Bestand
Stadt Mülheim (Bestand)
Mit der Eingemeindung der Stadt im Jahre 1914 wurden die damals bestehenden 20 Registraturen mit Ausnahme der Registraturen des Elektrizitätswerkes (E), des Standesamtes (St) sowie der Werft- und Schiffbrückenverwaltung (W) aufgelöst und die nicht direkt an das Historische Archiv der Stadt Köln abgelieferten Akten entweder in die zwischenarchivische Einrichtung des Verwaltungsarchivs (Abteilung 403) aufgenommen oder auf die Registraturen der Kölner Stadtverwaltung verteilt. Soweit diese Akten nicht vor 1940 in das Kölner Stadtarchiv gelangten, gingen sie im Zweiten Weltkrieg verloren. Zusammen mit den in den Jahren unmittelbar nach der Eingemeindung durch Kassation oder schlechte Lagerung der letztlich in der laufenden Verwaltung doch nicht benötigten Akten hervorgerufenen Verlusten ging etwa die Hälfte aller Akten verloren.
Inhalt:
- Armenverwaltung
- Stadtbauamt
- Hauptbüro
- Städtisches Elektrizitätswerk
- Städtisches Gaswerk
- Invalidenbüro/ Versicherungsamt
- Stadtausschuß
- Städtisches Krankenhaus
- Militärbüro
Polizei
- Rechnungsbüro
- Staatssteuerbüro
- Kommunalsteuerbüro
- Stadtkasse
- Sparkasse
- Standesamt
- Wahlen, Justiz, Unterricht und Kultus
- Schlachthof
Zur Unterscheidung der 1914 noch laufenden und der schon vor der Eingemeindung reponierten Akten wurden die Aktenzeichnen der Aktenabgabeverzeichnisse mit * und die der Altaktenverzeichnisse mit + gekennzeichnet. Nicht gekennzeichnete Aktenzeichen entstammen älteren Registraturschichten.
VORWORT
Mit der vorliegenden Veröffentlichung, der ein weiterer Band folgt, wird ein Verzeichnis über das Schriftgut der ehemals selbständigen Stadtgemeinde Mülheim vorgelegt. Die Akten erstrecken sich über den Zeitraum von 1814-1914, dessen Anfang mit dem Beginn der preußischen Herrschaft am Rhein zusammenfällt und dessen Ende die Eingemeindung Mülheims nach Köln kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs markiert. Politisch-gesellschaftlich erfassen die Akten der städtischen Registraturen den Zeitraum vom Vormärz bis zum Ende der Wilhelminischen Epoche. Wirtschaftshistorisch ist der Zeitabschnitt, auch für die Ortsgeschichte von Mülheim selbst, noch von den letzten Auswirkungen einer gewerblich-zünftischen Vergangenheit geprägt und erstreckt sich bis in die dritte Industrialisierungsphase. Auch Mülheim war den komplexen und tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt, die als Urbanisierungsprozesse bezeichnet werden.
Mülheim hatte - bei allen seit alters bestehenden nachteiligen Beeinflussungen und Beeinträchtigungen seitens der Stadt Köln - eine schon längere Periode städtischer Entwicklung zurückgelegt, als es bei der Neuordnung der preußischen Verwaltungs- und Herrschaftsstrukturen mit anderen rechtsrheinischen Gemeinden des Kölner Umlandes in den Kreis Mülheim integriert wurde. Die Mülheimer Bevölkerung hatte also bereits vor der Eingliederung in die preußische Monarchie ein städtisches Bewußtsein, eine Identität mit ihrem Gemeinwesen ausgebildet und eine ausgeprägte Handels- und Gewerbestruktur entwickelt. Insofern unterschied sich Mülheim sehr stark von anderen, ebenfalls eingemeindeten Vororten wie Ehrenfeld, Kalk und Nippes, die ihre Entstehung und oft rasante Entwicklung allein der Industrialisierung verdankten. Hinsichtlich des Alters und der historisch gewachsenen Struktur läßt sich Mülheim noch am ehesten mit dem alten Vorort Deutz vergleichen. Dieser mit minderen Marktrechten ausgestatteten Freiheit" blieb aber der Aufschwung im 19. Jahrhundert verwehrt. Eingeschnürt zwischen einem starren Festungsgürtel und durch Eisenbahntrassen abgeschnitten vom Rhein verkümmerte diese Gemeinde zu einem Garnisons- und Beamtenstädtchen. Mülheim dagegen war mit schließlich 58.000 Einwohnern ein günstigeres Schicksal beschieden. Der Ort nahm an dem allgemeinen Wirtschaftsaufschwung teil, wenn sich auch die Bevölkerungszunahme seit 1815 im Vergleich zu den industriellen Neugründungen bescheidener ausnahm. Denn auch die Stadt-Mülheim wurde besonders durch den Eisenbahnverkehr und dessen Trassenführung, ferner durch die Rayonbeschränkungen der Festung Köln in ihrer Siedlungsentwicklung nachteilig beeinflußt und schließlich von einer dringend erforderlichen Flächenausdehnung ausgeschlossen. Nicht nur die Ansiedlung neuer Industrien stieß somit bald an Grenzen, wich auf benachbarte Gemeinden aus und förderte deren Wachstum, auch für die Unterbringung der wachsenden Arbeiterbevölkerung konnte die Gemeinde nicht mehr ausreichenden Wohnraum zur Verfügung stellen. Somit bot um die Jahrhundertwende nur noch die Eingemeindung nach Köln weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Mülheim selbst war zu schwach, um die Folgen der Industrialisierung gegen den Widerstand des Kreises politisch durchsetzen zu können.
