Arbeitspapier | Working paper

Personalentwicklungsbedarf in der nationalen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungspolitik verändert sich immer schneller. Sie ist heute multilateraler und dezentraler als früher, hat ein wesentlich komplexeres Zielsystem und ist darauf angewiesen, politikfeldübergreifende Kooperationen einzugehen. Damit haben sich die Kompetenzanforderungen an entwicklungspolitische Fachkräfte gewandelt. Vor allem zwei große Trends stellen die Personalentwicklung (PE) entwicklungspolitischer Organisationen vor neue Herausforderungen: Erstens die zunehmende Komplexität des entwicklungspolitischen Zielsystems: Armutsminderung, Stabilisierung fragiler Staaten, Gestaltung der Globalisierung, Eindämmung des Klimawandels und Bewältigung seiner Folgen in den am meisten betroffenen Ländern. Zweitens die fortschreitende Ausdifferenzierung der Partnerländer, wodurch neue Kompetenzen beim Einsatz eines immer vielfältigeren Instrumentariums notwendig werden. Ausgehend von diesen Trends ergeben sich veränderte Kompetenzanforderungen für entwicklungspolitische Fach- und Führungskräfte. In der vorliegenden Studie geht es um die Frage, ob die Personalentwicklung (PE) in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) die einschneidenden Veränderungen des Politikfeldes bereits hinreichend reflektiert. Die Autoren stellen zunächst eine knappe Interpretation der entwicklungspolitischen "Großwetterlage" zur Diskussion, wie sie sich aus unserer Sicht in der Fachdebatte und den internationalen Deklarationen darstellt. Daraus werden die (neuen) Kompetenzanforderungen abgeleitet, die sich im PE-System der deutschen EZ widerspiegeln sollten (Kapitel eins). Das zweite Kapitel analysiert die gegenwärtige Praxis der Personalentwicklung für Fachkräfte in der staatlichen Entwicklungspolitik in Deutschland. Im dritten Kapitel werden internationale Erfahrungen mit PE für entwicklungspolitisches Personal ausgewertet. Im vierten Kapitel werden zunächst die Ergebnisse der Ist-Analyse zusammengefasst. Daran anschließend werden vor dem Hintergrund der internationalen Erfahrungen Schlussfolgerungen für eine Fortentwicklung des deutschen PE-Systems gezogen. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass es im deutschen EZ-System interessante Entwicklungen in der PE gibt. Viele der künftig wichtigen Kompetenzen reflektieren sich in den PE-Konzepten der einzelnen EZ-Institutionen. Dennoch scheint es, dass der strukturelle Wandel der internationalen Entwicklungspolitik noch nicht vollständig im bestehenden PE-System angekommen ist. (ICD2)

Personalentwicklungsbedarf in der nationalen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Urheber*in: Liebig, Klaus; Wiemann, Jürgen

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Alternative title
Demand for human resources development in national and international development cooperation
ISBN
978-3-88985-413-1
Extent
Seite(n): 77
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion

Bibliographic citation
DIE Discussion Paper (22/2008)

Subject
Wirtschaft
Internationale Beziehungen
Personalwesen
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Bundesrepublik Deutschland
Qualifikation
Personalentwicklung
Entwicklungspolitik
internationale Zusammenarbeit
Qualifikationsanforderungen
Entwicklungshelfer
Qualifikationsstruktur
Personal
Kompetenz
Entwicklungshilfe
Entwicklungsland
internationaler Vergleich
Entwicklungshilfepolitik
Qualifikationswandel
empirisch
empirisch-qualitativ
deskriptive Studie

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Liebig, Klaus
Wiemann, Jürgen
Event
Veröffentlichung
(who)
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH
(where)
Deutschland, Bonn
(when)
2008

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-194123
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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Object type

  • Arbeitspapier

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  • Liebig, Klaus
  • Wiemann, Jürgen
  • Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH

Time of origin

  • 2008

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