Die innenpolitische Entwicklung im Berichtsjahr

Journal article | Zeitschriftenartikel

Innenpolitisch war Indien im Jahr 2003 zunächst geprägt von den Nachwirkungen des Wahlsieges der regierenden BJP in Gujarat unter ihrem lokalen Chefminister Narendra Modi. Dieser hatte mit einem ausgesprochen "kommunalen" Wahlkampf einen spektakulären Sieg errungen. Ausfluss dieses Sieges war zunächst, dass sich Premierminister Vajpayee wieder deutlicher als Anhänger der Hinduideologie ("Hindutva") zu profilieren suchte, die Bewegung zur Errichtung eines Hindutempels in Ayodhya als Ausdruck nationaler Gefühle bezeichnete und die muslimische Gemeine beschuldigte, sie hätten das letztjährige Massaker an Hindupilgern auf einer Bahnstation in Gujarat nicht gebührend verurteilt. Um die Wogen zu glätten, zeigte sich der Premierminister in seiner Neujahrsbotschaft bemüht, seine säkulare Grundüberzeugung zu bekräftigen. Die Partei zog aber aus dem Wahlsieg bei ihrem Konklave Ende Januar den Schluss, dass nun Hindutva (nach dem Muster von Gujarat) und nicht das Koalitionsprogramm der Zentralregierung Wahlplattform für die kommenden Landtagswahlen sein müsse.

Angaben zum Objekt

• ISSN: 2511-4514
• Umfang: Seite(n): 31-41
• Sprache: Deutsch
• Anmerkungen: Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Verweise und Beziehungen

• Erschienen in: Indien - Politik, Wirtschaft, Gesellschaft

Klassifikation und Themen

• Thema: Politikwissenschaft ; politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur ; Indien ; Innenpolitik ; politische Entwicklung ; Parteipolitik ; Wahlergebnis ; Südasien

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Ereignis: Geistige Schöpfung
• (wer): Betz, Joachim
• Ereignis: Veröffentlichung
• (wo): Deutschland
• (wann): 2004

Weitere Informationen

• DOI: https://doi.org/10.11588/ijb.2004.0.1341
• URN: urn:nbn:de:bsz:16-ijb-13419
• Rechteinformation: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
• Letzte Aktualisierung: 2024-06-21T16:27:14+0200