Mülheim, das sich im 19. Jahrhundert eher langsam aber stetig entwickelte, kannte nicht die stürmische und sprunghafte Entwicklung solcher Vororte wie Ehrenfeld, Nippes und Kalk, die z. B. in den Jahren von 1861 bis 1871 Bevölkerungszuwächse von über 200% erlebten. Die unterhalb Kölns gelegene Rheinstadt blieb trotz der frühen und bedeutenden Ansiedlung größerer industrieller Betriebe ein wesentlich von Gewerbe und Handel geprägter Ort. Dennoch konnte sich auch diese Stadt den Folgen der Industrialisierung und Urbanisierung nicht entziehen. Seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bildete die Stadt, insbesondere unter ihren beiden letzten Bürgermeistern Steinkopf und Clostermann, eine differenzierte Verwaltung aus. Die Gemeindeverwaltung vollzog in zunehmenden Maße den Wandel von der alten Hoheits- und Vermögensverwaltung zu einer modernen Ordnungs- und Leistungsverwaltung. Der Übergang von einer weitgehend auf die Verteilung der Stiftungserträge beschränkten Armenverwaltung zu einer auf sozialstaatlichen Grundsätzen beruhenden Fürsorgeverwaltung ist für diesen Prozeß typisch, der schließlich in der selbständigen Schaffung von Einrichtungen der offenen Sozialpflege einmündete. Im Gesundheitswesen vollzog sich der Übergang von der klassischen, recht defensiv betriebenen Seuchenbekämpfung zum Aufbau von verschiedensten Einrichtungen einer aktiven Gesundheitsvorsorge und -fürsorge. Der Ausbau des Schulsystems, die Schaffung von Bildungs- und Kultureinrichtungen, der Ausbau öffentlicher Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen mit der Errichtung bzw. Übernahme dazu erforderlicher Betriebe in eigener Regie zeigen die tiefgreifenden Veränderungen, die dieser Prozeß auslöste. Das sich gegen Ende des Jahrhunderts immer freier gestaltende Verwaltungshandeln im Auf- und Ausbau einer gemeindlichen Daseinsvorsorge erfaßte nahezu alle Lebensbereiche und bewirkte auf Dauer ein sich veränderndes Verhältnis zum Bürger. Das auf der Grundlage dieses neuen Verwaltungshandelns entstandene Schriftgut, nämlich die Verwaltungsakten, zeigt eindeutig diesen Übergang von der klassischen Obrigkeitsverwaltung zur Leistungsverwaltung und belegt eindrucksvoll diesen Wandel. Nicht mehr die von einer staatlichen Zentrale formal und inhaltlich vorgegebenen Hoheitsakte bildeten den Ausgangspunkt des eigenen Handelns sondern vorhandene oder gerade erst entstehende lokale Bedürfnisse und Herausforderungen. Gegen Ende der Selbständigkeit der Stadt Mülheim befand sich die Verwaltung in einem Prozeß, in den in zunehmendem Maße konkurrierende gesellschaftliche Gruppen einbezogen waren. Das hat die Verhandlungen zwischen Mülheim und Köln, die 1914 zur Eingemeindung führten, so langwierig und schwierig gestaltet und das Verhältnis, ganz abgesehen von den alten historischen Antagonismen, tief geprägt.
Das vorliegende Verzeichnis will über die Vermittlung rein historischer Kenntnisse, Fakten und Daten hinaus den Blick auf die Komplexität des Urbanisationsprozesses lenken und das Verständnis für den tiefen Wandel wecken. Das Akteninventar soll mit seiner an den Aufgaben der städtischen Ämter und Dienststellen ausgerichteten Sachgliederung und seinem Personen-, Orts- und Sachregister dem an der Geschichte seiner Stadt und seines Stadtteils interessierten Bürger den Zugang zu den Quellen, der spröden Welt der Behördenakten, eröffnen und erleichtern. Einleitende Bemerkungen zu den einzelnen Fachverwaltung, soweit Akten über deren Verwaltungshandeln noch vorhanden sind, führen in die jeweilige Aufgabenverwaltung ein und bieten die Möglichkeit, bereits vor der eigentlichen Quellenarbeit wesentliche Informationen zu erhalten. Darüber hinaus will die vorliegende Veröffentlichung der Stadtgeschichtsforschung die Einordnung der innerstädtischer Entwicklung Mülheims in den Verstädterungsprozeß des 19. Jahrhunderts wie in den historischen Gesamtprozeß erleichtern.
Es wäre zu wünschen, daß diesem Inventar der stadtmülheimischen Akten gerade auch aus der oben erwähnten Forderung nach vergleichender Betrachtung noch die Erschließung des einen oder anderen Aktenbestandes einer der jungen Städte wie Ehrenfeld, Kalk oder Nippes folgen könnte. Denn gerade sie haben gegenüber Mülheim eine andere, eine stürmischere, sprunghaftere und von älteren historischen Wurzeln freie Entwicklung genommen. Geplant waren weitere solche tiefgründigen Aktenaufbereitung schon nach der mit Heft 73 im Jahre 1989 vorgelegten Übersicht über die Vorortbestände und der im Jahre 1994 als Heft 75 der Mitteilungen veröffentlichten Akten und Protokolle der Bürgermeisterei Worringen. Aber die heutigen Zeiten sind solchen zeit- und arbeitsintensiven Aktenalysen im Zeichen der von der neuen Verwaltungsstrukturreform erhobenen Forderungen nach Effizienzsteigerung und Standardreduzierung nicht gewogen. Daß das vorliegende Projekt, das in seiner Ermittlung und Erschließung den Bearbeitern Jahre unermüdlicher, steter und konzentrierter Arbeit abverlangte, abgeschlossen werden konnte, dafür gebührt Clemens Graf Looz-Corswarem und Franz-Josef Verscharen Anerkennung und Dank. Letzterer hat durch die behörden- und verwaltungsgeschichtlichen Einleitungen dem Akteninventar den zusätzlichen Charakter eines Verwaltungshandbuches verliehen und damit den Band überhaut erst "lesbar" gemacht. Daß die Arbeit jetzt sogar der Öffentlichkeit vorgelegt werden kann, dafür haben Herausgeber, Bearbeiter und die historisch interessierten Bürgerinnen und Bürger Kölns, vor allem des Stadtteils Mülheim der Stadtsparkasse Köln und dem Verein Kölner Kulturkontakte e. V. zu danken. Ohne deren Unterstützung hätte das Inventar eine traurige Schubladenexistenz ereilt.
Köln, im Mai 1999.
ÜBERLIEFERUNGSGESCHICHTE
Die Schriftgutüberlieferung der Mülheimer Stadtverwaltung aus den Jahren 1815 bis 1914 umfaßt 1871 Verzeichnungseinheiten. Mit der Eingemeindung der Stadt im Jahre 1914 wurden die damals bestehenden 20 Registraturen[1] mit Ausnahme der Registraturen des Elektrizitätswerkes (E), des Standesamtes (St) sowie der Werft- und Schiffbrückenverwaltung (W) aufgelöst und die nicht direkt an das Historische Archiv der Stadt Köln abgelieferten Akten entweder in die zwischenarchivische Einrichtung des Verwaltungsarchivs[2] aufgenommen oder auf die Registraturen der Kölner Stadtverwaltung verteilt. Soweit diese Akten nicht vor 1940 in das Kölner Stadtarchiv gelangten, gingen sie im II. Weltkrieg verloren. Zusammen mit den in den Jahren unmittelbar nach der Eingemeindung durch Kassation oder schlechte Lagerung der letztlich doch nicht benötigten Akten hervorgerufenen Verluste ging etwa die Hälfte aller Akten verloren.
