
Bestandsbeschreibung: Nach ihrer
zunächst vorläufigen Konstituierung im Juni 1920 wurde die
Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (NG) endgültig am 30.
Oktober 1920 zum Zwecke der Erhaltung und Förderung der durch die
wirtschaftliche Notlage bedrohten deutschen Forschung gegründet. Die
Gründungsmitglieder waren die fünf deutschen Akademien der
Wissenschaften, der Verband Deutscher Hochschulen, die
Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, der
Deutsche Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine und die
Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Wichtigste Gremien
waren das Präsidium, der Hauptausschuß und die 21 (zeitweise bis 24)
Fachausschüsse. Zum ersten Präsidenten wurde auf der
Gründungsversammlung der ehemalige preußische Kultusminister Dr.
Friedrich Schmitt-Ott gewählt. Er behielt diese Funktion bis zum 23.
Juli 1934.
Ihm folgten als Präsident die beiden
überzeugten Nationalsozialisten Professor Dr. Johannes Stark (23. Juli
1934 bis 14. November 1936) und Professor Dr. Rudolf Menzel (14.
November 1936 bis 1945).
Die Gemeinschaft
führte bis zum 19. Dezember 1929 die offizielle Bezeichnung "Deutsche
Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung
(Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft)". Seit dem 30. Oktober
1937 nannte sie sich satzungsgemäß "Deutsche Forschungsgemeinschaft
(Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung,
früher Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft e. V.)", DFG.
Die NG/DFG finanzierte vor allem Einzelforschungen
und förderte den wissenschaftlichen Nachwuchs. Als
Koordinierungsgremium der Forschung zur Erfüllung der Aufgaben des
Vierjahresplanes wurde im März 1937 der Reichsforschungsrat gegründet
(vgl. R 26 III). Dieser bediente sich bei der Verwaltung seiner
finanziellen Mittel der DFG. Die DFG verlor in der
Wissenschaftspolitik zunehmend an Einfluß. Teile ihrer Aufgaben,
insbesondere in den Bereichen der Naturwissenschaften und der
technischen Wissenschaften, gingen auf den Reichsforschungsrat
über.
Die DFG wurde 1949 wieder gegründet (vgl.
B 227).
Erschließungszustand: Findbuch
(1978)
Zitierweise: BArch R
73/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch R 73
- Extent
-
7237 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Bildung, Wissenschaft
- Related materials
-
Literatur: Notker Hammerstein, Die Deutsche Forschungsgemeinschaft in der Weimarer Republik und im Dritten Reich.- München, 1999
Kurt Zierold, Forschungsförderung in drei Epochen. Deutsche Forschungsgemeinschaft ¿ Geschichte, Arbeitsweise, Kommentar.- Wiesbaden, 1968
- Date of creation of holding
-
1920-1945 (1947/1948)
- Other object pages
- Provenance
-
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 1920-1945
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1920-1945 (1947/1948)