Bestand
Deutscher Turn- und Sportbund der DDR (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Gründung am 1.10.1948 als Deutscher Sportausschuß 27./28.4.1957 zum
DTSB; Auflösung am 5.12.1990.
Auf einer
Konferenz vom 27. bis 28. April 1957 in Berlin wurde der Deutsche
Turn- und Sportbund der DDR (DTSB) gegründet. Erster Präsident wurde
Rudi Reichert (1957 bis 1961). Der Deutsche Turn- und Sportbund der
DDR übernahm die Aufgaben des Deutschen Sportausschusses (DS), der am
1. Oktober 1948 gegründet worden war sowie Aufgaben des Staatlichen
Komitees für Körperkultur und Sport. Aus den Sektionen des Deutschen
Sportausschusses wurden Sportverbände, die meisten Neukonstituierungen
gab es 1958. So wurde aus der Sektion Fußball der "Deutsche
Fußball-Verband der DDR". Der "Deutsche Angler-Verband der DDR" war
dem Turn- und Sportbund der DDR nur korporativ angeschlossen und blieb
selbstständig. Neben dem "Deutschen Turn-Verband der DDR" hatten diese
drei Verbände die meisten Mitglieder.
Der Turn-
und Sporttag der DDR (vorher Deutscher Turn- und Sporttag), der alle 4
bis 6 Jahre einberufen wurde, war das höchste Organ des Deutschen
Turn- und Sportbundes der DDR und wählte den Bundesvorstand. Der
Bundesvorstand wählte das Präsidium, den Präsidenten und die
Vizepräsidenten. Der Deutsche Turn- und Sportbund der DDR gliederte
sich in 15 Bezirksorganisationen, die sich aus Stadt-, Kreis-,
Stadtbezirksorganisationen und die Bezirksfachausschüsse der
Sportverbände bildeten. In den Betriebssportgemeinschaften, Sport- und
Armeesportclubs und Armee-, Schul-, Hochschul- und
Fachschulsportgemeinschaften sollte eine Volkssportbewegung geschaffen
werden, zu sportlichen Höchstleistungen angeregt und im
sozialistischen Sinne erzogen werden.
Zur
Sichtung des jungen, leistungsstarken Nachwuchses wurden seit 1965 die
Kinder- und Jugendspartakiaden veranstaltet. 1968 in Mexiko nahm zum
ersten Mal eine DDR-Mannschaft an einer Olympiade teil. Diese
"Diplomaten im Trainingsanzug" sollten nicht nur ihre sportliche
Überlegenheit demonstrieren, sondern auch die Überlegenheit des
Sozialismus über den Kapitalismus. Der sportliche Leistungsvergleich
war auch ein Vergleich der beiden Systeme. Der Spitzensport wurde mit
hohem finanziellen und wissenschaftlich-technischen Aufwand gefördert,
solange Erfolge zu erwarten waren. Blieben Leistung und der Erfolg
aus, wurde die staatliche Förderung gekürzt oder gestrichen.
1989 waren in 33 Mitgliedsverbänden und 2 weiteren
korporativ angeschlossen Verbänden, nämlich dem Allgemeinen Deutschen
Motorsportverband der DDR und dem Deutschen Anglerverband der DDR
zusammen rund 3,7 Mio. Mitglieder.
Am 12.
Dezember 1989 traten das Präsidium und das Sekretariat des
Bundesvorstands zurück. Ein Arbeitsausschuss und ein
Arbeitssekretariat wurden gebildet. Vom 3. bis 4. März 1990 fand der
Außerordentliche Turn- und Sporttag des Deutschen Turn- und
Sportbundes in Berlin statt. Dort wurde Martin Kilian zum neuen
Präsidenten gewählt. Auf der letzten Sitzung des Bundesvorstands am 5.
Dezember 1990 wurde der Deutsche Turn- und Sportbund aufgelöst. Am 15.
Dezember 1990 traten die im Sommer 1990 gegründeten
Landessportverbände dem Deutschen Sportbund der Bundesrepublik
Deutschland bei.
Zitierweise: BArch PLAKY
12/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch PLAKY 12
- Umfang
-
174 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Bilder, Plakate, Karten, Pläne, Töne >> Plakate
- Provenienz
-
Deutscher Turn- und Sportbund (DTSB), 1948-1990
- Bestandslaufzeit
-
1949-1990
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Deutscher Turn- und Sportbund (DTSB), 1948-1990
Entstanden
- 1949-1990