Bestand

Gneisenau, August Graf Neidhardt von (Bestand)

Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.

Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1760 - 1831

Die Klassifkation des Bestandes entspricht der Ämterlaufbahn Gneisenaus im preußischen Militär- und Staatsdienst, nachzulesen bei Kurt v. Priesdorff, Soldatisches Führertum, Teil 7, S. 33ff.

Bestandsbeschreibung
Der Nachlass des preußischen Generalfeldmarschalls August Wilhelm Antonius Graf Neidhardt von Gneisenau setzt sich aus verschiedenen Überlieferungen zusammen. Die Kerne bilden privatdienstliche Korrespondenz, militärbehördliche und gutsherrliche Verwaltung sowie Anreicherungen durch Sammlungen der Nachfahren und Erwerbungen.

Bestandsgeschichte
Ein erster Teil des Bestandes stammt aus dem Gutsarchiv Sommerschenburg, der 1915 ins GStA gelangte. Ein zweiter Teil entstammt der militärbehördlichen Überlieferung. Er wurde zunächst als "Nachlaß G 3 (Gneisenau)" im Ministerialarchiv des preußischen Kriegsministeriums ("Geheimes Archiv des Kriegsministeriums") geführt. Von dort gelangte er 1923 in das Reichsarchiv Abt. 3 und 1924 ins GStA. Beide Teile wurden in der I. HA Rep. 92 Nachlässe zu einem Bestand zusammengeführt und 1938 an das Heeresarchiv Potsdam abgegeben, wo er die "Lagernummer 513" erhielt. Dass der Nachlass dort im Unterschied zu den weitaus meisten Beständen, Nachlässen und Sammlungen des Heeresarchivs von der Zerstörung in Folge des Bombenangriffs über Potsdam im April 1945 verschont blieb, ist ein außergewöhnlicher Glücksfall. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Bestand ausgelagert und 1945 in die USA verbracht. Dort lagerte er seit 1952 in den National Archives Washington, seit 1954 im Departemental Records Branch Alexandria. 1955 wurde er an die Dokumentenzentrale des Bundesverteidigungsministeriums übergegeben und ab 1962 dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg Br. überlassen. 1968 erfolgte die Übergabe an das dortige Bundesarchiv - Militärarchiv, das ihn 1970 an das GStA PK zurück gab, wo er erneut der I. HA Rep. 92 zugeordnet wurde. Der Bestand wuchs geringfügig durch Ankauf einzelner Schriftstücke. In den Jahren 1986 und 1987 gelangten nach Bestandsbereinigungen mit dem Bundesarchiv - Militärarchiv weitere wenige Stücke sowie Reprografien ins GStA PK (ehem. Pakete 53a, 56 + 57). Mit Einführung der neuen Tektonik im GStA PK wurde der ehemals als I. HA Rep. 92 geführte Nachlass Gneisenau im Jahr 2001 der neu gebildeten VI. Hauptabteilung Familienarchive und Nachlässe angegliedert.

Literatur zur Bestandsgeschichte
- Übersicht über die Bestände des Geheimen Staatsarchivs zu Berlin-Dahlem. I. Hauptabteilung (bearb.) von Ernst Müller und Ernst Posner (= Mitteilungen der Preußischen Archivverwaltung, Heft 24), Leipzig 1934
- Verzeichnis der schriftlichen Nachlässe in deutschen Archiven und Bibliotheken, Bd. 1: Die Nachlässe in den deutschen Archiven (mit Ergänzungen aus anderen Beständen), bearb. von Wolfgang A. Mommsen, Teil 2 (= Schriften des Bundesarchivs Koblenz 17,2), Boppard am Rhein 1983
- Tektonik des Geheimen Staatsarchivs PK, bearbeitet von Rita Klauschenz, Sven Kriese und Mathis Leibetseder, hrsg. von Jürgen Kloosterhuis (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Arbeitsbericht 12) Berlin 2011.


