Gemälde
Winterlandschaft mit Brücke und brennenden Gebäuden
Das Gemälde im FDH ist ein charakteristisches Beispiel für jene Feuersbrünste, in denen Trautmann kein historisches Geschehen darstellt, sondern Brandereignisse aus der Phantasie als Nachtstücke schildert. Der Frankfurter Maler folgt hierbei einer spezifischen Motivtradition, die sich bereits um 1600 in der flämischen und holländischen Malerei herausgebildet hatte und auf den atmosphärischen, schaurig-schönen Eindruck nächtlicher Brände fokussiert ist. Trautmanns dekorativ gemalte und effektvoll beleuchtete Feuersbrünste waren bei zeitgenössischen Sammlern ebenso beliebt und gesucht wie die niederländischen Vorbilder [...]. Seine Brandstücke müssen auf den jungen Goethe starken Eindruck gemacht haben, denn dieser erwähnt entsprechende Werke Jahrzehnte später in »Dichtung und Wahrheit« (I, 1 und 3) bei der Beschreibung der Sammlung seines Vaters und bei den Arbeiten Frankfurter Maler für den »Königsleutnant« Thoranc. (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 326) Werkverzeichnis: Kölsch (1999) G 167
Provenienz: Ausgeführt im Auftrag des Grafen François de Théas de Thoranc (1719-1794) für das Hôtel seines Bruders Albert de Théas de Thoranc (heute Hôtel de Fontmichel) in Grasse, rue des Dominicains (heute rue Amiral de Grasse). | 1774, nach dem Verkauf des Hôtels an die Familie Fontmichel, verbracht in das Hôtel de Thoranc an der Esplanade in Grasse. | 1794 vererbt an die Tochter, Flore Jacques Joseph de Théas, Comtesse de Thoranc, verehelichte Comtesse de L’Escarène (1786-1863). | Nach dem Verkauf des Hôtel de Thoranc 1823 auf das Anwesen der Familie in Thorenc (sic) bei Andon verbracht. | 1863 vererbt an den Großneffen, Comte de Sartoux-Thoranc, und von diesem nach Château de Mouans, Mouans-Sartoux (Provinz Grasse, Alpes maritimes), verbracht. | Von der Familie Sartoux-Thoranc zwischen 1863 und 1882 veräußert. | Durch die Großeltern von Dr. Wulffius, Berlin, 1882 bei einem Bäckermeister in Nizza erstanden (Briefangaben des Vorbesitzers, in der Bildakte). | Erworben 1980 von Dr. Wulffius, Berlin, als Leihgabe der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung Frankfurt a. M.
- Standort
-
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
- Sammlung
-
Gemäldesammlung
- Inventarnummer
-
IV-1980-009
- Maße
-
34,3 x 56,4 cm
- Material/Technik
-
Öl auf Leinwand, über roter Grundierung, doubliert
- Inschrift/Beschriftung
-
Monogrammiert links unten mit dem Pinsel in Schwarz: "TM f." (TM ligiert). Rückseitig auf dem Keilrahmen alter Klebezettel, bezeichnet in Feder: "[...] / [ei]n winterstück [sic] mit Br[and] / original von Trautm[ann] / [...]" (teils unleserlich, teils abgerissen)
- Verwandtes Objekt und Literatur
-
Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog, Frankfurt am Main, Kat. 404, S. 327
Michaelis, Sabine, 1982: Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM, Frankfurt am Main, Kat. 297, S. 186
Kölsch, Gerhard, 1999: Johann Georg Trautmann (1713-1769). Leben und Werk, Frankfurt am Main, Kat. G 167, S. 405-406
- Bezug (was)
-
Malerei
Winter
Feuer
Nocturne
Brandstück
- Ereignis
-
Auftrag
- (wo)
-
Frankfurt am Main
- (wann)
-
1759-1763 (?)
- (Beschreibung)
-
Beauftragt
- Ereignis
-
Herstellung
- (wo)
-
Frankfurt am Main
- (wann)
-
1759-1763 (?)
- (Beschreibung)
-
Gemalt
- Rechteinformation
-
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
- Letzte Aktualisierung
-
05.03.2025, 11:42 MEZ
Datenpartner
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum - Kunstsammlung / Museum. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gemälde
Entstanden
- 1759-1763 (?)