Die im Jahre 1982 von C. v. Looz-Corswarem begonnenen und bis zum Juli 1985 andauernden Verzeichnungsarbeiten setzten bei den Ablieferungen des Jahres 1914 ein. Den Grundstock des neu formierten Bestandes 870 bildeten 130 Akten des Repertoriums 435 bzw. Abt. 752: Vorortakten[3] (Nr. 1-118 und 121-132), ergänzt um die bei Ordnungsarbeiten 1896/1898 ausgesonderten Einzelblätter und Vorgänge aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[4] Von 436 weiteren Akten, die bis dahin den Bestand 435: Mülheim ungeordnet gebildet hatten, lag bis zu ihrer Neuverzeichnung nur eine Titelkartei vor. Diese Akten wurden als Nummern 133-488, 490-566, 595, 731 und 732 in den Bestand aufgenommen. Weitere Einzelstücke dieses ungeordneten Bestandes (vornehmlich Schul-, Steuer- und Militärsachen) ohne Aktenzeichen wurden zu 129 Akten formiert (Nr. 596-724). Sie schließen an 28 Einheiten einer ursprünglich dem Bestand Mülheim Altes Stadtarchiv angefügten Akzession der Kölner Wahlabteilung[5] an (Nr. 567-594). Mit vier Akten des Bestandes 405: Aktennachträge (Nr. 725-728) und sieben weiteren versprengten Aktenstücken (Nr. 489, 729-730, 733-735 und 1416) lagen bis zur Wiederaufnahme der Verzeichnungsarbeiten im April 1989 727 Verzeichnungseinheiten vor.[6] Während es sich bei den ersten 735 Nummern des Bestandes vornehmlich um Schriftgut handelt, das bereits vor der Eingemeindung nicht mehr von der Stadtverwaltung benötigt und daher ausgesondert worden war oder seinen Registraturzusammenhang bereits verloren hatte, stammen die nachfolgend verzeichneten Akten, sicht man von den fünf nachträglich gefundenen Akten (Nr. 893 - 895, 1460 und 1823), den 43 Akten des Bestandes Mülheim Altes Stadtarchiv[7] (Nr. 120, 1610 und 1627, und Nr. 1831-1870) und den 220 aus dem Bestand Mülheim Altes Stadtarchiv, Nachträge übernommenen Aktenfragmenten (Nr. 1601-1609, 1611-1626 und 1628-1822) ab, aus dem in die Registraturen der Stadtverwaltung Köln eingefügten Schriftgut. Der überwiegende Teil der im Zuge der Eingemeindung von jedem Amt der Mülheimer Stadtverwaltung (siehe oben) aufgelisteten Akten[8] war mit der Übernahme durch die Stadt Köln geschlossen, jedoch im Verwaltungsarchiv der Stadt für eine Nutzung durch die Verwaltung bereitgehalten worden. Mit dessen Übernahme[9] kamen weitere 478 Akten der ehemaligen Mülheimer Stadtverwaltung aus den Jahren 1815-1914 in das Stadtarchiv. Sie sind als Nummern 736-892 und 896-1216 verzeichnet. Die auf die Kölner Registraturen verteilten Akten[10], von denen nur die Akten der Bauverwaltung in nennenswertem Maße weitergeführt wurden, kamen vor und kurz nach 1945 in verschiedensten Ablieferungen in das Stadtarchiv, wo sie in die von H. Kownatzki seit 1945 gebildeten Pertinenzbestände (Abteilungen) eingefügt wurden. Eine Akte war in den Bestand 402: Registraturen des 19. Jahrhunderts gelangt (Nr. 1600), weitere sechs (Nr. 1447-1452) kamen über eine spätere Abgabe (Acc. 456: Hafenbauamt) ins Stadtarchiv. Drei Akten wurden von von der Verwaltung des Mülheimer Kommunalfriedhofs übernommen (Nr. 1828-1830).
Unter den in die Registraturen der Stadtverwaltung Köln aufgenommenen Akten, befanden sich vereinzelt solche, die nahezu vollständig bei der Stadtverwaltung Mülheim angewachsen sind und in Köln nur geringen Zuwachs von untergeordneter Bedeutung erhalten haben. Sofern dieser Zuwachs ohne Einfluß auf die Qualität des Vorganges geblieben war, erfolgte eine Übernahme in den neu gebildeten Bestand 870, während im anderen Fall das Provenienzprinzip uneingeschränkt zur Geltung kam. Bei Beständen, in denen Mülheimer und Kölner Akten zu neuen, geschlossenen Serien formiert worden waren, schien eine Auflösung zugunsten des reinen Provenienzprinzipes nicht sinnvoll. Zu diesen Beständen gehören:
- Bestand 871: Werft- und Schiffbrückenverwaltung Mülheim (Die Dienststelle hat die Akten bis etwa zum Jahre 1921 nach dem alten Aktenplan weitergeführt.)
- Bestand 4: Stadtausschuß, Wirtschaftskonzessionen (nach Straßen)
- Bestand 34: Baupolizei, abgebrochene Häuser (nach Straßen)
Bei der Klassifizierung wurde die aus den Aktenverzeichnissen ersichtliche Registraturordnung grundsätzlich beibehalten, wodurch Aufbau, Zuständigkeit und Tätigkeit der einzelnen Ämter und Dienststellen in ihrer Entwicklung und in ihrer gegenseitigen Abgrenzung deutlich bleiben.[11] Diesem Ziel dient auch die Übernahme der aus den Aktenverzeichnissen erkennbaren Aufgabengliederung in die Klassifikation, auch beim Fehlen der entsprechenden Akten. Die sachliche Zugehörigkeit der auf die verschiedenen Registraturen verteilten Akten mit gleichem Betreff wird durch umfangreiche Querverweise deutlich gemacht.
