Bestand
Senatskommission für die Kunstpflege (Bestand)
Verwaltungsgeschichte: Am 13.September 1920 (Amtsblatt S. 1179) veröffentlichte der Senat den Beschluß der Bürgerschaft vom 1.ds.Mts., “zur dauernden Förderung des heimischen Kunstlebens“ eine Kunstpflegekommission einzusetzen, der zwei Senatoren und vier Mitglieder der Bürgerschaft, kraft ihres Amtes die Direktoren der Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe, der Kunstgewerbeschule und des Hochbauwesens sowie zwei kunstverständige Laien, ein Vertreter der kunsterzieherischen Bestrebungen und 12 hamburgische Vertreter der bildenden Künste (vier Maler, drei Bildhauer, drei Architekten, zwei Kunstgewerbler) angehören sollten. Für Sitzungen und als Geschäftsstelle wurden Räume der Kunstballe bestimmt (die Kunsthalle selbst wurde von einer eigenen Kommission verwaltet und im Jahre 1921 der Hochschulbehörde unterstellt). Bereits zwei Jahre später veranlaßten gewisse Schwierigkeiten Direktor Pauli, an Senator Dr. Petersen, den derzeitigen Vorsitzenden der Kommission, zu schreiben, “daß mit der Kommission, so wie sie jetzt besteht, nichts anzufangen ist“ (365-1 II Hochschulwesen II We 20/2 Bl.52). Nachdem die Kunsthalle im November 1924 festgestellt hatte, daß “die Kunstpflegekommission ihre Tätigkeit eingestellt hat“ (Finanzdeputation IV V u. O II C 3 g I Bl.17), beschloß die Bürgerschaft am 17. Juni 1925 die Aufhebung der Kommission und übertrug deren Aufgaben einer durch den Senat zu berufenden neuen Kommission (GVBl. S. 321). Die Zusammensetzung dieser “Kommission zur Unterstützung bildender Künstler Hamburgs“ gab der Senat am 22. Juli 1925 (Amtl.Anz. S. 877) bekannt (Bürgermeister, zwei Senatoren, Präsident der Bürgerschaft, Direktoren der Kunsthalle und des Museums für Kunst und Gewerbe und Oberbaudirektor). Nach den Geschäfteverteilungsplänen des Senats bestand daneben von 1925 bis 1927 eine “Kommission zur Unterstützung hamburgischer Schriftsteller und Komponisten“ in derselben personellen Zusammensetzung (111-1 Senat Cl. VII Lit. Aa Nr.2 Vol. 1a Fasc.20 Inv.1-3) in den Kommissionsniederschriften erscheinen Bezeichnungen wie „Kommission zur Förderung der produktiven Arbeit bildender Künstler“ oder auch “Senatskommission für Stipendiengewährung an hamburgische Schriftsteller und Künstler“ (A 2 dieses Bestandes). Nach Erlaß des Gesetzes über den Aufbau der Verwaltung vom 19. November 1926 war zunächst beabsichtigt, die Aufgaben der “Kunstpflegekommission“ (wobei es sich um die 1925 entstandenen beiden Unterstützungskommissionen handeln muß) und der Kommission für die Verwaltung der Musikhalle auf die Hochschulbehörde zu übertragen (Anlage 2 zur Drucksache Nr.24 für die Senatssitzung, verteilt am 15. Januar 1927, 111-1 Senat Cl. VII Lit. Bd Nr.68 Vol. 7 Fasc. 2 Bl. 3). Die Hochschulbehörde erklärte sich einverstanden (Schreiben vom 21. Februar 1927 in 111-1 Senat Cl. VII Lit. Bd Nr. 68 Vol. 7 Fasc. 5 Bl. 15 und Fasc. 6 Bl. 14a), die am 3.J uni 1927 verteilte Drucksache Nr. 277 enthält jedoch Vorschriften über den Geschäftskreis einer “Senatskommission für Kunstpflege“, die den Senat in allgemeinen und persönlichen Angelegenheiten aller Kunstzweige beraten sollte; die Verwaltung der Musikhalle wurde ihr unterstellt (SENAT Cl. VII Lit. Bd Nr.68 Vol. 7 Fasc. 2 Bl. 16). Diese Neufassung wurde am 8. Juni 1927 im Senat beraten (Bl. 18) und am 30. März 1928 beschlossen (Bl. 87). Am 15. Juni 1928 erfolgte die förmliche Aufhebung der offenbar auf 1928 vereinigten Senatskommissionen zur Unterstützung bildender Künstler, Schriftsteller und Komponisten Hamburgs und die Überleitung der Aufgaben auf die Senatskommission für Kunstpflege (Senatsprotokoll Abt. I S.455).
Archivierungsgeschichte: Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 363-2 Senatskommission für die Kunstpflege, Nr. … .
Bestandsbeschreibung: 1920 wurde "zur dauernden Förderung des heimischen Kunstlebens" eine Kunstpflegekommission ins Leben gerufen, der neben Senatoren und Bürgerschaftsmitgliedern auch der Direktor der Kunsthalle, mehrere Museumsdirektoren, Kunsterzieher und bildende Künstler angehörten. Da ihre Arbeit weitgehend ergebnislos verlief, stellte sie ihre Tätigkeit im Jahr 1924 ein. Der Senat berief daraufhin die "Kommission zur Unterstützung bildender Künstler Hamburgs". Ihr gehörten Senatsmitglieder, der Präsident der Bürgerschaft und Museumsdirektoren an. Daneben bestand von 1925 bis 1927 eine "Kommission zur Unterstützung hamburgischer Schriftsteller und Komponisten" in derselben personellen Zusammensetzung. Der Senat setzte 1928 die "Senatskommission für die Kunstpflege" ein, die den Senat in allgemeinen und persönlichen Angelegenheiten aller Kunstzweige beraten sollte und der die Verwaltung der Musikhalle unterstellt war. Ihr übertrug man auch die Aufgaben der Künstlerunterstützungskommissionen. Als 1933 alle Senatskommissionen aufgehoben wurden, gingen die Aufgaben der Senatskommission für Kunstpflege auf die Verwaltung für Kulturangelegenheiten über.
Der Best. beginnt im wesentlichen im Jahr 1925. Er umfaßt Unterlagen der Organisation und Verwaltung der Kommissionen, staatliche und nichtstaatliche Maßnahmen der Kunstförderung und -pflege und eine umfangreiche Einzelfallüberlieferung von Stipendienanträgen.
Hinweis: Unterlagen vor 1925 s. 361-5 II, 311-2 IV
(Bü)
- Reference number of holding
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Staatsarchiv Hamburg, 363-2
- Extent
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Laufmeter: 1.4
- Context
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Staatsarchiv Hamburg (Archivtektonik) >> FACHVERWALTUNG >> SCHUL- UND KULTUSWESEN >> KULTUSVERWALTUNG
- Related materials
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Verwandte Verzeichnungseinheiten: Unterlagen vor 1925 siehe: 361-5 II, 311-2 IV
Verwandte Bestände / Verzeichnungseinheiten: 324-4 Baupflegekommission, 1907-1937 (Bestand) [siehe auch]
- Indexbegriff subject
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Senatskommission für die Kunstpflege
- Date of creation of holding
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1920-1935
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Rechteinformation beim Datenlieferanten zu klären.
- Last update
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30.03.2022, 12:37 PM CEST
Data provider
Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1920-1935