Bestand

Jülich-Berg III AA 0032 (Bestand)

Präsidialakten, Renteien, städtische Angelegenheiten, Verwaltungs- und Steuersachen, geistliche Angelegenheiten

Form und Inhalt: Die Geschichte des jülich-bergischen Finanzwesens ist noch zu schreiben.

Landrentmeister sind im Herzogtum Jülich seit dem Ende des 14. Jhs. nachweisbar (Rechnung des H. van den Melen 1398-1399, Jülich-Berg I 11 e), in Berg anscheinend erst seit dem 15. Jh. Nach der Vereinigung der beiden Herzogtümer behält jedes Land vorerst seinen eigenen Rentmeister, doch kommt schon im 15. Jh. eine Vereinigung beider Ämter in einer Person vor.

Siehe die Ordnung für den Landrentmeister in der Hofordnung vom 24. Juni 1534 (Lacomblet, Archiv 5, 1866, S. 103 f.). Eine eigene Rechenkammer wird erst 1547 erwähnt, während die Verwaltung vorher durch die Räte, der Schriftwechsel durch die Kanzlei erledigt wurde. Der Entwurf einer Ordnung von 1547 (in: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 30 (1894), S. 9 ff.) ist anscheinend kurz nach ihrer Einrichtung aufgezeichnet worden. Über die Verfassung der Rechenkammer im 16. Jh. siehe Sallmann im Düsseldorfer Jahrbuch 18 (1905), S. 16 ff., der die Verhältnisse im Wesentlichen nach den Ordnungen darstellt. Eine Darstellung nach den tatsächlichen Verhältnissen ist noch zu schreiben.

Der Name Hofkammer wird erst unter Johann Wilhelm eingeführt. 1802 wurden Steuerrat und Ober-Forst- und Jagdamt zur 2. Deputation der Landesdirektion vereinigt. Die herzogliche Regierung von 1804 (Apanagial-Regierung) hat keine eigene Finanzbehörde geschaffen, wohl Kommissionen für Sondergebiete.

Eine Übersicht über den Bestand der Registratur an Rechnungen und Lagerbüchern von 1794 ist in dem Protokoll über die Flüchtung der Registratur erhalten (Jülich-Berg III 100/ 101). Über das Schicksal der Registratur, besonders über die große Aktenvernichtung 1809 siehe die Einleitung im Findbuch zu Jülich-Berg II (Akten). Von den Registraturgruppen sind einigermaßen erhalten die Akten über die jülichen Bergwerke und über die Exjesuitenkongregationen (auch hier Verluste durch das Bombardement von 1794) und die Kellnereirechnungen der jülichschen Ämter, die anscheinend 1802 an die Franzosen ausgeliefert waren. Die Landrentmeistereirechnungen sind, abgesehen von drei Stück, erst seit 1692 und auch dann nur lückenhaft erhalten, die bergischen Kellnereirechnungen von 1750 ab, die Akten durchgängig nur soweit, wie sie 1809 noch für die laufende Verwaltung benötigt wurden. Die wenigen älteren Stücke sind vermutlich damals bereits im Archiv gewesen.

Die geringen Aktenreste der Kellnereien sind mit zum Bestand genommen worden.
Vgl. auch die im Generallandesarchiv Karlsruhe unter ”Kurpfalz, Generalia“ (Nr. 77/ ...) überlieferten Akten.

Bestandssignatur
AA 0032 102.12.01-03
Umfang
7949 Einheiten; 352 Kartons
Sprache der Unterlagen
German

Kontext
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 1. Behörden und Bestände vor 1816 >> 1.1. Landesarchive >> 1.1.2. Jülich-Berg >> 1.1.2.6. Hofkammer

Bestandslaufzeit
1380-1808

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Letzte Aktualisierung
06.03.2025, 18:28 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1380-1808

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