Ausgangspunkt der Klassifikation sind die im Zuge der Eingemeindung angelegten Verzeichnisse der noch laufenden Akten,[12] jedoch erwiesen sich in einigen Fällen die Altaktenverzeichnisse[13] als geeigneter. Die älteren Registraturschichten angehörenden Akten oder nicht gekennzeichnetes Schriftgut wurde in diese Gliederung eingefügt. Zur Unterscheidung der 1914 noch laufenden und der schon vor der Eingemeindung reponierten Akten wurden die Aktenzeichnen der Aktenabgabeverzeichnisse mit * und die der Altaktenverzeichnisse mit + gekennzeichnet. Nicht gekennzeichnete Aktenzeichen entstammen älteren Registraturschichten. Römische und arabische Ziffern wurden vereinheitlicht. Die im Jahre 1914 noch laufenden Akten weisen neben dem Registraturkennbuchstaben zwei oder drei Ziffern auf, wobei jedoch, mit Ausnahme des Bauamtes[14], jeweils nur die erste Ziffer auf der Sachgebietsebene vergeben wurde, während die Vergabe der zweiten Ziffer nur noch nach Aktenanfall erfolgte. Dennoch kann sich die weitere Klassifizierung auch auf dieser Ebene noch an der wenigstens anfangs erkennbaren sachlichen Gliederung orientieren und bei den Akten der Hochbauabteilung (B1), der Baupolizei (B3), des Kommumalsteuerbüros (S1) und der Stadtkasse (Sk) vollständig übernommen werden.
Die Aufnahme der Akten erfolgte nach dem folgenden Schema:
Nr. Titel
Inhaltliche Erschließung.
Umfang Vorlaufzeit, Laufzeit
Aktenzeichen Stadt Mülheim:
Aktenzeichen Stadt Köln:
Archivische Vorsignaturen:
F.-J. Verscharen
[1] A: Armenverwaltung, B: Stadtbauamt, C: Hauptbüro (Büro des Bürger-/Oberbürgermeisters), C I: Reponierte Personalakten, E: Städtisches Elektrizitätswerk, G: Städtisches Gaswerk, I: Invalidenbüro (seit 1911 Versicherungsamt), K: Gewerbeaufsicht (Stadtausschuß), Krh: Städtisches Krankenhaus, M: Militärbüro, P: Polizei, R: Rechnungsbüro, SI: Staatssteuerbüro, S II: Kommunalsteuerbüro, Sk: Stadtkasse, Sp: Sparkasse, St: Standesamt, U: Wahlen, Justiz, Unterricht und Kultus, V: Schlachthof, W: Werft- und Schiffbrückenverwaltung.
[2] HAStK, Bestand 403.
[3] Jetzt: HAStK, Alte Repertorien 169.
[4] Der Bürgermeister hatte im Jahre 1898 den Oberlehrer Schaafstaedt mit der Neuordnung des Stadtarchivs (zuletzt: HAStK: Rep. 207, Mülheim Altes Stadtarchiv) beauftragt (Vergleiche Bestand 870, Nr. 393). Bei seinen Ordnungsarbeiten hatte Schaafstaedt neue Faszikel gebildet, deren Laufzeit zum Teil bis an das Jahr 1840 reicht. Eine größere Menge von Aktenstücken der frühen preußischen Zeit hatte er zur Aussonderung bereitgelegt. Sie wurden, soweit möglich wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht.
[5] Unter dieser Bezeichnung von 1912-1921, von 1921-1928 mit der gleichen Kennziffer (A 17) als Wahlamt fortbestehend.
[6] Im Verlaufe der weiteren Verzeichnungsarbeiten wieder frei gewordenen Nummern wurden an spätere Einzelfunde den vergeben.
[7] Die in den fadengehefteten Faszikel von Schaafstaedt eingebundenen Schriftstücke aus der Zeit nach 1815 wurden im Bestand Altes Stadtarchiv Mülheim" belassen.
[8] Registratur- und Abgabeverzeichnisse in: Bestand 870, Nr. 331-345.
[9] Jetzt: HAStK, Bestand 403.
[10] Übernahmeverzeichnise in: HAStK, Bestand 401: Oberbürgermeister und Hauptverwaltung.
[11] Vergleiche Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil 1: Landesteil Nordrhein, Köln 1994, S. 673-682.
[12] Bestand 870, Nr. 331, 334, 335, 337-343, 345.
[13] Bestand 870, Nr. 332, 333, 336, 343, 344.
[14] Die Registratur des Bauamtes ordnete die Akten zunächst den fünf Unterabteilungen des Amtes entsprechend und anschließend nach Aufgaben- bzw. Sachgebieten (siehe unten)
Herkunft Anzahl Nr. in Bestand 870
ÜBERSICHT ÜBER DIE HERKUNFT DER AKTEN DES BESTANDES 870
Mülheim Altes Stadtarchiv 43 120, 1610, 1627, 1831-1870
Mülheim Altes Stadtarchiv (Anhang) 28 567-594
Mülheim Altes Stadtarchiv, Nachträge 220 1601-1609, 1611-1626 1628-1822
Bestand 752: Vororte (Rep. 435) 130 1-118, 121-132
Bestand 402: Registraturen des 19. Jhs. 1 1600
Bestand 403: Verwaltungsarchiv 478 736-892, 896-1216
Bestand 405: Aktennachträge 4 725-728
Bestand 435: Mülheim ungeordnet 436 133-488, 490-566 595, 731-732
ausgesonderte Einzelblätter aus Bestand 435 129 596-724
Bestand 650 Armenverwaltung 1 1871
Fragmente und Einzelstücke 12 119, 489, 729-730 733-735, 893-895, 1416, 1460
Bestand 20: Finanzwesen 33 1217-1248 und 1823
Bestand 22: Stiftungen 45 1249-1293
Bestand 26: Liegenschaften 133 1294-1415, 1417-1427
Bestand 28: Grundwertsachen 3 1428-1430
Bestand 17: Innungen 8 1431-1438
Bestand 17: Krankenkassen 5 1439-1443
Bestand 33: Wasser- und Brückenbau 3 1444-1446
Bestand 34: Baupolizei (allgemein) 13 1453-1459, 1461-1466
Bestand 36: Gartenamt 2 1467-1468
Bestand 37: Friedhofsamt[1] 10 1469-1478
Bestand 40: Höhere Schulen 1 1825
Best. 40- 44: Schulamt (allgemein) 3 1479-1481
Bestand 43: Schulamt 42 1482-1523
Bestand 53: Fürsorge 1 1524
Bestand 57: Gesundheitswesen[2] 25 1525-1549
Bestand 102: Verwaltungsstelle Holweide 1 498
Bestand 620: Krankenanstalten 2 1550-1551
Bestand 130: Versicherungsamt 6 1552-1557
Bestand 715: Bahnen 44 1558-1599 1826-1827
Bestand 952: GEW 1 1824
Acc. 4 56: Hafenbauamt 6 1447-1452
Kommunalfriedhof Mülheim 3 1828-1830
[1] Jetzt: HAStK, Bestand 750.
