Bestand

Militärischer Nachlass Paul Otto Hugo Flaischlen, Generalmajor, *1868 +1942 (Bestand)

Zur Person bzw. den Stationen während des Ersten Weltkriegs: Paul Otto Hugo Flaischlen (11.06.1868 - 12.09.1942) trat nach einer für einen Aspiranten einer höheren militärischen Laufbahn üblichen Schulausbildung (Gymnasium, Kadettenhaus, Haupt-kadettenanstalt Großlichterfelde) am 23.03.1887 den Dienst im 126. (württ.) Infanterieregiment an und wurde noch im selben Jahr zum Secondelieutenant befördert. 1894 wurde er in die Kriegsakademie, 1898 schließlich in die topographische Abteilung des Gro-ßen Generalstabs aufgenommen. Ab dem Jahr 1900 war er (mit Unterbrechungen) im Kriegsministerium tätig. Am 20.07.1901 wurde Flaischlen zum Hauptmann befördert (Grenadierregiment 119). Von 1904 bis 1909 lehrte er als Dozent an der Kriegsschule in Hannover. 1911 war er im Rang eines Majors im Stab des Infanterieregiments 120 in Ulm und erhielt 1913 das Kommando über das 3. Bataillon des Regiments. 1914 wurde er in den Sommeaisne-Schlachten schwer verwundet. Im Juli 1916 erhielt er das Kommando über das neu aufgestellte (württ.) Infanterieregiment 414, dessen Stationen hie5r in Kürze genannt sind: Aufstellung in Münsingen 15.7.1916, Transport ins Feld 25.-26.7.1916 vor Ypern: Tenbrielen, Höhe 60-59, 1.10.1916 - Ende Jan. 17. Ruhe östlich Gent, Febr. 17 vor Ypern: Tenbrielen, Höhe 60-59, 1 .3.-1 1.6.1917 in Lothringen und im Ob.-Elsaß, Mitte Juni-Mitte Aug. 1917 Große Schlacht in Flandern, Mitte Aug. -Mitte Sept. 1917 in der Siegfriedstellung, westl. Cambrai, Mitte Sept. -Mitte Nov. 1917 Hooglede, in Stellung vor Stadendreef, Mitte Nov.-Ende Dez. 1917 Thourout und nordöstl. Übungsgelände für Offensive, Jan. 18. Hooglede, in Stellung vor Poelkappele, Febr. 18 Märsche (und Ruhe): Deinze - Lille - Wavrin - Douai - Vitry en Artois - Bourlon Sailly - Dompierre - Rosiäes, März 18 an der Avre, Aubvillers, Fislescamp Ferme Braches, Hangest, 4. 4. - 6. 5. 1918 Ruhe bei Omiecourt, Licourt, 7. 5. -5. 6. 1918 Schlacht bei Compiègne, Stellung an der Matz, 6. 6. -7. 8. 1918 Einsatz bei Roye, 8. -28. 8. 1918 Ruhe in Lothringen, 1.9. - 4.10.1918 Rückzugskämpfe längs der Sambre (St. Souplet, Arbre de Guise), 6. 10.-1 1.11.1918 Rückmarsch über Spaa, Malmédy, Rhein nach Siegen-Müsen, 12.11. -18.12.1918 Heimkehr, 18-31.12.1918 Flaischlen selbst war an folgenden Gefechten beteiligt während des Ersten Weltkriegs: 1914 22. 08. bei Mussy Laville 23. 08. bei Tellancourt-Longuyon 25. 08. Petit Failly 27. 08. Grand Failly 31. 08. Mont 06. 9. - 07. 09. Foucancourt-Evres 08. 09. - 10. 09. Sommaisne Verwundung 1916 16. 08. - Stellungskampämpfe an der Yser 1917 - 30. 01. Stellungskampämpfe an der Yser 31. 01. - 26. 02 Stellungskampf am Wytschaetebogen 27. 05. - 11. 06. in Flandern 07. 06. bei Hooge 12. 06. - 06. 07. Stellunghskamßpf in Lothringen 07. 07. - 13. 08. Stellungskampf im Oberelsaß 19. 08. - 12. 09. in Flandern 13. 09. - 14. 11. Siegfriedstellung 15. 11- 03. 12. in Flandern 04. 12 - Stellungskämpfe in Flandern 1918 - 04. 03. Stellungskämpfe in Flandern 05. 03. - 22. 03. Stellungskämpfe in französisch Flandern 23. 03. - 06. 04. Große Schlacht in Frankreich 26. 03. Angriff an der Scarpe 07. 04. an derAvre, bei Montdidier und Noyon

Im Jahr 1918 übernahm Flaischlen dann noch das das Kommando über das Infanterieregiment 125 und war bis zu seinerVerabschiedung am 01.10.1920 Kommandant der Festung Ulm. Im Rang eines Generalmajors beendete er seine militärische Laufbahn. Bis zu seinem Tod arbeitete er u. a. an Regimentsgeschichten zu verschiedenen württembergischen Regimentern und an Karten für verschiedene kriegsgeschichtliche Veröffentlichungen wie die von Wilhelm Groener, Otto v. Moser, Ernst Kubisch, v. Hofacker u. a. Der Nachlaß Hugo Flaischlens, der am 20. April 1943 in die Heeresarchivzweigstelle Stuttgart gekommen ist und nun im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt wird, besteht hauptsächlich aus handschriftlichen Unterlagen, Karten und Skizzen, photographischen Aufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg und Schriftwechsel mit ehemaligen Kameraden, Archiven, Verlagen u. a.. Auch einige Arbeiten aus Flaischlens militärischer Ausbildungszeit (,,Winterarbeiten") und aus seiner Zeit als Dozent an der Kriegsschule sind erhalten. Der kartographische Nachlass Hugo Flaischlens befindet sich im Bestand M 640. Unterlagen zu Gefallenendenkmälern in Württemberg, die Flaischlen zusammengetragen hat, finden sich in Bestand M 746. Die Verzeichnung des Nachlasses erfolgte im Rahmen der Ausbildung durch die Archivinspektoerenanwärter Eckhard Kreeb und Thomas Krause unter Anleitung des Unterzeichners, der auch die Restarbeiten, Redaktion, Indexarbeiten etc. besorgte. Der Bestand umfasst nach der Neuordnung 62 Bü bzw. 1,9 Regalmeter. Stuttgart im September 1998 Franz Moegle-Hofacker

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/284

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1850-1942

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1850-1942

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