Gemälde

Die Heilige Dreifaltigkeit (Gnadenstuhl)

Es ist möglich, wenn nicht wahrscheinlich, dass dieser Tondo mit der Darstellung der Dreifaltigkeit 1515-17 für den Florentiner Edelmannen Pier Francesco Borgherini um gemalt wurde. Anlass war wohl die Dekoration der Camera Nuziale (Hochzeitszimmer) in Palazzo Borgherini zu Florenz für die Hochzeit Borgherinis mit Margherita Acciaiuoli. Die Dekoration gilt als eine der wichtigsten Aufträge des ersten Florentiner Manierismus, bei der Künstler wie Baccio d`Agnolo (hölzerne Struktur des Bettes), Andrea del Sarto, Pontormo, Bachiacca (Geschichten des Joseph von Ägypten) und eben Granacci beteiligt waren. Ein ähnliches, die Dreifaltigkeit darstellendes Bild, eventuell sogar dasselbe, ist in diesem Kontext von Vasari (1568: Vasari-Milanesi, V, 1880, S. 343) erwähnt worden: "Fece ancora al medesimo [Pierfrancesco Borgherini] pure a olio una trinità in un Tondo, cioè un Dio Padre che sostiene un Crocifisso". Der Tondo wurde ursprünglich Mariotto Albertinelli zugeschrieben, wegen des gleichthemigen Tondo in der Gallerie dell`Accademia, Florenz. Eine schwächere Version der Dreifaltigkeit als Tondo, das Werk eines anonymen Florentiner Künstlers, befindet sich im Musée du Petit Palais in Avignon. Granacci zeigt sich in diesem hervorragenden Gemälde als Befürworter der klassizistischen Linie der Florentiner Malerei zu Anfang des 16. Jahrhunderts, entwickelt u.a. von Albertinelli und besonders von Fra Bartolomeo.

Gesamtansicht, freigestellt | Fotograf*in: Christoph Schmidt

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Pappelholz
Maße
Durchmesser: 106,3 cm
Rahmenaußenmaß: 139,5 x 138,7 cm
Standort
Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
229

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1821 Ankauf aus der Sammlung des Kaufmanns Edward Solly, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Florenz
(wann)
1515 - 1517

Letzte Aktualisierung
02.05.2023, 11:25 MESZ

Objekttyp


  • Gemälde

Beteiligte


Entstanden


  • 1515 - 1517

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