[2] Jetzt: HAStK, Bestand 424.
BÜRGERMEISTER UND OBERBÜRGERMEISTER DER STADT MÜLHEIM (1815-1914)[1]
Karl Brünninghausen
28. April 1815 - August 1819 Bürgermeister, zuvor Steuerkontrolleur.
Franz-Joseph Nuss
geboren 1777, Notar, 18. Mai 1815 - 26. Mai 1837 II. Beigeordneter, 19. Februar 1820 - 17. Dezember 1820 kommissarischer Bürgermeister.
Karl Joseph Alster
geboren um 1793, 17. Dezember 1820[2] - 13. Dezember 1830 Bürgermeister, zuvor Regierungsreferendar.
Alois Mathias Böcker
8. März 1831 - 28. August 1836[3] Bürgermeister, zuvor Bürgermeister von Wahn.
Peter Joseph Maßen
28. November 1836 - 28. März 1844[4] Bürgermeister, zuvor Bürgermeisterei-Sekretär.
Johann Heinrich Bau
Juli 1844 - 28. Februar 1863 Bürgermeister.
Ludwig Blin
20. Oktober 1852[5] - 2. März 1875 Bürgermeister, zuvor Regierungsreferendar.
Viktor Kaifer
14. Dezember 1874[6] - 30. September 1876 Bürgermeister, zuvor Bürgermeister von Andernach, 1. Oktober 1876 - 30. Sepember 1900 Bürgermeister von Mönchen-Gladbach.[7]
Friedrich Wilhelm Steinkopf
geboren 17. Juli 1842 in Duisburg, gestorben 9. Juli 1911[8] in Köln, seit 1. Februar 1862 Zivilsupernummerar bei der Regierung Düsseldorf, seit 1. Juli 1867 Kreissekretär in Moers, seit 1. August 1873 kommissarischer Fabrikinspektor im Regierungsbezirk Düsseldorf, seit 30. Juni 1875 Bürgermeister von Kleve, 19. Juni 1876[9] - 1. April 1908 Bürgermeister (seit 25. Oktober 1898 Oberbürgermeister) von Mülheim, (1900 Wiederwahl).
Bernhard Clostermann
geboren 29. Juni 1873 in Bochum, gestorben 11. Januar 1919 in Koblenz, 1895-1898 Studium (Rechts- und Staatswissenschaft) in Bonn und Marburg, seit 26. Oktober 1899 Referendar, seit 2. Juni 1904 Gerichtsassessor, 1904 Magistratsassessor in Bochum, 1. Juni 1906 - 15. November 1909 besoldeter Beigeordneter in Bochum, 14. Sepember 1909[10] bis zur Eingemeindung Bürgermeister von Mülheim, nach der Eingemeindung seit 3. Sepember 1914 unbesoldeter Beigeordneter der Stadt Köln; seit 1. Februar 1915[11] Oberbürgermeister von Koblenz; Mitglied des Herrenhauses.
[1] Die Daten entstammen den Amtsblättern der Königlichen Regierung zu Köln Jg 1820, 1821, 1831, 1875; HAStK: Bestand 870, Nr. 122-130, 391, 701, 910 Blatt 102, Bestand 1010, Sammlung Bayer, Personenkartei; J. Bendel, Köln-Mülheim in der Franzosenzeit, S. 1-5. H. Romeyk, Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816-1945. (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 69), Düsseldorf 1994. Eine einheitliche Festlegung der Amtszeit nach dem Datum der Ernennung, Aushändigung der Ernennungsurkunde, Übernahme der Amtsgeschäfte oder ähnliches ist erst für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts möglich. Die Datumsangaben zur Amtszeit beziehen sich folglich, soweit nicht besonders vermerkt, auf die erste bzw. letzte Nennung, die in eindeutigem Zusammenhang zur Amtsinhaberschaft steht.
[2] Bis 17. Januar 1821 provisorisch.
[3] Bereits seit Anfang des Monats krankheitsbedingt nicht mehr fähig, die Amtsgeschäfte zu führen, übernimmt mit dem 26. November 1836 sein Nachfolger das Amt zunächst vorläufig.
[4] Rücktritt.
[5] Datum der Wahl, deren Bestätigung erfolgte am 12. November 1862, die Vereidigung und Amtseinführung am 2. März 1863.
[6] Datum der Wahl, deren Bestätigung erfolgte am 14. Februar 1875, die Vereidigung und Amtseinführung am 14. März 1875.
[7] Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von 1875/76 bis 1901.
[8] Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von 1906 bis 1911.
[9] Datum der Wahl, deren Bestätigung erfolgte am 28. Juli 1876, die Vereidigung und Amtseinführung am 5. November 1876.
[10] Datum der Wahl, deren Bestätigung erfolgte am 20. November 1909, die Vereidigung und Amtseinführung am 16. Dezember 1909.
[11] Datum der Wahl, die Amtseinführung erfolgte am 3. März 1915.
