Bestand
Nachlass Egid Fleck (1893-1967), Landesbranddirektor (Bestand)
1. Zur Person von Egid Fleck: Egid Fleck wurde am 11. Juni 1893 in Stuttgart als Sohn des Oberpostkassiers und späteren Oberpostmeisters Karl Fleck und der Lina, geb. Wunderlich, geboren. Er besuchte die Volksschule und anschließend das Progymnasium in Mergentheim, die Reifeprüfung legte er 1911 im Realgymnasium Heilbronn ab. Als Einjährig-Freiwilliger diente er anschließend im Füsilierregiment 122, Mergentheim (5. Kompanie) und machte bei der Maschinenfabrik und Eisengießerei Böhringer in Göppingen von Oktober 1912 bis Oktober des folgenden Jahres ein Praktikum. Sein Studium begann er im Wintersemester 1913 an der Technischen Hochschule in Stuttgart, wurde jedoch nach Ausbruch des Weltkrieges August 1914 zum Militärdienst einbezogen. Da er krankheitsbedingt nicht durchgängig Kriegsdienst leistete, konnte er im Juli 1915 sein Vordiplom abschließen, der Abschluss als Diplom-Ingenieur erfolgte kriegsbedingt aber erst 1920. 1932 legte er - schon berufstätig - noch eine Staatsprüfung im Fach Maschineningenieur ab. Im August 1920 heiratete Fleck Irmgard Schloz. Das Ehepaar hatte 2 Kinder. Der Sohn Walther-Gerd Fleck wurde später als Stuttgarter Architekt und Kunsthistoriker bekannt. Nach seinem Diplomstudium wirkte Fleck zunächst bis 1930 in der Privatindustrie als Diplomingenieur, anschließend war er als Angestellter Regierungsbaumeister bei der Gebäudebrandversicherungsanstalt in Stuttgart. 1933 wurde er hier Beamtenanwärter und 1939 als Baurat verbeamtet. 1938/39 übte er nebenberuflich die Geschäfte des Landesbranddirektors in Württemberg aus, 1940 übertrug man ihm das Amt des Landesbranddirektors dauerhaft. 1953 avancierte er zum Regierungsbaudirektor mit der Amtsbezeichnung "Landesbranddirektor". Nach Erreichen der Altersgrenze wurde Fleck 1958 in den Ruhestand versetzt. Egid Fleck wirkte engagiert im Offiziersverein des ehemaligen 122. Füsilierregiments und pflegte die Tradition seiner Stuttgarter Studentenverbindung "Vitruvia". Er veröffentlichte zahlreiche Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge, teils in Fachzeitschriften zum Feuerwehrwesen, teils heimatgeschichtliche Beiträge zur Geschichte seiner Heimatorte Fellbach und Mergentheim sowie auch militärgeschichtliche Beiträge. Sein Engagement wurde mit zahlreichen Ehrungen und Orden gewürdigt, darunter 1961 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Fleck war auf dem Gebiet des Feuerlöschwesens und des vorbeugenden Brandschutzes eine allseits anerkannte Autorität. Egid Fleck verstarb am 17. Juli 1967 in Fellbach.
2. Über den Bestand und seine Bearbeitung: Im Sommer 2016 übergab die Witwe von Flecks Sohn Walther-Gerd, Anne Barthelmes-Fleck, die vorliegenden Unterlagen dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart zur Archivierung. Vier bereits in der Sammlung J 2 verwahrte Büschel von Fleck wurden hierin eingeordnet. Schon längere Zeit vorher, 1995, war der militärische Nachlass Egid Flecks dem Hauptstaatsarchiv überlassen worden, der 1998 als Bestand M 660/311 bearbeitet und erschlossen wurde. Dieser lag also 2016 bereits fest formiert vor. Daher müssen die beiden Nachlassteile unter zwei verschiedenen Signaturen, M 660/311 und Q 2/45, verwahrt werden. Der ältere Teil (M 660/311) befasst sich schwerpunktmäßig mit Militaria, also mit der Militärzeit Flecks und enthält auch wertvolle Kriegskorrespondenz aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, darunter Briefe Egids und seiner beiden im Krieg gefallenen Brüder Alfred und Gerhard. Die 2016 abgelieferten Unterlagen tragen eher den Charakter eines persönlichen Nachlasses mit Dokumenten zum schulischen und beruflichen Werdegang, mit Erinnerungsstücken, darunter die Studentenmützen Flecks, mit Materialsammlungen und mit den Kleinschriften Egid Flecks, sei es nun gedruckt in der Zeitungsausgabe oder maschinen- bzw. handschriftlich als Manuskript. Allerdings fehlt hier gänzlich die spätere Korrespondenz des Nachlassers. Überschneidungen beider Teile sind vor allem bei den Akten aus der Tätigkeit im Offiziersverein des Füselierregiments 122 gegeben. Eine grundlegende Auswertung wird beide Nachlassteile berücksichtigen müssen. Im Januar 2018 bearbeiteten die Inspektoranwärter Steffen Maisch und Tim Odendahl unter Anleitung des Unterzeichneten den Bestand. Die Strukturierung und die abschließende Redaktion der Titelaufnahmen übernahm der Unterzeichnete Anfang Februar. Dabei mussten einige Büschel, die unterschiedliche Themen betrafen, in kleinere inhaltlich homogenere zerlegt werden, um sie der Gliederung anzupassen. Die Schriften Flecks wurden in den Enthält-Vermerken mit Titel ausgeworfen, um die Tätigkeiten des Nachlassers herauszustellen. Der Bestand "Q 2/45 Nachlass Egid Fleck (1893-1967), Landesbranddirektor" enthält 99 Verzeichnungseinheiten in ca. 2,0 lfd. m und hat eine Laufzeit von 1900-1967. Stuttgart, im Februar 2018 Dr. Peter Schiffer
3. Literatur: Vorwort zu Bestand M 660/311 (mit Schwerpunkt auf das militärische Wirken Flecks) J 191 Fleck, Egid, Landesbranddirektor
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 2/45
- Extent
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99 VE (ca. 2 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Sonstige Nachlässe
- Date of creation of holding
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1900-1967
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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20.01.2023, 3:09 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1900-1967