Bestand

Niederländische Akten (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Der Bestand vereinigt die über einen Zeitraum von über 100 Jahren angefallenen Akten unterschiedlicher Provenienz über das Wirken von Mitgliedern des Hauses Hohenlohe-Langenburg in den Niederlanden. Graf Philipp von Hohenlohe-Neuenstein war Schwiegersohn des Prinzen Wilhelm von Oranien und wirkte an exponierter Stelle am Freiheitskampf der Generalstaaten mit. Er begründete Besitzungen und Rechte seines Hauses in Holland, die er nicht unangefochten an seine Erben weitergab. Auch sein Neffe Graf Philipp Ernst von Hohenlohe-Langenburg diente in Holland. Im 18. Jahrhundert wurden die letzten holländischen Rechte der Langenburger Linie abgelöst. Neben Nachlaßteilen der genannten Grafen enthält der Bestand Schriftgut der Verwaltung Langenburg und einzelner Beamter.
Gliederung: 1. Niederländische Schulden des Grafen Friedrich von Hohenlohe-Langenburg; 2. Graf Philipp von Hohenlohe-Neuenstein; 3. Graf Philipp Ernst von Hohenlohe-Langenburg; 4. Vormundschaftliche Verwaltung der niederländischen Angelegenheiten durch Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim; 5. Niederländische Angelegenheiten des Grafen Heinrich Friedrich von Hohenlohe-Langenburg.

1. Zur Geschichte des Bestandes: Am Freiheitskampf der Niederlande waren mehrere Mitglieder des Hauses Hohenlohe aktiv beteiligt, vor allem Graf Philipp von Hohenlohe-Neuenstein, Schwiegersohn des Prinzen Wilhelm von Oranien. Er erwarb Besitzungen in Holland, so eine Rente der Generalstaaten, die Herrschaften Lißfeld und Woerden, sowie mehrere Häuser und Hausanteile. Da er ohne legitime Erben starb, vermachte er seine niederländischen Rechte, die zum Teil von anderen Prätendenten erfolgreich angefochten wurden, seinem Neffen Graf Philipp Ernst von Hohenlohe-Langenburg, der selbst noch aktiv in Holland diente. Nach seinem frühen Tod wurden die Rechte und Einkünfte durch seinen Bruder Georg Friedrich verwaltet und gingen dann erheblich vermindert an die Söhne des Grafen Philipp Ernst über. Im 18. Jahrhundert wurden die letzten Rechte - eine Rente der Generalstaaten - abgelöst. Die im Laufe von rund 150 Jahren über diese Materie entstandenen und in Langenburg zusammengetragenen Akten unterschiedlicher Provenienz kamen 1974 in das Hohenlohe-Zentralarchiv. Es handelt sich um private Akten der Grafen Philipp und Philipp Ernst sowie um Schriftgut der Verwaltung in Langenburg und einzelner Beamter.

2. Zur Ordnung und Verzeichnung: Die niederländischen Akten wurden vermutlich nach dem Tode des Grafen Georg Friedrich 1645 erstmals registriert und in 11 Schubladen aufbewahrt. Die Signatur bestand aus römischer Schubladennummer und arabischer Büschelnummer. Bei der Neuverzeichnung der Langenburger Bestände nach der Landesteilung von 1701 wurden alle Akten, die sich auf die Niederlande bezogen, in zwei Fächern eines mit astronomischen Zeichen bezeichneten Schrankes nach Formaten getrennt aufbewahrt. Im "oberen langen Fach" lagen Folio- und Quartbüschel, im "kleinen Fach" Quart- und Oktavbüschel. Jedes Format wurde neu durchgezählt. Es wurde dabei versucht, eine ungefähre chronologische Ordnung beizubehalten. Eine Übersicht zeigte, daß von rund 130 wahrscheinlich vorhandenen Büscheln der ältesten Ordnung 7 nicht verifiziert werden konnten. Bei der jüngeren Ordnung konnten bei 8 Faszikeln vor 1645 keine alten Signaturen festgestellt werden. 2 Faszikel von insgesamt 165 fehlten. So ist der Verlust aus dem ältesten Bestand wahrscheinlich minimal. Die neue Ordnung ist im wesentlichen chronologisch aufgebaut. Da die Akten zum Teil als Sachakten, zum Teil als Korrespondentenakten formiert sind, ist die Benutzung erschwert. Wegen der vielen unübersichtlichen Beilagen erwies sich die Bildung einer chronologischen Serie etwa für die Korrespondenz mit den niederländischen Agenten als wenig sinnvoll. Sie kannten keine Materientrennung in ihren Berichten. Auf der Aktenstufe wurden deshalb nur die gröbsten Überschneidungen beseitigt. Bei der Benutzung empfiehlt sich die gleichzeitige Vorlage von Faszikeln mit annähernd gleicher Laufzeit, wenn aufgrund der Titelaufnahme Überschneidungen zu vermuten sind. Die Verzeichnung und Ordnung des Bestandes wurde im Herbst 1980 vom Zeitangestellten Stroka vorbereitet und vom Unterzeichnenden durchgeführt. Er umfaßt 161 Büschel und 32 Urkunden mit insgesamt 4,5 lfd. m. Dr. Taddey

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 165
Umfang
161 Bü, 32 Urkunden (4,5 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Langenburg >> Sonstige Bestände

Bestandslaufzeit
1564-1688

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1564-1688

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