BEIGEORDNETE DER STADT MÜLHEIM 1815-1914[1]
Bereits die mit Erlaß vom 13. Oktober 1807[2] eingeführte[3] französische Munizipalverfassung, die bis zum 12. Februar 1808 auch in Mülheim durchgesetzt war[4], kannte zwei Beigeordnete[5], die auch die Bezeichnung Adjunkten" führten. Sie vertraten den Maire und nahmen einzelne Aufgaben der Stadtverwaltung wahr, blieben dabei aber dem Maire rechenschaftspflichtig. Unter preußischer Herrschaft wurde diese Einrichtung beibehalten. Dem Bürgermeister standen bei der Wahrnehmung seiner Verwaltungsaufgaben jetzt ebenfalls zwei von der Regierung auf Vorschlag der Gemeinde für sechs Jahre ernannte zunächst unbesoldete, nahezu ausnahmslos aus dem Kreis der Gemeinderatsmitglieder genommene Beigeordnete zur Seite. Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 24. Juli 1882 erhöhte sich ihre Zahl auf drei, am 23. Juli 1888 auf fünf.[6] Inzwischen hatten sich jedoch die den Kommunen zugewiesenen Aufgaben und die an die Stadtverwaltung gestellten Anforderungen beträchtlich erweitert und zu einer weitreichenden Differenzierung der städtischen Behörden geführt, deren Leitung durch den Bürgermeister und seine ehrenamtlichen Beigeordneten allein nicht mehr mit der erforderlichen Effektivität bewältigt werden konnte. Die Stadtverordnetenversammlung beschloß daher am 7. März 1892 die Einrichtung der Stelle eines besoldeten Ersten Beigeordneten.[7] Am 21. November des Jahres übernahm der Stelleninhaber mit der Leitung der Ortspolizeibehörde, anders als seine unbesoldeten Kollegen, einen fest umrissenen Aufgabenbereich in eigener Verantwortung. Zum 23. Januar 1895 erfolgte die Besetzung einer mit Beschluß vom 22. Oktober 1894 eingerichteten Stelle eines zweiten besoldeten Beigeordneten[8], am 11. Oktober 1901 schließlich die Anhebung der Stelle des Stadtbaurates zum dritten besoldeten Beigeordneten.[9] Im Gegensatz zu ihren aus dem Kreis der ortsansässigen Meistbeerbten gewählten und vor der Übernahme des Amtes bereits langjährig in der Stadtverordnetenversammlung tätigen Kollegen kamen die besoldeten Beigeordneten erst mit der Übernahme des Amtes im Anschluß an die Zweite juristische Staatsprüfung nach Mülheim. Der Leiter des Bauamtes hatte einen Studienabschluß als Architekt oder Bauingenieur nachzuweisen. In den meisten Fällen bildete die Stadt für diesen Personenkreis jedoch nur die Zwischenstufe im weiteren beruflichen Aufstieg zum Beigeordneten einer größeren Stadt oder zum Bürgermeister. Nachdem die Stadt im Jahre 1901 aus dem Landkreis Mülheim ausgeschieden und die bis dahin vom dem aus Bürgermeister und Beigeordneten gebildeten Kollegialischen Gemeindevorstand wahrgenommenen Aufgaben der Gewerbeaufsicht an einen eigens für die Stadt gebildeten Stadtausschuß übertragen worden war, schien die Zahl von fünf unbesoldeten Beigeordneten zu hoch. Die Stadtverordnetenversammlung beschloß daher, die beiden nächsten frei werdenden Stellen nicht wieder zu besetzen.[10]
Karl Rhodius (I)[11]
ausgeschieden vor 12. Mai 1815, Kaufmann.
Johann Martin Klein (I)[12]
12. Mai 1815 - vor 17. Januar 1817, Kaufmann.
Franz Joseph Nuss (II)
18. Mai 1815 - 26. Mai 1837[13], Notar, 19. Febuar 1820 - 17. Dezember 1820 kommissarischer Bürgermeister (siehe oben).
Peter Christoph Elbers (I)[14]
21. Januar 1817 - vor 18. November 1830, Detailhändler.
Carl Rhodius (I)[15]
13. Dezember 1830 - 28. März 1832[16], Kaufmann.
Peter Wilhelm Areator (I)[17]
22. Juni 1832 - vor 9. April 1843[18], Porzellanhändler und Geschäftsführer einer Spedition.
Hermann Joseph Aldenbrück (II)[19]
8. Juni 1837 - vor 17. Juni 1839, Spediteur.
Joseph Bertoldi
seit 1. Juli 1839 II. Beigeordneter[20], seit 28. August 1843 I. Beigeordneter[21] - vor 13. März 1851, Farbmüller.
Peter Haentjens
seit 6. Sepember 1843 II. Beigeordneter[22], seit 21. Juni 1859 I. Beigeordneter[23] - 18. Sepember 1871, Spediteur.
Theodor Müller (I)[24]
19. März 1851 - 24. Sepember 1857, Rentner.
Carl Bertoldi (I)[25]
24. Sepember 1857 - 28. April 1859[26], Tuchfabrikant.
Constantin Krantz (II)[27]
17. November 1859 - 17. November 1865, Apotheker.
Peter Meynen (II)[28]
17. November 1865[29] - 17. November 1871, Rentner.
Theodor Lucas (I)[30]
18. Sepember 1871 - 6. August 1888, Kaufmann.
Carl Otto Schnitzler (II)[31]
27. November 1871 - vor 24. Juli 1882. Rentner.
Dr. med. Michael Hubert Engels (II)[32]
30. Oktober 1882 - 23. April 1896[33], Arzt.
Adolph Lindgens sen. (III)[34]
30. Oktober 1882 - 10. Dezember 1902[35], Kaufmann und Fabrikant.
Julius Bau (IV)[36]
2. November 1888 - 22. Januar 1901, Kaufmann (Teilhaber der Firma Julius und Carl Bau, Modewarengroßhandlung, Köln).
Hugo Merrettig (V)[37]
2. November 1888 - 31. Oktober 1894, Bankdirektor.
Joseph Boersch (I)[38]
28. Januar 1889 - 20. Januar 1892[39], Vorsitzender des Verwaltungsrates und Teilhaber der Brauerei Boersch & Hahn AG.
Dr. jur. Anton Heyl (I. besoldeter Beigeordneter[40])[41]
21. November 1892 - 31. Dezember 1893, zuvor Gerichtsassessor in Münster/Westfalen, um 1908 in Hamburg tätig.
Dr. jur. Friedrich Aldehoff (I. besoldeter Beigeordneter)[42]
12. Februar 1894 - 31. Mai 1897, zuvor Gerichtsassessor, um 1908 Bürgermeister von Uerdingen/Rh.
Rudolph Geller (II. besoldeter Beigeordneter)[43]
23. Januar 1895 - 31. Juni 1896, zuvor Gerichtsassessor in Aachen und beim Bürgermeistereiamt Mülheim tätig, um 1908 Bürgermeister von Bocholt/Westfalen
Dr. med. Heinrich Clemens Pelzer (unbesoldeter Beigeordneter)[44]
4. Sepember 1896 - 8. Oktober 1908, Arzt.
Dr. jur. Heinrich Wulff (II. besoldeter Beigeordneter)[45]
25. Sepember 1896 - 18. März 1903, zuvor Gerichtsassessor in Düren, seit 1903 Bürgermeister in Kleve.
Dr. jur. Eugen Schubert (I. besoldeter Beigeordneter)[46]
31. August 1897[47] - 1. Dezember 1903, zuvor Referendar und aushilfsweise beim Magistrat von Berlin beschäftigt, seit 1904 Bürgermeister von Bad Ems.
Johannes Jansen (III. besoldeter Beigeordneter)[48]
7. Februar 1902 - 30. Januar 1914, Stadtbaurat.
Dr. jur. Konrad Löhe (II. besoldeter Beigeordneter)[49]
26. Mai 1903[50] - 3. Juni 1914[51], zuvor Gerichtsassessor in Köln, nach der Eingemeindung Beigeordneter in Köln.
Dr. jur. Walter Hartmann (I. besoldeter Beigeordneter)[52]
4. März 1904[53] - nach 20. Sepember, vor 17. Dezember 1909, zuvor Gerichtsassessor in Düsseldorf später Beigeordneter in Duisburg.
