Bestand
C Rep. 124-02 Magistrat von Berlin, Abteilung Kader (Bestand)
Vorwort: C Rep. 124-02 Magistrat von Berlin, Abteilung Kader
1. Behördengeschichte
Mit der Umstrukturierung des Magistrats im Januar 1953 wurde die Abteilung "Verwaltung und Personalpolitik" aufgelöst. Aus dem "Hauptamt Personal" wurde die "Abteilung Kader" gebildet und dem Oberbürgermeister unmittelbar unterstellt. Sie sollte die Bearbeitung von Personalangelegenheiten aller Beschäftigten im Magistrat von Groß-Berlin übernehmen; in den Fachorganen sollte lediglich die Betreuung ausgewählter Mitarbeiter (Nomenklaturkader) der nachgeordneten Einrichtungen verbleiben. Der Stellvertreter des Oberbürgermeisters Harry Krebs wurde vom Oberbürgermeister mit der Verantwortung für diesen Bereich bis 1954 betraut.
Als erste Abteilungsleiterin der Abteilung Kader wurde Elli Prüfer am 27. März 1953 berufen. In den nächsten Jahren fungierten als Leiter der Abteilung Kader: Erwin Fietz (1963-1966), Alfred Schurwanz (1966-1969), Horst Henning (1969-1970), Manfred Berger (1971-1982) und Hans Meuschke (1982-1989).
Die Abteilung Kader unterteilte sich 1953 neben dem Referat "Personalinstrukteure" zum einen in das Hauptreferat "Planung und Statistik" und zum anderen in das Hauptreferat "Schulung" mit den Referaten "Staatspolitische Schulung", "Fachseminare und Fachkurse" sowie "Verwaltungsschulen".
1961 war der Stellvertreter des Oberbürgermeisters und Stadtrat für Inneres und Kader für die Anleitung der Abteilung Kader zuständig. Kurt Helbig wurde im November 1963 als Stellvertreter des Oberbürgermeisters erneut als Stadtrat für Inneres und Kader berufen. Am 04. Februar 1966 berief der Magistrat auf seiner außerordentlichen Sitzung Harry Krebs zum Stellvertreter des Oberbürgermeisters für Organisations-Instrukteure und Kader. Zu seinen Aufgaben gehörte die Durchsetzung der Prinzipien der sozialistischen Kaderpolitik im Magistrat, in den Räten der Stadtbezirke und in den nachgeordneten Einrichtungen, die Kontrolle über die Einhaltung der "Ordnung für die Arbeit mit der Kadernomenklatur des Magistrats von Groß-Berlin" und die Qualifizierung und Entwicklung der Nachwuchskräfte für Nomenklaturfunktionen. Ihm unterstand die Abteilung Kader einschließlich der Verwaltungsschule.
Nach dem 05. Juli 1967 wurden die Aufgaben des Stellvertreters des Oberbürgermeisters für Organisations-Instrukteure und Kader dem Ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters übertragen und ihm die Abteilung Kader zugeordnet.
Am 22. August 1977 beschloss der Ministerrat der DDR die "Ordnung zur Führung von Personalakten", die auch im Magistrat von Berlin umgesetzt wurde. Gemäß diesem Beschluss war einheitlich der Begriff "Personalakte" statt "Kaderakte" zu verwenden. (Anlage 1)
In der Zeit der Politischen Wende sind Unterlagen aus den Personalakten entfernt und den betreffenden "Werktätigen" ausgehändigt worden. Rechtsgrundlage dafür bot die "Verordnung zur Arbeit mit Personalunterlagen" vom 22. Februar 1990. (Verordnung zur Arbeit mit Personalunterlagen vom 22. Februar 1990, GBl. der DDR I S. 84 , Anlage 2)
Am 30. Mai 1990 wählte die Stadtverordnetenversammlung den letzten Magistrat von Berlin (Ost).
Mit dem Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 endete auch die administrative Teilung Berlins. Die Magistrats-verwaltung wurde aufgelöst.
1990 wurde die Abteilung Kader aufgelöst und ihre Aufgaben der Senatsverwaltung für Inneres bzw. dem Landesver-waltungsamt und den jeweiligen Personalakten führenden Stellen in den Einrichtungen des Senats übertragen.
