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Von der Kreditpolitik zur Geldmengenpolitik. Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank in den letzten zehn Jahren
Von der Kreditpolitik zur Geldmengenpolitik. Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank in den letzten zehn Jahren Gemäß Bundesverfassung ist die Hauptaufgabe der Schweizerischen Nationalbank, "den Geldumlauf des Landes zu regeln, den Zahlungsverkehr zu erleichtern und eine den Gesamtinteressen des Landes dienende Kredit- und Währungspolitik zu führen". Als Gesamtinteresse des Landes hat sich Preisstabilität, Vollbeschäftigung und ein möglichst gleichmäßiges Wirtschaftswachstum herauskristallisiert. Unter dem System fester Wechselkurse wurden zur Realisierung dieser Ziele vor allem Maßnahmen gegen den Zufluß ausländischer Gelder und zur Begrenzung des inländischen Kreditwachstums erlassen. Anfänglich wurden diese Maßnahmen wegen eines ungenügenden Instrumentariums in Form sogenannter "Gentlemen's Agreements" gekleidet. Später wurden sie von dringlichen Bundesbeschlüssen abgelöst. Die Maßnahmen genügten mit der Zeit nicht mehr. Vor die Entscheidung gestellt, dem weltweiten Inflationstrend zu folgen oder den Wechselkurs frei flottieren zu lassen, entschied sich die Schweizerische Nationalbank für das zweite. Zu Beginn des Jahres 1975 ist die Schweizerische Nationalbank als eine der ersten Notenbanken der Welt zu einer expliziten Geldmengenpolitik übergegangen. Langfristig wird die Geldmenge ungefähr in der Größenordnung der Wachstumsrate der realen Gesamtnachfrage ausgeweitet. Sofern es zur Absorption außenwirtschaftlicher Störungen notwendig ist, wird kurzfristig vom langfristigen Wachstumstrend abgewichen. Die Steuerung der Geldmenge erfolgt über Veränderungen der monetären Basis. In den ersten drei Jahren ist es der Geldmengenpolitik gelungen, die Geldmenge zielkonform auszuweiten, zu stabilen Preisen zurückzukehren und die negativen Folgen der vorangegangenen Inflation zu beseitigen. Diese Erfolge sprechen für eine Fortsetzung der Geldmengenpolitik.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 11 ; Year: 1978 ; Issue: 3 ; Pages: 287-307
- Klassifikation
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Wirtschaft
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Schiltknecht, Kurt
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Duncker & Humblot
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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1978
- DOI
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doi:10.3790/ccm.11.3.287
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:46 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Artikel
Beteiligte
- Schiltknecht, Kurt
- Duncker & Humblot
Entstanden
- 1978