Peter Springmühl (unbesoldeter Beigeordneter)[54]
8. Januar 1909 - 3. Juni 1914[55], Kaufmann.
Hans Fink (I. besoldeter Beigeordneter)[56]
17. Dezember 1909 - 3. Juni 1914[57], zuvor Gerichtsassessor in Köln, nach der Eingemeindung Beigeordneter in Köln.
[1] Die Daten entstammen: Bestand 870, Nr. 29, 121-131, 221, 391. Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von 1875/76 bis 1901, 1901-1906. Die Datumsangaben zur Amtszeit beziehen sich soweit möglich auf die Einführung in bzw. auf das offizielle Ausscheiden aus dem Amt. Die 1846 einsetzenden Protokollbücher des Gemeinderates nennen unter dem Datum der Amtseinführung auch das der Wahl und der Wahlbestätigung. Falls nicht besonders vermerkt verweisen die Datumsangaben auf den ersten bzw. letzten Hinweis zur Amtsinhaberschaft.
[2] J. J. Scotti, Nr. 2987. HAStK: Rep. 207, Landeshoheitssachen, Nr. 11, Blatt 417-437.
[3] In Düsseldorf versuchsweise bereits seit dem 27. Oktober 1806 (J. J. Scotti, Nr. 2925).
[4] HAStK, Chroniken und Darstellungen. 332a, Bd. 3, Blatt 79. Bestand 870, Nr. 391.
[5] Joseph Andreas Aldenbrück und Johann van Hees.
[6] Bestand 870, Nr. 124 und Nr. 221, Blatt 31 und 54f.
[7] Bestand 870, Nr. 124.
[8] Bestand 870, Nr. 125 und Nr. 126.
[9] Vergleiche Bestand 870, Nr. 896.
[10] Bestand 870, Nr. 221, Blatt 123 und 129.
[11] Die in Klammern angefügten römischen Ziffern geben die Stellung als Erster, Zweiter usw. Beigeordneter an.
[12] Für Karl Rhodius.
[13] Wegen Unvereinbarkeit mit der Notariatsordnung vom 25. April 1822 (!) ausgeschieden.
[14] Für Johann Martin Klein.
[15] Für Peter Christoph Elbers.
[16] Im April 1832 nach Sinzig verzogen.
[17] Für Carl Rhodius.
[18] Todestag.
[19] Für Franz Joseph Nuss.
[20] Für Hermann Joseph Aldenbrück.
[21] Für Peter Wilhelm Areator.
[22] Ursprünglich als I. Beigeordneter für Peter Wilhelm Areator vorgeschlagen, dann aber für den zum I. Beigeordneten ernannten Joseph Bertoldi eingesetzt.
[23] Für Carl Bertoldi (siehe unten).
[24] Für Joseph Bertoldi.
[25] Für Theodor Müller.
[26] Todestag.
[27] Für Peter Haentjens.
[28] Für Constantin Krantz.
[29] Datum der Ernennungsurkunde.
[30] Für Peter Haentjens.
[31] Für Peter Meynen.
[32] Für Carl Otto Schnitzler.
[33] Todestag.
[34] Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 24. Juli 1882 eingerichtet (Bestand 870, Nr. 221, Blatt 31-33 und Nr. 124).
[35] Die Stelle wurde anschließend nicht wiederbesetzt.
[36] Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 23. Juli 1888 eingerichtet (Bestand 870, Nr. 221, Blatt 54f. und Nr. 124).
[37] Wie vor.
[38] Für Theodor Lucas.
[39] Todestag.
[40] Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 1. März 1892 eingerichtet (Bestand 870, Nr. 125).
[41] Für Joseph Boersch.
[42] Für Anton Heyl.
[43] Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 22. Oktober 1894 eingerichtet (Bestand 870, Nr. 126).
[44] Für Dr. med. Michael Hubert Engels.
[45] Für Rudolph Geller.
[46] Für Dr. jur. Friedrich Aldehoff.
[47] Nach seiner Wahl vom 9. Juni 1897 zunächst als Verwaltungshilfsarbeiter tätig.
[48] Die Umwandlung des Amtes in Stelle eines besoldeten Beigeordneten erfolgte durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 11. Oktober 1901.
[49] Für Dr. jur. Heinrich Wulff.
[50] Nach seiner Wahl vom 26. März 1903 zunächst als Verwaltungshilfsarbeiter tätig.
[51] Letzte Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor der Eingemeindung.
[52] Für Dr. jur. Eugen Schubert.
[53] Nach seiner Wahl vom 13. November 1903 seit dem 29. Dezember 1903 als Verwaltungshilfsarbeiter tätig.
[54] Für Dr. med. Heinrich Clemens Pelzer.
[55] Letzte Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor der Eingemeindung.
[56] Für Dr. jur. Walter Hartmann.
[57] Letzte Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor der Eingemeindung.
DIE LANDRÄTE DES KREISES MÜHLHEIM[1]
Ludwig Josef Freiherr von Spieß - Büllesheim
geboren 3. Sepember 1785 in Düsseldorf, gestorben 19. Dezember 1860 auf Haus Hall/Kreis Heinsberg, 1804-1807 Studium (Rechts- und Kammeralwissenschaft) in Münster, jülischer Amtmann, 1809 in der Verwaltung des Großherzogtums Berg, 1812 Souschef im Innenministerium des Großherzogtums Berg, seit 18. Januar 1813 Conscriptions-Kommissar, seit 21. Februar 1813 Unterpräfekt des Arrondissements Mülheim, seit April 1816 - 1. Februar 1820 Landrat des Kreises Mülheim.
Freiherr von Münch
1. Februar 1820 - 3. Januar 1821 kommissarischer Landrat des Kreises Mülheim, zuvor Regierungsassessor.
Heinrich Schnabel
geboren 12. Februar 1778 in Elberfeld, gestorben 19. September 1853 in Düsseldorf, 1794 - 1797 Studium (Rechtswissenschaft) in Heidelberg und Göttingen, 1799 Praktikant, 1802 Referendar beim Geheimen Rat von Berg, seit 3. November 1809 Assessor bei der Stadtdirektion Düsseldorf, dann Maire in Düsseldorf, seit 30. November 1813 Polizeidirektor für das Generalgouvernement des Großherzogtums Berg in Düsseldorf, seit 20. Dezember 1820[2 ]kommissarischer Landrat des Kreises Mülheim, 13. Oktober 1821 definitive Ernennung, Ende 1830 - 21. November 1832 zugleich kommissarischer Polizeidirektor in Aachen und bis 1834 Zivilkommissar beim 7. Armeekorps. an der belgischen Grenze[3], Landrat bis zum 31. Sepember 1852.