Bestandsbearbeitungen
Erste größere Bestandsbearbeitungen erfolgten bei dem aus Sommerschenburg übergegebenen Archivgut durch Dr. Ernst Müller. Er begann, das Material nach A (Briefwechsel = spätere Pakete 1-28), B (Reste = spätere Pakete 29-31), K (Kolberg = spätere Pakete 46-52) und M (Militaria = spätere Pakete 32-45) zu ordnen und in Findbüchern zu verzeichnen. Alte Signaturen können in Zweifelsfällen anhand der Altfindmittel überprüft werden. Ansonsten werden die alten Signaturen im Findbuch bei den Akten und am Findbuchende in der Konkordanz angegeben. Die Reihenfolge der jetzt neuvergebenen Nummern und somit auch der alten Signaturen entspricht derselben Reihenfolge wie der in den Altfindmitteln. Korrespondenzpartner sortierte Dr. Ernst Müller alphabetisch und formierte Schriftstücke der B-Reihe zu neuen Akten. Dagegen beließ er Schriftgut, das aus der Überlieferung der Militärbehörden stammt, in seinem Entstehungszustand, bspw. die Registratur der Festung Kolberg (K I) oder des Pommerschen Reservebataillons (K II Br.). Ebenso übernahm er die laufende Nummer in der Signatur des Archivguts aus dem Kriegsministerium. Im Heeresarchiv erfolgte eine Revision des Bestandes durch Assistent Grünenberg. Ferner wurden dort Verzeichnungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt sowie Aktenbindungen, aus heute inakzeptablen Materialien, hergestellt.
Nach der Rückkehr in das GStA PK behielt der teils noch unverzeichnete Bestand seine bisherige Klassifikation und die Mischung aus Lagerungs- und Altsignaturen zunächst bei. Im Jahr 2012 arbeitete Inge Pistiolis das Altfindbuch in die Archivdatenbank ein. In den Folgejahren verzeichneten die Anwärter(innen) Laura Gerber, Jan Klein, Andreas Münzer und Annalena Schäfer die Einheiten 92-421 (ehem. Pakete 12-14). Im Jahr 2015 überarbeitete Sylvia Rose sie redaktionell und verzeichnete zusätzlich die Einheiten 1-93 und 422-428. Im selben Jahr verzeichnete Referendar Denny Becker das restliche unverzeichnete Material 747-836 (ehem. Pakete 53a-57) und überabeitete die älteren Verzeichnungseinheiten 429-746. In diesem Zusammenhang wurden die Autographen Gneisenaus aus dem Bestand I. HA Rep. 94 Kleine Erwerbungen als Nr. 837-843 an den Nachlass angegliedert. Im Zuge der Bestandsbearbeitung erarbeiten Denny Becker und Sylvia Rose eine neue Klassifikation, führten eine Revision durch, signierten nach laufender Nummer um und verpackten den gesamten Bestand neu.

Verluste
Die Revision des Assistenten Grünenberg in den Jahren 1938-1940 vermerkte folgende Verluste:
Paket 28 Nr. A 73: In diesem Nachlass fehlen die Stücke 18, 41 und 43, ein Entnahmeschein ist hierfür nicht vorhanden. Für die laufenden Nummern 2, 3, 5, 9, 10, 11, 12, 14, 17, 24, 25, 31 Teil I, 36, 37, 39 III, 45, 47, 48, 50, 63, 64, 66 und 67 sind Entnahmescheine vorhanden. Kartei- und Hinweiskarten sind geschrieben. Potsdam, 13.3.1940, Grünenberg, Assistent
Paket 3_, Nr. 53-59 fehlten
Paket 32, Nr. 4 fehlt - am 11.10.39 an Sg. 17 abgegeben, siehe Schriftwechsel, Grb.
Paket 32, Nr. 5 fehlt - am 11.10.39 an Sg. 17 abgegeben, siehe Schriftwechsel, Grb.
Paket 32, Nr. 61-84 fehlten
Paket 32, Nr. 7 fehlt - am 11.10.39 an Sg. 17 abgegeben, siehe Schriftwechsel, Grb.
Paket 32, Nr. 9 fehlt - am 11.10.39 an Sg. 17 abgegeben, siehe Schriftwechsel, Grb.
Paket 36, Nr. 38 fehlt
Paket 37, Nr. 43 fehlt
Paket 38, Nr. 88-89 fehlten
Paket 39, Nr. 110 fehlt
Paket 45 b Nr. B 378 Bd. 7: Bis auf die Stücke der laufenden Nummern 90-95, für die ein Entnahmeschein vorhanden ist, und laufende Nummer 158, für die kein Entnahmeschein vorhanden ist, ist der Nachlassteil vorhanden. Potsdam, 8.5.1940, Grünenberg, Assistent
Paket 46 a, I Nr. 10 fehlt
Paket 46 a, II Nr. 11 fehlt
Paket 48, II Nr. 27 fehlt
Paket 48, II Nr. 48 fehlt
Paket 50 a Nr. I Nr. 53 Bd. 1 fehlt
Paket 50, II Nr. 56 fehlt
Paket 50, II Nr. 58 und 59 fehlten
Paket 51, II Nr. 8-13 fehlen
Paket 52 Nr. III Nr. 5: Die rot abgehakten Stücke sind vorhanden, etliche Nummern haben schon in Dahlem gefehlt, für das Fehlende sind kleine Entnahmezettel vorhanden. Potsdam, 3.5.1940, Grünenberg, Assistent
Paket 52, III Nr. 4 fehlt
Paket 54 c Nr. 7: Die betreffenden Aktenstücke sind nicht vorhanden gewesen. Die Zettel lagen in einem Aktenbündel dabei. Potsdam, 14.8.1939, Grünenberg, Assistent
Die Revision im Jahr 2015 ergab, dass die Bände 3 und 4 im Paket 45 Nr. B 378 sowie im Paket 51 die Nummern II 11-13 vorhanden sind. Dagegen fehlte zusätzlich Paket 46 b Nr. I Nr. 16 b, Titel: Namenslisten, Enthält: "Verzeichnisse der preußischen Offiziere, die während der Blockade und nochmaliger Belagerung Kolbergs 1807 durch mehrmalige Ausfälle aus der Festung, in größeren und kleineren Affären auf dem Wahlplatz geblieben, blessiert, an empfangenen Wunden gestorben oder gefangenen worden sind. (Hierher gelangt der Wilh. Peterson in Bromberg - Brfb Nr. C 64-1889/43-)".


