Bestand
Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen, Maschinengewehr-Instandsetzungs-Werkstätten, Maschinengewehr-Schulen (Bestand)
        Überlieferungsgeschichte
Nachdem bei der Neugliederung der
                                 Maschinengewehrformationen durch die Oberste Heeresleitung jedem
                                 Infanterie-Bataillon etatmäßig eine Maschinengewehr-Kompanie
                                 zugewiesen worden war, kam der Wunsch bei den Armee-Oberkommandos
                                 auf, ebenfalls über Maschinengewehr-Formationen als Armeetruppen
                                 verfügen zu können. Zwischen Februar und Mai 1916 entstanden
                                 deshalb 200 Maschinengewehr-Scharfschützen-Trupps, die bei
                                 Krisenlagen sowie zur Erfüllung besonderer Aufgaben eine Reserve
                                 bildeten. Bereits im August 1916 wurden je drei dieser Trupps als
                                 Kompanien zu Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen
                                 zusammengezogen.
Durch die Notwendigkeit bedingt, auch
                                 im Etappengebiet oder direkt bei der Truppe Instandsetzungs- und
                                 Wartungsarbeiten an Maschinengewehren ausführen zu können, wurden
                                 ab November 1917 bei den Armeen, Armee-Abteilungen und
                                 Heeresgruppen Maschinengewehr-Instandsetzungs-Werkstätten
                                 eingerichtet.
Zur Hebung des Ausbildungsstandes wurde ab
                                 November 1917 bei jedem Armee-Oberkommando eine
                                 Maschinengewehr-Schule eingerichtet.
Inhalt
                                 und Bewertung
Es handelt sich um die Akten
                                 der Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen Nr. 36, 37, 38 und
                                 75, der Maschinengewehr-Schulen der 7. Arme und der Armee-Abteilung
                                 A sowie der Maschinengewehr-Instandsetzungswerkstätten der 7.
                                 Armee, der Armee-Abteilungen A und B.
Inhaltlich besteht
                                 der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen
                                 internen Verwaltung der Maschinengewehr-Formationen, ihren
                                 Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten
                                 Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über
                                 die Kriegstagebücher und die militärischen Befehle.
Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen: Nachdem bei der
                                 Neugliederung der Maschinengewehrformationen durch die Oberste
                                 Heeresleitung jedem Infanterie-Bataillon etatmäßig eine
                                 Maschinengewehr-Kompanie zugewiesen worden war, kam der Wunsch bei
                                 den Armee-Oberkommandos auf, ebenfalls über
                                 Maschinengewehr-Formationen als Armeetruppen verfügen zu können.
                                 Zwischen Februar und Mai 1916 entstanden deshalb 200
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Trupps, die bei Krisenlagen sowie
                                 zur Erfüllung besonderer Aufgaben eine Reserve bildeten. Bereits im
                                 August 1916 wurden je drei dieser Trupps als Kompanien zu
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen zusammengezogen. Bei den
                                 83 aufgestellten Abteilungen behielt sich die Oberste Heeresleitung
                                 die Verwendung vor. Die Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 36
                                 ging aufgrund einer Verfügung der Obersten Heeresleitung vom
                                 22.10.1916 aus der bis dahin bestehenden
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung Buttman hervor, die
                                 bereits im September 1916 aus den
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Trupps 131, 161 und 168 gebildet
                                 worden war. Die Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 37 ging
                                 aufgrund der Verfügung der Obersten Heeresleitung vom 22.10.1916
                                 aus der bis dahin bestehenden
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung Stegmann hervor. Diese
                                 Abteilung war bereits im September 1916 aus den
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Trupps 21, 23 und 110 zunächst als
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung Schroeck gebildet worden.
                                 Die Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 38 wurde im November
                                 1916 aus den Maschinengewehr-Scharfschützen-Trupps 29, 109 und 174
                                 formiert. Die Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 75 wurde
                                 Anfang 1917 aufgestellt.
Maschinengewehr-Instandsetzungs-Werkstätten: Durch die
                                 Notwendigkeit bedingt, auch im Etappengebiet oder direkt bei der
                                 Truppe Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten an Maschinengewehren
                                 ausführen zu können, wurden ab November 1917 bei den Armeen,
                                 Armee-Abteilungen und Heeresgruppen
                                 Maschinengewehr-Instandsetzungs-Werkstätten eingerichtet. Diese
                                 sollten neben den üblichen Wartungen und Instandsetzungen auch
                                 Personal für den Einsatz direkt bei der Truppe
                                 ausbilden.
Maschinengewehr-Schulen: Zur
                                 Hebung des Ausbildungsstandes wurde ab November 1917 bei jedem
                                 Armee-Oberkommando eine Maschinengewehr-Schule
                                 eingerichtet.
Demobilmachung: Infolge der
                                 Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV.
                                 Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und
                                 je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und
                                 Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914
                                 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der
                                 Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres.
                                 Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den
                                 sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den
                                 bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten
                                 weitere Freiwilligenverbände aufstellen.
Bestandsgeschichte: Nach
                                 Kriegsende verblieben die Akten der
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilungen 36 und 37 bei der
                                 Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments 114, die Akten der
                                 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 38 bei der
                                 Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments 111 sowie die Unterlagen
                                 der Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 75 bei der
                                 Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments 169. Das Schriftgut der
                                 Maschinengewehr-Instandsetzungswerkstätten der 7. Armee sowie der
                                 Armee-Abteilungen A und B verblieb bei den Abwicklungsstellen der
                                 Infanterie-Regimenter 111, 114 und 169. Die Akten der
                                 Maschinengewehr-Schule der Armee-Abteilung B verblieb bei der
                                 Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments 169. Die
                                 Zwischenarchivierung der Unterlagen der Maschinengewehr-Schulen der
                                 7. Armee sowie der Armee-Abteilung A ist nicht bekannt. Ab Januar
                                 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps
                                 begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt
                                 wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne
                                 Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der
                                 Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des
                                 Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als
                                 Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam
                                 eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
                                 Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
                                 Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
                                 Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
                                 Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
                                 in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
                                 an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
                                 Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
                                 Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
                                 Der Bestand umfasst 68 Faszikel mit einem Umfang von 1 laufendem
                                 Meter.
Literaturhinweise: Die
                                 Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
                                 Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
                                 sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
                                 Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
                                 im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
                                 Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
                                 Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
                                 Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
                                 Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
                                 Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
                                 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
                                 Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
                                 (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
                                 Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
    
- Reference number of holding
- 
                Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 72
 
- Extent
- 
                68 Archivalieneinheiten
 
- Context
- 
                Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
 
- Related materials
- 
                Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
 Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
 Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
 Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
 Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
 Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
 
- Date of creation of holding
- 
                1914-1919
 
- Other object pages
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- Last update
- 
                
                    
                        03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1914-1919
