Bestand
Gemeinde Grohn (Bestand)
Enthält: Wahlen - Gemeinderat - Kreisausschuss - Kreistag - Bürgermeister - Beigeordnete - Eingemeindungen - Statistik - Erster Weltkrieg - Standesamt - Beamte - Angestellte - Arbeiter - Grundsteuern - Gemeindesteuern - Haushalts- und Rechnungswesen - Vermögen - Finanzen - Schulden - Öffentliche Gebäude - Grundstücke - Straßen- und Wegebau - Kanalisation - Wasserleitung - Siedlungswesen - Wohnungswesen - Baupolizei - Feuerwehr - Luftschutz - Polizei - Gesundheitswesen - Kommunale Betriebe - Wirtschaftsförderung - Sozialversicherung - Arbeitsbeschaffungsprogramme - Landwirtschaft - Kultur und Bildungswesen - Schulen - Lehrer - Fürsorge - Jugendwesen - Sport
Geschichte des Bestandsbildners: Gemeindeverwaltung Grohn
Die Gemeinde Grohn war im Jahr 1913 eine von insgesamt 107 Landgemeinden des Kreises Osterholz im Regierungsbezirk Stade der preußischen Provinz Hannover. Im Jahr 1912 betrug die Einwohnerzahl des Kreises 31 076, Grohn hatte 1910 4 562 Einwohner. Diese Zahl stieg bis zum Jahr der Eingemeindung in die Stadt Bremen 1939 auf 5 996 an. Außerdem wohnten in Grohn Soldaten des seit April 1937 hier ansässigen Flakregiments und nicht in der Gemeinde gemeldete Arbeiter, so dass die Zahl der Wohnbevölkerung 1939 mit 7 256 Personen festgestellt werden konnte.
Die sogenannte Landgemeinde Grohn war seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts stark industrialisiert und dicht besiedelt. Die Landwirtschaft spielte als Erwerbszweig kaum eine Rolle. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner arbeitete in den großen Industriebetrieben, z.B. in der Norddeutschen Steingutfabrik (Zahl der Gefolgschaftsmitglieder 1939: 1 754), in der Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft (1 400), in der Bremer Tauwerkefabrik (460) oder im Tiefbauunternehmen Wegener (150). Das Flakregiment brachte weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Grohner Bevölkerung mit sich.
In der Gemeindeverwaltung waren 1939 5 Beamte (Bürgermeister, Gemeindeinspektor, Verwaltungssekretär sowie zwei Verwaltungsangestellte), 13 Angestellte und 3 Arbeiter tätig. Die relativ hohe Einwohnerzahl in Verbindung mit zunehmend schwierigen Arbeitsbedingungen verursachte in den Jahren vor der Eingemeindung nach Bremen umfangreiche Verwaltungsaktivitäten im Bereich der Fürsorge. Weitere Hauptaufgaben bestanden im Siedlungs- und Wohnungswesen. Auch das Standesamt wurde von der Gemeindeverwaltung geführt.
Übernahme ins Archiv
Im Zuge der Eingemeindung Grohns nach Bremen wurde offenbar das gesamte vorhandene Schriftgut gesichert, Verluste sind nicht erkennbar. Wenige weitere Stücke wurden später an das Staatsarchiv abgeliefert.
Geschichte des Bestandsbildners: Das Schriftgut erwies sich als sehr kleinteilig geführt und außerordentlich detailbezogen: Es fand sich viel Alltagsschriftgut, dessen Aufbewahrungsfrist 1940 noch nicht beendet war. Bis auf leere und gänzlich uninteressante Akten wurde das vorhandene Schriftgut in Gänze übernommen. Lediglich das umfangreiche Rechnungsschriftgut ist auf Beispiele reduziert worden.
Der Großteil des Bestandes war nach einem Registraturplan, überliefert in 6,6/5-442, geordnet. Die Titelaufnahme richtete sich nach diesem Plan, wobei die in der Liste recht global angesetzten Titel durch Zusätze näher erläutert sind. Diese Zusätze sind den alten Titeln mit Gedankenstrichen beigefügt, so dass die ursprüngliche Betitelung weiterhin ersichtlich bleibt.
Außer dem nach dem Registraturplan geordneten Bestand fand sich außerhalb dieses Ordnungssystems angefallenes Schriftgut. Dieses wurde gegliedert in älteres Schriftgut wie z.B. Protokollbücher, Grundsteuerrollen oder Haushaltspläne einerseits, andererseits in aktuelleres Schriftgut, das offenbar bei der Eingemeindung noch in Bearbeitung war, aber von der Nachfolgeverwaltung nicht weiter genutzt werden sollte. Außerdem hatte die Bauverwaltung der Gemeinde den Registraturplan nicht genutzt, sondern die Unterlagen eher unsystematisch geführt. Diese sind besonders kleinteilig und betreffen in der Regel einzelne Bau- und Planungsmaßnahmen.
Der Bestand wurde erstmals in den Jahren 1974 und 1975 zum größeren Teil in eine Kartei aufgenommen und teilweise aus den Schriftgutbehältern entfernt. 2004 wurde diese Kartei zu dem vorliegenden Verzeichnis weiterentwickelt, das bis dahin lose in Schürzen abgelegte Schriftgut formiert und der Inhalt der verbliebenen Ordner verpackt. Das später zugegangene Schriftgut und die außerhalb des Registraturplans abgelegten Unterlagen wurden gesichtet und um Doppelstücke und redundante Überlieferung bereinigt.
Geschichte des Bestandsbildners: Wegen des Alters des Schriftguts sind die Schutzfristen sämtlich abgelaufen, Beschränkungen der Benutzung bestehen nicht.
Karolin Bubke, Oktober 2004
- Bestandssignatur
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6.6/5
- Umfang
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8,5
- Kontext
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Staatsarchiv Bremen (Archivtektonik) >> Gliederung >> 6. Besondere staatliche Stellen mit Zuständigkeit in Bremen >> 6.3. Preußische Verwaltung 19.-20. Jahrhundert
- Verwandte Bestände und Literatur
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Literatur: Fritz Müller/Johann von Harten, Grohn in Vergangenheit und Gegenwart, Bremen 1926.
- Bestandslaufzeit
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1832 - 1940, Masse 1920 - 1940
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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30.06.2025, 11:55 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1832 - 1940, Masse 1920 - 1940