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Moralische Bildung als Basis einer gerechteren Wirtschaft: der Beitrag einer christlichen Wirtschaftsethik der Empathie als Bildungsauftrag im normativen Diskurs von Ökonomie und Religion

In der Studie wird ein Dissertationsprojekt zur moralischen Bildung im Kontext einer spezifisch christlich wirtschaftsethischen Konzeption präsentiert, das sich als Beitrag zu der interdisziplinären wirtschafts- und gesellschaftstheoretischen Diskussion versteht, und zwar auf bildungsdidaktischer Ebene als Denkansatz zur Lösung des Dilemmas zwischen Moral und Moralismus. Auf der Grundlage aktueller Forschungen wird dabei ein eigener moraldidaktischer Ansatz in evangelischer Perspektive entwickelt. Dieser spezifisch religiöse Beitrag versucht, innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses von Ökonomie und Religion Lösungswege im Hinblick auf die gesellschaftlichen Anforderungen der ethischen Kompetenzentwicklung in der Schule aufzuzeigen. Es wird verdeutlicht, dass moralische Bildung und damit die Stärkung der tugendethischen Dimension eine wichtige Ressource für eine "lebbare Wirtschaftsbürgertugend" darstellt und damit eine entscheidende Gestaltungsebene für die "Lebensdienlichkeit" als wirtschaftsethische Maxime ist, da die Gebundenheit an Wertvorstellungen eine kritisch-konstruktive Haltung gegenüber ökonomischen Strukturen ebenso ermöglicht wie einen emotionalen Bezug zum Territorium des eigenen Handelns im gesellschaftlichen Kontext. Bei der systematischen Bearbeitung der Frage nach dem Beitrag einer christlichen Wirtschaftsethik geht die Verfasserin inhaltlich von der These aus, dass eine moralische Bildung in ihrer Konkretion als Empathiefähigkeit für eine mündige Partizipation in Wirtschaft und Gesellschaft eine entscheidende, bisher vernachlässigte, Ressource darstellt. Damit greift die klassische Abhängigkeit von Wirtschaft und Bildung, und zwar als Charakterbildung im Sinne einer moralischen Kompetenz auf, dass gerade sie - eine Bildung, die nicht reduziert ist auf Einzelkenntnisse und -fertigkeiten, sondern Charakterbildung (in alter Terminologie Herzensbildung) - eine verlässliche Gütergewissheit ist, die eine feste Richtung des Strebens begründet (und) in modernen Gesellschaften eine unerlässliche Bedingung des individuellen Überlebens und des persönlichen und sozialen Erfolgs ist. (ICF2)

Moralische Bildung als Basis einer gerechteren Wirtschaft: der Beitrag einer christlichen Wirtschaftsethik der Empathie als Bildungsauftrag im normativen Diskurs von Ökonomie und Religion

Urheber*in: Fülling, Claudia

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Moral education as a basis for a fairer economy: the contribution by Christian business ethics of empathy as an educational task in the normative discourse on economics and religion
ISSN
1439-880X
Umfang
Seite(n): 358-368
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, 10(3)

Thema
Philosophie
Soziologie, Anthropologie
Religionssoziologie
Wirtschaftssoziologie
Philosophie, Theologie
Identitätsbildung
Wertorientierung
Diskurs
Ressourcen
Handlungsorientierung
moralische Erziehung
Empathie
katholische Soziallehre
Moral
Kompetenz
Ökonomie
Identifikation
Gerechtigkeit
Religion
Internalisierung
Tugend
deskriptive Studie
Theorieanwendung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Fülling, Claudia
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2009

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-353808
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Fülling, Claudia

Entstanden

  • 2009

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