Skulptur

Die Drei Grazien

In der Einleitung seiner Schrift über "Die Wohltaten" stellt sich Seneca angesichts der drei sich umarmender Grazien die Frage: "Was soll der Reigen der mit verschlungenen Händen sich immer auf’s neue zusammenfindenden Schwestern?" und deutet sie als Allegorie der Wohltat, weil "die Wohltat, von Hand zu Hand gehend, dennoch immer wieder den Kreislauf zum Geber zurückmacht". Meist werden die Grazien so angeordnet, dass eine der Frauen dem Betrachter den Rücken zukehrt während ihn zwei anblicken, denn "die Wohltat, die wir geben, kehrt doppelt uns zurück." Mit der kreisförmigen Anordnung scheint Kern aber den von Seneca so herausgehobenen Fluß von Geben und Nehmen betonen zu wollen. Indes wird den Künstler wie den Käufer des Stücks nicht allein dieser moralische Aspekt gereizt haben. Die dreifache Wiederholung des nackten Mädchenkörpers - geschnitzt aus einem einzigen Stück Elfenbein - führt beispielhaft Kunstfertigkeit vor Augen und macht den erotischen Reiz der Darstellung aus. Die Drei Grazien sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Material/Technik
Elfenbein, geschnitzt
Maße
H 31,6 cm (ohne Holzsockel)
Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Inventarnummer
1981-5
Sammlung
Skulptur und Plastik; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg

Bezug (was)
Kleinplastik
Plastik
Figur (Darstellung)
Skulptur
Elfenbein

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Schwäbisch Hall
(wann)
1640

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:22 MEZ

Objekttyp

  • Skulptur

Beteiligte

Entstanden

  • 1640

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