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Niedriger Leitzins: Eine Chance in der Euro-Schuldenkrise
Seit vier Jahren kämpfen die Staaten des Euroraums gegen die Hinterlassenschaften der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise an. Aber noch immer steigen die Schuldenquoten. Für die Krisenstaaten des Euroraums wurde zwar mit Rettungspaketen und Niedrigzinsen Zeit erkauft. Aber solange sich die anderen Einflussgrößen nicht positiver entwickeln, bleibt es ungewiss, ob die momentane Beruhigung der Euro-Verschuldungskrise nachhaltig ist. Zweifelsfrei stellt in dieser Situation die Niedrigzinspolitik der EZB eine Erleichterung dar. Zum einen ist die Zinslast für die meisten Eurostaaten in den letzten Jahren zurückgegangen. Dieser Effekt dämpft tendenziell das Wachstum der Schuldenquote. Zum anderen stärken die niedrigen Zinsen die Wirtschaft. Dies wiederum erhöht die Steuereinnahmen des Staates und verbessert den Primärsaldo. Niedrigzinsen haben auch bei der Rückführung der Schuldenquote in den USA eine große Rolle gespielt. Zwischen 1946 und 1953 konnten die USA ihren Schuldenstand ohne Schuldenschnitt fast halbieren. Negative Primärsalden, niedrige Wachstumsraten und die niedrige Inflationsrate lassen dies in der Euro-Schuldenkrise jedoch nicht zu. Deshalb scheinen Niedrigzinsen im Moment der einzige Hebel zu sein, mit dem die Schulden tragfähiger gemacht werden können. Nun kommt es darauf an, dass die Eurostaaten die Chance auch ergreifen.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 81 ; Year: 2014 ; Issue: 7 ; Pages: 115-126 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- Klassifikation
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Wirtschaft
Financial Markets and the Macroeconomy
Financial Crises
National Debt; Debt Management; Sovereign Debt
Economic History: Financial Markets and Institutions: General, International, or Comparative
- Thema
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sovereign debt
financial crisis
history of national debt
financial markets
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Kokert, Marius
Schäfer, Dorothea
Stephan, Andreas
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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2014
- Handle
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:43 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Artikel
Beteiligte
- Kokert, Marius
- Schäfer, Dorothea
- Stephan, Andreas
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Entstanden
- 2014