Inhaltliche Charakterisierung
Mit Ausnahme der alphabetischen Ordnung der Korrespondenzpartner entspricht die Gliederung des Bestands der Laufbahn Gneisenaus im preußischen Staats- und Militärdienst bzw. seinen Zuständigkeiten. Die militärbehördliche Überlieferung beginnt mit seiner Tätigkeit als Chef einer Kompanie im Füsilierbataillon Nr. 13. Mit der Übergabe der Kompanie übernahm Gneisenau auch Schriftgut seiner Vorgänger, den Kapitänen Martini und Schuler von Senden. Danach fallen in seine Zuständigkeit die Gründung des Pommerschen Reservebataillons sowie die Leitung der Verteidigung der Festungsstadt Kolberg während der Belagerung durch die Franzosen 1806/1807. Aus dieser Zeit stammt die Überlieferung des Gouvernements zu Kolberg, die ebenfalls vor der Übernahme durch Gneisenau beginnt. Seit 1808 war ihm die Leitung des preußischen Ingenieurkorps und der preußischen Festungen übertragen. Ab 1813 war er Chef des Generalstabes der Schlesischen Armee unter Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher. In dieser Funktion nahm er an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teil und stieg nach dem Sieg ab 1815 zum Oberbefehlshaber der am Rhein stationierten Truppen auf, wo er am Aufbau der Rheinprovinz beteiligt war.
Aus seiner Tätigkeit als leitender Offizier stammen v. a. Unterlagen zur Verwaltung der Kompanien, Mannschaften und Festungen, bspw. Finanzierung, Personalien, Rekrutierung, Einquartierung, Ausrüstung oder Verpflegung. Schlachtpläne, Gefechtsberichte, Dienstkorrespondenz sowie Schriftwechsel mit den alliierten Armeen Großbritanniens und Russlands dokumentieren die napoleonischen Kriege. Seine Tätigkeit als Generalkommandant am Rhein belegt neben der militärbehördlichen Überlieferung v. a. der Schriftwechsel mit dem Oberpräsident der Rheinprovinz Johann August Sack und dem Oberkriegskommissar der niederrheinischen Armee Friedrich von Ribbentrop. Von seinen späteren Zuständigkeiten als Gouverneur zu Berlin, Chef des Infanterieregiments Nr. 9, Präses der Obermilitärexaminationskommission oder Oberbefehlshaber der in Posen stationierten Armeekorps ist hingegen weniger im Nachlass überliefert.
Gneisenau war Mitglied verschiedener Gremien. Innerhalb der Untersuchungskommission zur Kapitulation preußischer Festungen während des Krieges 1806/07 verfasste er verschiedene Gutachten und in der Reorganisationskommission arbeitete er u. a. mit dem späteren Generalmajor Carl von Clausewitz und dem späteren Generalleutnant Gerhard von Scharnhorst an der Reform des preußischen Militärwesens. Als Mitglied des preußischen Staatsrates war er für einen kurzen Zeitraum zuständig für diplomatische Außenbeziehungen. Zudem sammelte Gneisenau zahlreiche Denkschriften zur Staatsverfassung, zur landständischen Repräsentation und zu landwirt-wirtschaftlichen Neuerungen. In diesen Angelegenheiten unterhielt Gneisenau Korrespondenzen u. a. zu Staatskanzler Karl August von Hardenberg, Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr von und zum Stein, Wilhelm von Humboldt oder Kultusminister Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein.
Überliefert ist zudem sein Leben als Privatmann (siehe auch Nr. 429-431) und Gutsherr. Nicht nur die familiäre Korrespondenz zu seiner Ehefrau, seinen Kindern und seinem Vater hat sich erhalten, auch die Verwaltung seiner magdeburgischen und schlesischen Güter Sommerschenburg, Mittelkauffung und Erdmannsdorf befindet sich im Nachlass. Neben Materien der Landwirtschaft haben sich Unterlagen zur Haushaltung, zur schulischen Ausbildung der Kinder oder zu Empfängen von Gästen, ebenso seine Urkunden, Ehrungen und Ordensverleihungen erhalten.
Die Ordnung der Korrespondenzen getrennt von den Sachakten macht eine thematische Recherche in mehreren Klassifikationsgruppen erforderlich.

