Bestand

055/1 - Altsprachliches Gymnasium (Rudi-Stephan-Gymnasium) (Bestand)

Verwaltungsgeschichte/biografische Angaben:

Vorwort: Abt. 55/1 Altsprachliches Gymnasium (Rudi-Stephan-Gymnasium)
Umfang: 94 Archivkartons = 947 Verzeichnungseinheiten Ebene 1 (+ 51 Ebene 2) = 13,5 lfm, darunter ca. 150 Fotografien (Stand 05.04.2019)
Laufzeit: 1746 - 1950
Der Bestand Abt. 55/1 des Stadtarchivs umfasst Unterlagen des Gymnasiums Worms (früher Altsprachliches Gymnasium, heute Rudi-Stephan-Gymnasium) und es gilt für seinen gesamten Umfang das Gymnasium als ursprüngliche Provenienz. Gleichwohl lag das vorliegende Archivmaterial zum Zeitpunkt des Beginns seiner Bearbeitung in zwei Teilbeständen vor, von dem der eine im Stadtarchiv aufbewahrt wurde, der andere in den Räumen des Rudi-Stephan-Gymnasiums (RSG) im 'Bildungszentrum' in der von-Steuben-Straße.
Die beiden Teilbestände, so ließ es sich nach Abschluss der Verzeichnungsarbeit feststellen, waren inhaltlich miteinander verzahnt, füllten gegenseitig Lücken in verschiedenen Aktenserien bzw. ergänzten fehlende Registraturunterlagen. Es stellt sich daher die Frage, weshalb und wann das einstmals aus einer Registratur stammende Schriftgut getrennt und auf zwei verschiedene Lagerungsorte verteilt worden war. Jedoch konnte dafür weder ein Grund noch ein Zeipunkt ermittelt werden. Vermutlich wurde die Aufteilung schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit durchgeführt.
Mit der Verzeichnung des Bestandes Abt. 55/1 wurde im Mai 2002 begonnen. Den Anstoß zu dieser Arbeit, was den Teilbestand im RSG anbetrifft, gab Herr Studiendirektor Dr. Burkard Keilmann, der in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv im Rahmen einer Projektwoche der Schule (13.-17. Mai 2002) als Projekt ‚Die Erschließung des Schularchivs‘ angeboten hat. Im Hinblick auf eine spätere Übernahme dieses Teilbestandes als Depositum in das Stadtarchiv mussten verschiedene Absprachen getroffen werden. Es wurde vor allen Dingen festgelegt, dass, da eine Verknüpfung und eine räumliche Zusammenführung mit dem dort vorliegenden Gymnasialbestand in naher Zukunft vorgesehen war, die vorhandene Archivbezeichnung „Abt. 55/1“ auch für das Schularchiv beibehalten werden sollte. Die ProjektteilnehmerInnen wurden mit den Grundregeln der Verzeichnung vertraut gemacht und konnten das gesamte Schularchiv für den vorher abgesteckten Zeitraum (zunächst Aktenmaterial bis 1945, danach auch Sachakten bis in die 60iger Jahre) bewältigen.
Der im Stadtarchiv lagernde Teilbestand war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht detailliert verzeichnet. Es lag ein Verzeichnis vor, in dem die Unterlagen inhaltlich grob erfasst und noch nicht durch Signaturen erschlossen waren. Die Verzeichnungsarbeiten wurden dann innerhalb kurzer Zeit durch zwei Praktikanten des Stadtarchivs, Johannes Steuer (Juni/Juli 2002) und Maria von Löwenich (Sept./Oktober 2002), durchgeführt. Frau v. Löwenich konnte über die Verzeichnungsarbeit hinaus noch eine Klassifikation erstellen und die Eingabe in das Archivprogramm AUGIAS zum großen Teil durchführen. Es wurden dabei auch die Titelaufnahmen der ProjektteilnehmerInnen aufgenommen, da der Teilbestand aus dem RSG zwischenzeitlich am 16. September 2002 ins Stadtarchiv verbracht und dort räumlich mit dem alten Gymnasialbestand zusammengeführt worden war.
Zum Bestand
Der Gesamtumfang des Bestandes Abt. 55/1 beläuft sich auf knapp 870 Verzeichnungseinheiten, aufbewahrt in 77 Archivkartons. Da das Schularchiv des RSG als Depositum übernommen wurde, musste innerhalb der Signaturen eine Unterscheidung zu dem Stadtarchivteilbestand vorgenommen werden. Die Archivalien des Stadtarchivs wurden deshalb neben der fortlaufenden Nummer um ein „A“ ergänzt (Abt. 55/1 Nr. 1A – 276A). Die Unterlagen aus dem RSG hatten die Nummern 201 – 801 (Leernummern z.Zt. 621-630) erhalten.
Die Laufzeit von Abt. 55/1 reicht von der Mitte des 19. Jahrhunderts (einzelne Stücke, z.B. Abschriften, Druckschriften stammen aus dem 17./18. Jh.) bis 1977 (Laufzeit der Personalakten; diese lange Laufzeit ergibt sich in der Regel durch Nachtragungen zu Lebendaten bzw. Todestagen). Für die Personalakten wurden die nach dem Landesarchivgesetz üblichen Sperrfristen vermerkt, die bei Erteilung einer Benutzungserlaubnis Berücksichtigung finden werden. Bei Angaben über die Dienstzeit in Worms wurde die Abkürzung „DZ Wo“ verwendet.
