Akten | Bestand
Nachlass Jolas, Heinrich (Bestand)
Kurzbeschreibung Nachlass Heinrich Jolas: 1. Tabellarischer Lebenslauf:
28.4.1866 Geboren in Saarbrücken
Gymnasium in Kaiserslautern
1884 Studium in Heidelberg, Erlangen, Berlin, Erlangen
8.1888 Juristische Universitätsprüfung in Erlangen
1.8.1888 Rechtspraktikum in Kaiserslautern
12.1891 Examen in Speyer
16.5.1892 Regierungsakzesist in Speyer
16.10.1893 Bezirksassessor in Kötzting
1.8.1896 Assessor am Bezirksgericht Kaiserslautern
9.1897 Hochzeit mit Johanna Schuck
1.7.1902 Regierungsassessor in München
1.11.1903 Bezirksamtmann in Neumarkt/Oberpfalz
1.4.1909 Regierungsrat an der Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, in Speyer
1.8.1915 Regierungsrat an der oberbayer. Regierung in München
27.9.1916 Sein Sohn Heinrich fällt an der Ostfront
1.8.1919 (bis 31.3.1933(?)) Staatskommissar für die Saarpfalz (Beauftragter für die Übergabe des bayerischen Teils des französisch besetzten Saargebietes)
1.10.1921 (bis 31.1.1925) beschäftigt im Staatskommissariat für die Pfalz
1.10.1921 (bis 31.3.1933) Staatskommissar für die Pfalz
1.4.1933 Versetzung in den Ruhestand
7.11.1949 Verstorben in Kaiserslautern
2. Der Nachlass Heinrich Jolas
Den Schwerpunkt des Nachlasses von Heinrich Jolas (1866-1949) bilden dessen Vorträge und Schriften zu Ereignissen der Zeitgeschichte, mit denen er beruflich als bayerischer Verwaltungsbeamter (zuletzt als Palzkommissar) befasst war, bzw. von denen er sich durch persönliches Erleben besonders berührt fühlte. Interessant sind nicht zuletzt die Beschreibungen und Charakterisierungen der Personen, insbesondere der Spitzen aus Politik und Verwaltung, mit denen er beruflich und privat verkehrte. Im Mittelpunkt stehen die Besetzung von Pfalz und Saarland durch Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg sowie das Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland, insbesondere die Vorgänge in München, dem er, obwohl selbst stark nationalkonservativ eingestellt, von Anfang an sehr kritisch und distanziert gegenüberstand. Die Erhaltung seiner verschiedenen nur als Manuskripte vorliegenden Arbeiten wollte Jolas nach 1946 durch ihre geschenkweise Abgabe an ausgewählte Behörden und das Geheime Staatsarchiv München sicherstellen. Der im wesentlichen 1948 und 1949 in einzelnen Schritten vollzogenen Übergabe seines Nachlasses folgte 1951 noch eine Ergänzung. Sein Hauptwerk "Berufliche Erlebnisse eines pfalzbayerischen Verwaltungsbeamten" (verfasst 1935-1938), eine ausführliche Schilderung seiner beruflichen Laufbahn, das er entgegen seiner ursprünglichen Absicht nicht an das Geheime Staatsarchiv München abgegeben hatte, wurde 1992 vom Landesarchiv Speyer der Abt. V (Nachlässe und Sammlungen) des Bayerischen Hauptstaatsarchivs in einer Filmkopie überlassen.
In seinen Schriften legte Jolas besonderen Wert auf die Feststellung, dass die Aussagen auf amtlichen Unterlagen und anderen Quellen basierten. Soweit sich diese in seinem Privatbesitz befanden, überließ er sie ebenfalls dem Geheimen Staatsarchiv. Abgesehen von eigenen Korrespondenzen enthält der Nachlass daher auch noch eine autobiographische Niederschrift des ehemaligen Präsidenten der protestantischen pfälzischen Landeskirche Jakob Keßler. Der von Jolas gleichfalls für seine Arbeiten benutzte Nachlass des ehemaligen Senatspräsidenten Aduard Nortz wurde von ihm zusammen mit seinem eigenen Nachlass (wohl als Beleg) ebenfalls an das Geheime Staatsarchiv abgegeben. 1966/1967 erfolgte die Verzeichnung der dann als Doppelnachlass "Nortz-Jolas" aufgestellten Bestände. Bei der Neuverzeichnung 1993 wurden beide Nachlässe wieder separiert und der Bestand Heinrich Jolas entsprechend der von ihm intendierten Gewichtung in eine andere Reihenfolge geordnet.
3. Literatur:
Heinrich Jolas, Berufliche Erlebnisse eines pfalzbayerischen Verwaltungsbeamten, Masch. 1935-1938 (Nachlass Jolas Nr. 2)
Derselbe, Kampf mit dem Alter, Masch. 1946 (Nachlass Jolas Nr. 4)
Wolfgang A. Mommsen, Die Nachlässe in den deutschen Archiven, Bd. 1 T. 1, Boppard am Rhein 1971 (Schriften des Bundesarchivs 17), S. 252
Inhalt:
Erinnerungen: "Berufliche Erlebnisse eines pfalzbayerischen Verwaltungsbeamten (1884-1923)", 3 Bde; Korrespondenz (u.a. Paul Wentzcke, Gauleitung der NSDAP in Neustadt a.d. Weinstraße wegen Freilassung des in Dachau internierten Regierungsdirektors a.D. Emil Loeb); Vorträge (u.a. über das Saarproblem; Rede von Ministerpräsident Ludwig Siebert); Manuskripte (NS-Propaganda und nationalsozialistische Geschichtslügen); Erinnerungen von Jakob Kessler, Präsident der Pfälzischen Landeskirche (1930-1934)
Weitere Bestände:
Landesarchiv Speyer
- Reference number of holding
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NL Jolas Heinrich Nachlass Jolas, Heinrich
- Extent
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12
- Language of the material
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deutsch
- Context
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- Date of creation of holding
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1923-1949
- Other object pages
- Last update
-
03.04.2025, 11:04 AM CEST
Data provider
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
- Akten
Time of origin
- 1923-1949