Verwandte Bestände
Die militärbehördliche Überlieferung im Nachlass Gneisenau ist als komplementär zu der Hauptüberlieferung in den Beständen der IV. Hauptabteilung "Preußische Armee" zu betrachten, insbesondere des Oberkriegskollegiums (Rep. 3), des Kriegsministeriums (Rep. 4) und des Großen Generalstabs (Rep. 5). Militärbehördliches Schriftgut aus der Zeit der Befreiungskriege ist ferner unter der Klassifikation "Militärgeschichtsschreibung" (Rep. 15 A) überliefert. Dort befinden sich neben Instruktionen und Dispositionen auch Schriftstücke von Generalstabsoffizieren, u. a. des Vorgesetzten von Gneisenau, Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher.


Familie
Gneisenau war Sohn des sächsischen Artillerieleutnants der Reichsarmee August Wilhelm von Neidhardt (1737-1802) und seiner Frau Maria Eva Dorothea geb. Müller aus Würzburg (1738-1765). Er heiratete 1796 Juliane Karoline Friederike geb. Freiin von Kottwitz (1772-1832). Mit ihr hatte er drei Söhne und vier Töchter. Die Söhne August (1798-1856), Hugo (1804-1882) und Bruno (1811-1889) schlugen eine militärische Laufbahn ein. Die Tochter Agnes (1800-1822) war mit Wilhelm von Scharnhorst, die Tochter Hedwig (1805-1890) mit Graf Friedrich von Brühl und die Tochter Emilie (1806-1855) mit Graf Karl von Hohenthal verheiratet. Die Tochter Ottilie (1802-1883) blieb ledig.

Lebenslauf
1760 Geboren am 27. Oktober in Schildau bei Torgau.
1769 Jesuitenschule Würzburg.
1777 Universität Erfurt, Studium der militärischen Mathematik (Festungsbau).
1778 Eintritt in das österreichische Husaren-Regiment "Graf Wurmser", Garnison Erfurt.
1780 Kadett in einem Jägerbataillon des Markgrafen Karl Alexander von Ansbach-Bayreuth.
1782 Beförderung zum Leutnant. Teilnahme am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
1785 Eintritt ins preußische Heer.
1786 Versetzung als Premierleutnant zum Infanterie-Regiment Chaumontet, Garnison Löwenberg.
1788 Aufnahme in die Freimaurerloge "Zu den drei Felsen".
1790 Beförderung zum Stabskapitän.
1793 Offizier im Füsilier-Bataillon Nr. 15. Teilnahme an 2. polnischer Teilung.
1795 Beförderung zum Kapitän und Übernahme einer Kompanie im Füsilier-Bataillon Nr. 13 in Jauer.
1796 Heirat mit Karoline von Kottwitz am 17. Oktober.
1806 Verwundung während der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt. Beförderung zum Major.
1807 Verteidigung Kolbergs als Festungskommandant.
1807 Berufung in die Militärreorganisationskommission. Beförderung zum Oberstleutnant.
1808 Berufung zum Inspekteur aller Festungen und zum Chef des Ingenieurkorps.
1809 Berufung zum Direktor der 3. Division des preußische Kriegsministerium. Beförderung zum Oberst. Verabschiedung "für die Dauer des Friedens".
1811 Vorbereitung einer Volkserhebung.
1812 Ausarbeitung eines "Exerzier-Reglement für die Infanterie". Entlassungsgesuch.
1813 Wiedereinstellung als Generalmajor und Generalquartiermeister der Schlesischen Armee. Berufung zum Generalstabschef nach dem Ableben Scharnhorsts.
1814 Beförderung zum Generalleutnant und Erhebung in den Grafenstand. Schenkung von Gut Sommerschenburg. Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Berliner Universität.
1815 Schlacht bei Waterloo. Beförderung zum General der Infanterie. Übernahme des Generalkommandos am Rhein mit Sitz in Koblenz.
1816 Abschied aus politischen und gesundheitlichen Gründen und Rückzug auf Gut Erdmannsdorf.
1817 Berufung in den Staatsrat.
1818 Ernennung zum Gouverneur von Berlin. Übernahme des Infanterieregiments Nr. 9.
1819 Berufung zum Präses der Obermilitärexaminationskommission.
1825 Ernennung zum Generalfeldmarschall.
1831 Ernennung zum Oberbefehlshaber der vier östlichen preußischen Armeekorps in Posen.
Gestorben am 23. August 1831 an der Cholera in Posen.