Die inhaltlichen Betreffe der vorliegenden Akten aus dem Gymnasium Worms ergeben sich aus der Klassifikation, die mit sieben Hauptgruppen folgende Schwerpunkte umfasst: I. Schul- und Registraturverwaltung (hier finden sich u.a. Konferenzprotokolle, außerdem Schulbauangelegenheiten), II. Rechnungswesen (eine umfangreiche Gruppe mit Rechnungs- und Urkundenserien, Schulgeld, Haushaltsüberwachungslisten etc.), III. Personalangelegenheiten (allgemeine Akten betr. Dienstverhältnisse und Personalakten), IV. Unterrichtswesen, Bibliothek (u.a. Lehrpläne, Akten einzelne Fächer betreffend), V. Verwaltung der Schülerschaft (Schülerlisten, Zeugnisse, Aufnahme; auch Jugendhilfsdienst, Jugendschutz und Jugendorganisationen), VI. Maturitäts-, bzw. Abiturprüfungen, allgemeine Prüfungen und VII. Öffentlichkeitsarbeit (Schulfeiern, Jahresberichte, Stadt- und Schulgeschichte, hier u.a. Unterlagen zum Jesuiten-Colleg).
Zu diesem Findbuch wurden ein Sach- und ein Personenindex gefertigt. In den Sachindex wurden keine Betreffe übernommen, die aus der Klassifikation direkt hervorgehen. Im Personenindex sind neben Lehrpersonen auch Schülernamen aufgeführt, da sie in Titelaufnahmen genannt wurden. Um einen schnelleren Überblick zu ermöglichen, wurde in diesen Fällen der Zusatz „Schüler“ hinzugefügt.
Im Anhang dieses Findbuches finden sich von Herrn Dr. Keilmann gefertigte Biogramme von Lehrkräften, die im Zeitraum zwischen 1905 (Aufteilung Gymnasium/Oberrealschule) und 1933 am Gymnasium tätig waren. Der Bestand umfaßt auch gut 150 Fotografien zur Schulgeschichte seit den 1870er Jahren (v.a. Klassenfotos), die digialisiert wurden.
Nachtrag/Ablieferung/Verzeichnung März 2019
Eine Nachlieferung aus dem Schularchiv wurde von Direktor Dr. Keilmann am 29.3.2019 abgegeben. Die Unterlagen wurden umgehend verzeichnet (Nr. 806-877, Umfang 13 Archivkartons = 72 VE), es handelt sich v.a. um Abiturarbeiten (1930-1951) und eine fast vollständige Serie der von 1844 bis 1939 gedruckten Jahresberichte.
Dr. Gerold Bönnen, 5.4.2019
Literatur, ergänzende Archivbestände
- Becker, Adalbert, Beiträge zur Geschichte der Frei- und Reichsstadt Worms und der daselbst seit 1527 errichteten Höheren Schulen, Worms 1880
- Festschrift: 450 Jahre Rudi-Stephan-Gymnasium, Altsprachliches Gymnasium, Humanistisches Gymnasium, Großherzogliches Gymnasium, Secundärschule, Städtische Lateinschule Worms, Worms 1977
- Keilmann, Burkard (Hrsg.), 475 Jahre Rudi-Stephan-Gymnasium Worms, (Humanitas Mitteilungsblatt des Rudi-Stephan-Gymnasiums Worms Heft 47 seit Erscheinen 1950), Worms 2002.
Hier finden sich auch weitere Literaturhinweise.
An ergänzenden Archivbeständen sind zu nennen Abt. 1 B Reichsstädtisches Archiv für die Zeit bis 1798 und Abt. 5 Stadtverwaltung vor 1945. Bei Recherchen sollten unbedingt die gedruckten Jahresberichte des Gymnasiums Berücksichtigung finden, die als vollständige Serie sowohl in der Stadtbibliothek Worms als auch im RSG vorliegen. Für die Zeit ab 1951 kann auf die Ausgaben der „Humanitas“, Mitteilungsblatt des Altsprachlichen Gymnasiums bzw. des Rudi-Stephan-Gymnasiums, zurückgegriffen werden.
Worms, im Oktober 2002 Margit Rinker-Olbrisch

Zitierhinweis: Abt. 55/1

Erschließungszustand, Umfang: Augias-Datei (Findbuch mit Register, 2002; nach Zusammenführung mit dem noch in der Schule lagernden Bestand 2002 neu verzeichnet, 2005 gedr. Findbuch erstellt), Nachtrag weiterer Unterlagen: VE Nr. 806 - 877 (= 13 Archivkartons) nach Abgabe aus Schularchiv Dr. Keilmann 03/2019

Reference number of holding
Stadtarchiv Worms, 055/1

Context
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Schulen und Wohlfahrtseinrichtungen

Date of creation of holding
1746-1950

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Last update
15.12.2023, 2:57 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1746-1950

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