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Solare Prozesswärme. Mit Solarthermie Abläufe in Industrie und Gewerbe unterstützen.
Die meisten Nutzer kennen Solarthermieanlagen vor allem als Wärmelieferanten für Heizung und Warmwasser in Wohngebäuden. Und dies zu recht: Rund 90% der Anlagen werden in Ein- und Zweifamilienhäusern installiert (Stand: 2015). Daneben gibt es weitere Bereiche, in denen es sinnvoll sein kann auf Solarthermie zu setzen. Dazu zählt etwa die Einbindung von Solarthermie in Nah- und Fernwärmenetze, die solare Klimatisierung sowie solare Prozesswärme für Industrie und Gewerbe. Für Unternehmen, die langfristig Energiekosten sparen und die eigene CO2-Bilanz verbessern möchten, kann es interessant sein, Solarthermie in ihre Prozesse zu integrieren. Inwiefern mit einer Solaranlage Kosten eingespart werden können, hängt von vielen Faktoren ab: vom Umfang der Maßnahmen, von den gewählten Techniken und nicht zuletzt von der künftigen Entwicklung der Energiepreise. Sicher ist aber, dass eine Solaranlage einen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes leistet. Da Wärme nicht verlustarm über weite Strecken transportiert werden kann, sind für die Nutzung solarer Prozesswärme nur Standorte geeignet, bei denen sowohl günstige Einstrahlbedingungen als auch genügend Fläche vorhanden ist, um Kollektoren aufzustellen. In Zeiten geringer solarer Einstrahlung müssen konventionelle Anlagen den Bedarf komplett decken können. Vor allem Unternehmen mit reinem Tagesbetrieb und mit Prozessen, für die eine vergleichsweise geringe Temperatur erforderlich ist, sind für eine Einbindung von Solaranlagen interessant. Geeignete Einsatzgebiete bietet hier zum Beispiel die Lebensmittelindustrie. In Abgrenzung zu Raumwärme und Warmwasserbereitung bezeichnet solare Prozesswärme solar bereitgestellte Wärme, die in Betrieben zur Herstellung, Weiterverarbeitung oder Veredelung von Produkten verwendet oder zur Erbringung einer Dienstleistung mit Prozesswärmebedarf genutzt wird. Die Nutzung erneuerbarer Energien zur Bereitstellung von Wärme und Kälte wird im Rahmen des Marktanreizprogramms zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Hier gibt es auch Fördermöglichkeiten für Prozesswärme, die in solarthermischen Anlagen erzeugt wird. Im Vergleich zu Anwendungen in Haushalten variieren die Anlagenkonzepte in Industrie und Gewerbe wesentlich stärker. Planer müssen die Solaranlagen individuell an die Erfordernisse des jeweiligen Unternehmens anpassen. Diese Publikation stellt technische Besonderheiten, typische Einsatzgebiete sowie Leitfäden und Fördermöglichkeiten für den Einsatz von solarer Prozesswärme vor.
- ISSN
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1610-8302
- Extent
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20 p.
- Language
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Deutsch
- Bibliographic citation
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BINE Informationsdienst - Themeninfo; 2/2017
- Subject
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Energieforschung kompakt
Erneuerbare Energien
Industrie und Gewerbe
- Event
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Geistige Schöpfung
- (who)
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Schmitt, Bastian
Ritter, Dominik
Giovannetti, Federico
- Event
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Veröffentlichung
- (when)
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2017
- Sponsorship
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Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Förderkennzeichen: Projekt SoProW: 0325999A-D, Projekt SoProW-Demo 0325859, Projekt Solar Automotive 0325863A-B, Projekt SolSteam 0325545A-C, Projekt SolFook 0325541A. Englische Ausgabe: Solar process heat. Supporting industrial and commercial processes with solar thermal energy.
- Last update
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07.03.2025, 12:05 PM CET
Data provider
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Object type
- Artikel
Associated
- Schmitt, Bastian
- Ritter, Dominik
- Giovannetti, Federico
- FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen
Time of origin
- 2017