Oskar Danzier
geboren 3. Juli 1820 in Kolberg, gestorben 10. Juli 1879 auf Schloß Windeck/Sieg, 1837 - 1840 Studium (Philosophie, Rechtswissenschaft) in Bonn und Heidelberg, seit 22. November 1842 Referendar, seit 18. Oktober 1845[4] Gerichtsassessor beim Landgericht Köln, seit April 1847 bei der Regierung Köln, seit 20. Juli 1848[5] kommissarischer Landrat des Kreises Waldbröl, seit 14.8.1852[6] - 14. April 1862[7] Landrat des Kreises Mülheim.
N. N. Forst
15. April 1862[8] - 30. Juni 1863 kommissarischer Landrat des Kreises Mülheim, Regierungsassessor.
Maximilian Bertram Graf von Nesselrode - Ehreshoven
geboren 20. Dezember 1817 in Düsseldorf, gestorben 13. August 1898 in Ehreshoven, 1837 - 1840 Studium (Philosophie) in Bonn, 1840-1848 Offizier beim 1. Garde-Ulanen-Regiment in Potsdam, 1848 Beigeordneter, 1853 Bürgermeister der Bürgermeisterei Engelskirchen, seit 13. November 1855[9] kommissarischer Landrat des Kreises Wipperfürth, seit 30. November 1854[10] Mitglied des Herrenhauses, seit 1. April 1863[11] - 6. November 1867 Landrat des Kreises Mülheim, 22. Januar 1866 Ernennung zum Oberhofmeister der Königin von Preußen[12], 1867 Mitglied der konstituierenden Versammlung des Norddeutschen Reichstages.
Eduard von Niesewand
geboren 28. Februar 1837 in Köln, gestorben 9. Oktober 1913 in Unkel, 23. August 1856 - 14. November 1866 (mit Unterbrechung in den Jahren 1860-1862) Offizier im Kürassierregiment Graf Gessler (Rheinisches) Nr. 8 in Deutz, 1. Februar - 1. Mai 1866 beim Landratsamt Köln, seit 6. Dezember 1866 bei der Regierung Köln, seit 23. April 1868 kommissarischer Landrat des Kreises Mülheim, 5. Dezember 1868 definitive Ernennung, seit 29. August 1889 Geheimer Regierungsrat, Landrat bis zum 28. Februar 1907[13].
Dr. Hermann von Schlechtendal
geboren 11. Januar in Mülhausen/Thüringen, gestorben 7. November 1920 in Paderborn, seit 21. Juli 1883[14] Referendar, seit 17. Mai 1890 Regierungassessor, seit 16. Februar 1895[15] kommissarischer Landrat des Kreises Schleiden, seit 1. Dezember 1906 kommissarischer Landrat des Kreises Mülheim, definitive Ernennung zum 29. Mai 1907, Landrat bis 31. Januar 1919, 1909 - 1919 Mitglied des Provinziallandtages und des preußischen Abgeordnetenhauses.
Mathias Eberhard
geboren 2. Januar 1871 in Trier, gestorben 28. Oktober 1944 in Köln, 1891-1894 Studium (Rechtswissenschaft) in München, Tübingen und Marburg, seit 5. März 1894 Referendar, seit 25. März 1899 Regierungsassessor[16], seit 3. Juni 1907[17] Regierungsrat[18], seit November 1918 kommissarischer Landrat des Kreises Mülheim, 1. Februar 1920 definitive Ernennung, Landrat bis 30. September 1932[19], anschließend bis 1. Mai 1933 Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises.
[1] Die Daten entstammen den Amtsblättern der Königlichen Regierung zu Köln Jg. 1820, 1821, 1852, 1862, 1863, 1867, 1907, 1920; HAStK: Bestand 870, Nr. 21, 24; Bestand 1010, Sammlung Bayer, Personenkartei und Zeitungsausschnittsammlung, Bd. 8; Wentzke, Personenkartei; Grevens Adressbuch von Köln und Umgebung 1920; R. Schütz, Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945. Reihe A: Preußen, Bd. 7, Rheinland, Marburg 1978, S. 398f. H. Romeyk, Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816-1945. (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 69), Düsseldorf 1994. Eine einheitliche Festlegung der Amtszeit nach dem Datum der Ernennung, Aushändigung der Ernennungsurkunde, Übernahme der Amtsgeschäfte oder ähnliches ist selten möglich. Die Datumsangaben zur Amtszeit beziehen sich folglich, soweit nicht besonders vermerkt, auf die erste bzw. letzte Nennung, die in eindeutigem Zusammenhang zur Amtsinhaberschaft steht.
[2] Ernennung, Übernahme der Amtsgeschäfte am 1. Januar 1821, Amtseinführung am 3. Januar 1821.
[3] Während seiner Abwesenheit von Januar 1831 - November 1833 vertreten durch Dr. Friedrich Joseph Hohenschutz (geboren 16. Mai 1796, gestorben 23. August 1856), anschließend für sechs Wochen durch Max Klemens von Kerckerinck-Borg (geboren 5. November 1798 in Münster, gestorben 2. Juni 1867 in Koblenz, Regierungsassessor in Köln).
[4] Ernennung.
[5] Dienstantritt zum 1. August 1848, definitive Bestallung am 4. Oktober 1850.
[6] Dienstantritt am 1. Oktober 1852.
[7] Tag der Bekanntgabe.
[8] Tag der Bekanntgabe.
[9] Dienstantritt am 4. Dezember 1855, definitive Ernennung zum 1. April 1857 am 15. April 1857.
[10] Tag der Berufung, Eintritt am 7. Dezember 1854.
[11] Dienstantritt am 22. Juni 1863.
[12] Seither vom 1. März - 28. Mai 1866 und von März 1867 - April 1868 interimistische Verwaltung durch den Kreisdeputierten Walter Josef Bürgers.
[13] Bereits seit 1. Dezember 1906 beurlaubt.
[14] Vereidigung.
[15] Dienstantritt am 26. Februar 1895, definitive Ernennung zum 18. September 1895.
[16] Im Jahre 1900 beurlaubt.
[17] Ernennung.
[18] 1908 bei der Bezirks-Regierung in Köln.
[19] Auflösung des Kreises.
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31.10.2023, 14:07 MEZ
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