Bestand
Militärischer Nachlass Hermann Seidel, Oberleutnant *1887 +1916 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Im März 2016 beim Antiquariat "Der Antiquar in Lahr. Buch und Kunst" in Lahr erworben.
1. Zur Biografie von Herrmann Seidel: Hermann Seidel wurde am 21. März 1887 in Stuttgart geboren. Er absolvierte ein Studium des Bauingenieurswesens, das er mit der Diplomprüfung abschloss. 1905 trat er als Einjährig-Freiwilliger in das Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 ein. 1910 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Infolge der Mobilmachung wurde Seidel am 3. August 1914 zum Heer einberufen. Er rückte mit dem Grenadier-Regiment Nr. 119 am 28. August an die Westfront aus. Seidel war zunächst der 8. Kompanie zugeteilt. Große Verluste führten zu einer Reorganisation des Regiments. Deswegen übernahm Seidel am 7. September die Führung der 7. Kompanie. Wenige Tage später unterstand ihm kurzzeitig auch die 8. Kompanie. Am 31. Oktober 1914 wurde Seidel bei Messines schwer verwundet. Nach einem Aufenthalt im Feldlazarett kam er im November 1914 ins Marienhospital in Stuttgart. Im März 1915 kehrte er zum Ersatzbataillon zurück. Bis September 1915 war Seidel vom Heeresdienst zurückgestellt, um die Erweiterung der Pulverfabrik in Rottweil zu betreuen. Am 3. November 1915 rückte Seidel mit dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 122 erneut ins Feld. Im April 1916 wurde er zum Oberleutnant der Reserve ernannt. Am 10. Juli 1916 fiel Seidel in der Schlacht an der Somme bei Mametz.
2. Zum Nachlass von Hermann Seidel: Das im Nachlass überlieferte Manuskript wurde im Frühjahr 2016 vom Antiquariat "Der Antiquar in Lahr. Buch und Kunst" (Lahr) als Kriegstagebuch eines unbekannten Offiziers des Grenadier-Regiments Nr. 119 angeboten. Nach dem Ankauf des Dokuments durch das Hauptstaatsarchiv Stuttgart konnte Hermann Seidel als Autor identifiziert werden. In seinen "Kriegserlebnissen" beschreibt Seidel aus der Rückschau seinen Fronteinsatz von August bis Oktober/November 1914. Der Bericht thematisiert darüber hinaus Seidels Aufenthalt im Marienhospital bis zu seiner Entlassung im Februar 1915.
3. Quellenhinweis: M 430/3 Bü 10676: Militärische Personalakte Stuttgart, im Juli 2016 Dr. Marion Baschin Susanne Clauß Dr. Wolfgang Mährle
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/340
- Umfang
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1 Bd., 1 Bl. (0,06 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
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August 1914 - Februar 1915
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- August 1914 - Februar 1915