2. Bestandsinformation
Der Bestand wurde in den Jahren 1957 bis 1990 von der Abteilung Kader dem Verwaltungsarchiv des Magistrats von Berlin übergeben und gelangten von dort im Zusammenhang mit der Integration des Verwaltungsarchivs in das Landesarchiv Berlin.
Die Überlieferung der Kaderakten ist nicht vollständig. Dafür gibt es mehrere Gründe:
" Die Abgaben der Personalakten von der Abteilung Kader an das Verwaltungsarchiv erfolgten kontinuierlich - jeweils 5 Jahre nach Ausscheiden eines Mitarbeiters. Beim Zugang in das Verwaltungsarchiv des Magistrats erhielten die Personalakten fortlaufende Nummern. Dann wurden die Akten weitere 10 Jahre aufbewahrt und anschließend archivfachlich bewertet. Die nicht für eine dauernde Aufbewahrung ausgewählten Akten wurden vernichtet; aufgrund dieser Bewertungspraxis mit Kassation ist heute keine geschlossene Nummernfolge mehr gegeben (vgl. Anlage 1).
" Zudem wurden von der Abteilung Kader beim Arbeitsstellenwechsel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrats die Personalakten dem neuen Betrieb/Einrichtung übersandt. Deswegen können Akten möglicherweise nicht im Bestand sein, obwohl jemand eine gewisse Zeit beim Magistrat beschäftigt war.
" Außerdem sind in der Zeit der politischen Wende 1989/1990 in vielen Fällen an ausscheidende Mitarbeiter ihre Personalakten ausgehändigt worden (vgl. Anlage 2).
" Personalakten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrats, die ab 1990 in Senatsverwaltungen und -bereichen weiterbeschäftigt wurden, sind an die entsprechenden Verwaltungen weitergegeben worden.
Die in diesem Findbuch verzeichneten Akten stammen einerseits aus den geregelten Abgaben der Abteilung Kader an das Verwaltungsarchiv; andererseits aus dem Aktenbestand der Personalabteilung des Magistrats, den diese bei ihrer Auflösung 1990 verwahrte.
Außerdem hatten 1990 aufgelöste, privatisierte oder abgewickelte Behörden und Einrichtungen des Magistrats die bei ihnen befindlichen Personalunterlagen an die Abteilung Kader abgegeben, so dass diese nun ebenfalls Teil der Überlieferung sind.
Die Erfassung erfolgte im Rahmen des Projektes zur Retrokonversion im Landesarchiv Berlin, wobei die Verzeichnungsangaben zunächst den Abgabelisten der abliefernden Dienststellen entnommen wurden. Eine Qualifizierung der Datensätze - z. B. sind noch nicht für alle Akten die Laufzeiten festgestellt worden - wird sukzessive erfolgen.
Der Bestand umfasst 3789 Akten (37,4 lfm) und dokumentiert einen Zeitraum von 1953 bis 1990. Einzelne Akten datieren darüber hinaus bis 1991; manche Akten setzen mit Einzeldokumenten in den 1930er Jahren ein.
Eine erhebliche Anzahl von Akten ist auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen sowie der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.
Der Bestand ist zu zitieren: Landesarchiv Berlin, C Rep. 124-02, Nr. ...
3. Korrespondierende Bestände
Aufgrund verschiedener Verfahrensweisen aufgelöster, privatisierter oder abgewickelter Behörden und Einrichtungen des Magistrats bei der Archivierung von Personalunterlagen befinden sich viele Akten zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Magistrats außer in der hier beschriebenen Überlieferung auch in den Überlieferungen der einzelnen Behörden und Einrichtungen selbst.
Bitte recherchieren Sie auch in diesen Beständen des Landesarchivs Berlin.
April 2011, Nachtrag Juli 2018 Heike Schroll
- Reference number of holding
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C Rep. 124-02
- Context
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 2 Magistrat von Berlin und nachgeordnete Einrichtungen >> C 2.1 Magistratsverwaltungen
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28.02.2025, 2:13 PM CET
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