Literatur zu Gneisenau
- G. H. Pertz: Das Leben des Feldmarschalls Grafen Neitharth von Gneisenau, 3 Bde., Berlin 1864-1869, Bde. 4 und 5 fortgeführt von H. Delbrück 1879 und 1880
- H. Delbrück: Das Leben des Feldmarschalls Grafen Neidhardt von Gneisenau, 2. Aufl., Berlin 1894 [Wie Pertz, ist Delbrück als Benutzer des Nachlasses dokumentiert, zudem war er an den Verhandlungen zur Übergabe des Nachlasses an das GStA beteiligt.]
- K. v. Priesdorff (Hrsg.): Soldatisches Führertum, Teil 7, Hamburg [1937], S. 33-65
- Pick, Albert: Aus der Zeit der Noth: 1806 bis 1815. Schilderungen zur preußischen Geschichte aus dem brieflichen Nachlasse des Feldmarschalls Neidhardt von Gneisenau, Berlin 1900;
- H. Branig: Briefwechsel des Fürsten Karl August von Hardenberg mit dem Fürsten Wilhelm Ludwig von Sayn-Wittgenstein 1806-1822, Köln und Berlin 1972, S. 188 u. ö. (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz 9)
- W. Hubatsch: August Neidhardt v. Gneisenau 1760-1831, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 18 (1981), Berlin 1982, S. 317-335
- G. Thiele: Gneisenau. Leben und Werk des Königlich-Preußischen Generalfeldmarschalls, Potsdam 1999
- H. D. Fricke: Geschichte der Kriegsraketen und der Raketenartillerie im 19. Jahrhundert, Bonn 2001 (= Wehrtechnik und wissenschaftliche Waffenkunde 13), S. 466 [Hinweis auf - Verwendung des Nachlasses Gneisenau]
- K. v. Müffling: Offizier-Kartograph-Politiker (1775-1851). Lebenserinnerungen und kleinere Schriften, bearb. und ergänzt von H.-J. Behr. Köln u.a. 2003, S. 3-6 u. ö. (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz 56).


Laufzeit: (1595) 1743-1832 (1852-1975) und ohne Datum

Umfang: 10,5 lfm, 843 Verzeichnungseinheiten

letzte vergebene Nummer:

Der Bestand lagert derzeit in Dahlem.

Die Akten sind auf rosa Leihscheinen wie folgt zu bestellen:
VI. HA, Nl Gneisenau, Nr. ....

Zitierweise:
GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl August Graf Neidhardt von Gneisenau, Nr. ....



Berlin, im Dezember 2015 (Denny Becker, Archivreferendar)

Zitierweise: GStA PK, VI. HA, Nl Gneisenau, A. N. v.

Bestandssignatur
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Gneisenau, A. N. v.
Umfang
Umfang: 10,5 lfm (843 VE); Angaben zum Umfang: 10,5 lfm (843 VE)
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Tektonik >> NICHTSTAATLICHE PROVENIENZEN >> Firmen, Familien und Personen >> Personen >> Militärs >> Neue Armee (Karriereschwerpunkt nach 1806/07)

Bestandslaufzeit
Laufzeit: (1595) 1743-1832 (1852-1975)

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28.03.2023, 08:52 MESZ

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