Bestand

Sammlung zur Familiengeschichte Pfeilsticker (angelegt von Walter Pfeilsticker, Arzt, *1880, +1969), Depositum (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Walther Pfeilsticker, am 13. Juli 1880 in Balingen geboren, entstammte väterlicherseits einer Gruppe bedeutender Mediziner- und Beamtenfamilien altwürttembergischer Prägung. Nach dem Medizinstudium in Tübingen und Berlin und nach einer Ausbildung an der Landeshebammenschule in Stuttgart machte er sich 1908 als Frauenfacharzt in Stuttgart selbständig und eröffnete 1924 in der Neckarstraße eine bald weithin beachtete Privatfrauenklinik. Bereits in jungen Jahren wandte sich Pfeilsticker der Genealogie zu, der er seine ganze Freizeit widmete. 1920 war er Mitgründer des Vereins für Württemberglache Familienkunde und bis 1925 auch dessen Vorsitzender. Über 50 Veröffentlichungen zur Familiengeschichte, Medizin und Kulturgeschichte sind das Ergebnis einer vielfältigen wissenschaftlichen Tätigkeit. Das bedeutendste Werk Pfeilstickers, zugleich sein Lebenswerk, ist das "Neue Württembergische Dienerbuch", mit dem er der Forschung die reichen personen- und familiengeschichtlichen Quellen, die Württemberg vor allem in den seit dem 15. Jahrhundert geführten Dienerbüchern besitzt, erschlossen hat.
Der im Hauptstaatsarchiv hinterlegte Nachlaß Pfeilstickers legt Zeugnis ab von einer bemerkenswerten Tätigkeit auf genealogischem Gebiet. Im Mittelpunkt stehen die Stammtafeln Pfeilsticker, Stockmayer und Goetz mit zahlreichen biographischen Anmerkungen zu einzelnen Personen der Ahnentafeln sowie umfangreichen Quellenauszügen und Korrespondenzen anläßlich der Bearbeitung. Darüber hinaus umfaßt der Nachlaß ältere und neuere Familienkorrespondenzen, Unterlagen über die Familien Gutermann, Jäger, Maskowsky, Seeger, Vischer - Wölfing, Weckherlin, Widenmann, Zeller und über zahlreiche württembergische und nichtwürttembergische Mitglieder der Familie Pfeilsticker oder Träger eines ähnlichen Namens sowie Ahnenbildnisse. Hervorzuheben sind auch ältere familiengeschichtliche Aufzeichnungen, die insbesondere von Walther Pfeilstickers Großvater Adolf Pfeilsticker herrühren. Eine Sammlung verschiedener Archivalien als Autographen der Unterschriften wegen sowie besonders auch wegen der Siegel verleiht dem Nachlass ebenso Gewicht wie einzelne wertvolle ältere Stiche und seltene Druckschriften.
Die Verzeichnung des Nachlasses wurde im Sommer 1971 von Archivinspektorin Luise Pfeifle mit der Bearbeitung der lfd. Nummer 28 begonnen und von dem Unterzeichneten in der Zeit von Dezember 1971 bis März 1972 fortgeführt und abgeschlossen. Da Walther Pfeilsticker seine familiengeschichtlichen Unterlagen in 46 Schachteln verwahrte, die er mit jeweils kurzen summarischen Überschriften gekennzeichnet hatte, wurden bei der Verzeichnung entsprechend der Vorordnung 46 Nummern gebildet und mit Titeln versehen, die durch zahlreiche Enthält-Vermerke näher charakterisiert werden. Auch die Ausarbeitung einer neuen Gliederung erwies sich als notwendig. 8 Urkunden, die Pfeilsticker aus familiengeschichtlichem Interesse gesammelt hat, wurden als Nummer 47 dem Nachlaß angefügt.
Der gesamte Bestand umfaßt 5,6 lfd. m in 47 Nummern.
Nachtrag
Juni 2019 erfolgte eine weitere Ablieferung seitens der Familie Pfeilsticker, nämlich eine Sammlung von älteren Bildern der Ahnen aus der Sammlung von Walter Pfeilsticker. Von diesen für die Familiengeschichte besonders wichtigen Bildern konnte sich die Familie erst jetzt trennen.
Es handelt sich um alte Stiche von Ahnen, alle im Rahmen, teils in quadratischen Rahmen (37 Stück), teils in kleineren ovalen Rahmen (10 Stück). Die Familienbilder waren ursprünglich aufgehängt. Auf der Rückseite sind genealogische Informationen vor allem mit Bezug auf die Familie Pfeilsticker aufgeschrieben.
Die 47 Bilder wurden von der Anwärterin Sophie Hildner unter Anleitung des Unterzeichnenden erschlossen und dem Bestand als ¿2. Ahnenbilder¿ angefügt. Der Umfang beträgt eine Schublade eines Planzeichnungsschrankes.
Stuttgart im November 2019
Dr. Peter Schiffer

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 64
Umfang
49 Nummern und 47 Bilder

Kontext
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Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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