Bestand

Papiere Wilhelm Bazille (Württ. Staatspräsident, *1874, +1934) (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Wilhelm Bazille (25.05.1874 - 01.02.1934), Jurist und Politiker, wurde in Esslingen am Necker als Sohn des Metallfacharbeiters Peter Franz Bazille (1839-1917) und der Anna Amalia Rieb (1843-1921) geboren und wuchs in Geislingen an der Steige auf. Nachdem er im Jahr 1892 in Ulm die Reifeprüfung bestanden hatte, studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und München. Nach Abschluss des Studiums trat er in den Staatsdienst ein und war ab 1899 Amtmann in Bad Mergentheim. 1900 wurde ihm die Stelle eines Amtmanns in der Stadtdirektion Stuttgart übertragen. Hier nahm er 1911 das Amt des Regierungsrates beim Landesgewerbeamt an. In den Jahren 1914 - 1918 war er als Präsident der Zivilverwaltung in der besetzten belgischen Provinz Limburg tätig.
Um die Jahrhundertwende trat er den Jungliberalen bei und gründete 1919 die Württembergische Bürgerpartei, die ab 1920 eine Landesgruppe der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) war. 1919 bis 1932 war er Mitglied des württembergischen Landtags, von 1920 bis 1930 vertrat er Württemberg im Reichstag. Bis 1930 war er der Württembergischen Bürgerpartei/DNVP verbunden, später war er fraktionslos. Als er am 3. Juni 1924 zum Staatspräsidenten gewählt wurde, bildete er eine Koalition aus Bürgerpartei, Bauernbund und Zentrum. Am 8. Juni 1928 gab er aufgrund der Wahlniederlage seiner Partei dieses Amt an seinen Koalitionspartner der Zentrumspartei, Eugen Bolz, ab und blieb bis 1933 württembergischer Kultminister. 1930 trat er aufgrund innerparteilicher Gegensätze zu Alfred Hugenberg aus der Bürgerpartei/DNVP aus. Nachdem er sich aus der Politik zurückgezogen hatte, beschäftigte er sich mit dem Verfassungs- und Staatsrecht in Württemberg sowie mit dem Staatsangehörigkeitsrecht. Am 1. Februar 1934 beging Wilhelm Bazille aufgrund einer schweren Erkrankung Selbstmord. Beerdigt wurde er auf dem Stuttgarter Pragfriedhof. Wilhelm Bazille heiratete 1912 Lilly Ensinger (1884-1976) und hatte drei Kinder, darunter Helmut Bazille, der von 1949 bis 1969 für die SPD im Deutschen Bundestag saß.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 53/25
Umfang
2 Büschel

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Familienpapiere und genealogische Sammlungen >> Familienpapiere württembergischer Beamter 18.-20. Jahrhundert

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1895-1933

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1895-1933

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