Arbeitspapier

Eingeschränkt rationales Verhalten: Evidenz und wirtschaftspolitische Implikationen

Die Präzision ökonomischer Prognosen und die Qualität politischer Handlungsempfehlungen hängen in entscheidendem Ausmaß von der Qualität des zugrunde liegenden Verhaltensmodells ab. Nur ein empirisch gut fundiertes Modell ökonomischen Handelns erlaubt es, die Konsequenzen politischer Maßnahmen präzise abzuschätzen. In der wirtschaftswissenschaftlichen Analyse ist das Konzept des Homo Oeconomicus als Entscheidungs- und Verhaltensmodell weit verbreitet. Empirische Ergebnisse aus der Verhaltensökonomik legen jedoch zwei grundsätzliche Abweichungen vom traditionellen Modell des Homo Oeconomicus nahe: Abweichungen vom Prinzip der uneingeschränkten Rationalität einerseits und die Infragestellung einer universellen Eigennutzorientierung andererseits. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über ausgewählte, wirtschaftspolitisch bedeutsame Abweichungen vom Rationalitätspostulat. Anschließend diskutieren wir am Beispiel so genannter nicht bindender Defaultoptionen, weshalb für eingeschränkt rationale Akteure politische Maßnahmen oder rechtliche Regelungen auch dann Verhaltenskonsequenzen haben können, wenn diese aus rationaler Sichtweise nicht zu erwarten wären und möglicherweise durch den Gesetzgeber auch nicht beabsichtigt sind. Abschließend stellen wir dar, wie nicht bindende Defaults selbst als Politikinstrument eingesetzt werden können: klug gewählt können sie dabei helfen, Entscheidungen zu verbessern ohne dabei individuelle Wahlfreiheit einzuschränken.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: IZA Standpunkte ; No. 12

Klassifikation
Wirtschaft
Public Economics: General
Public Goods
Microeconomic Behavior: Underlying Principles
Criteria for Decision-Making under Risk and Uncertainty
Design of Experiments: General
Thema
Verhaltensökonomik
Paternalismus
Wirkung von Politikmaßnahmen
nicht-bindende Regeln
Wahrscheinlichkeitsverzerrungen
eingeschränkte Rationalität
Beschränkte Rationalität
Wirtschaftspolitik
Wirkungsanalyse
Framing
Verhaltensökonomik
Deutschland

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Altmann, Steffen
Falk, Armin
Marklein, Felix
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
(wo)
Bonn
(wann)
2009

Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Altmann, Steffen
  • Falk, Armin
  • Marklein, Felix
  • Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA)

Entstanden

  • 2009

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