Arbeitspapier | Working paper

Gegeneinander, nebeneinander, miteinander: transatlantische Unterschiede im Umgang mit Nahrungskrisen

Infolge der Preiskrisen bei Nahrungsmitteln in den Jahren 2008 und 2011 initiierte die Staatengemeinschaft auf mehreren Ebenen (etwa der G20) koordinierende Programme, um versorgungsrelevante Maßnahmen besser untereinander abzustimmen. Für eine solche umspannende Koordination sind gerade die EU und die USA prädestiniert, da sie große Agrarproduzenten und Geberländer sind. Jedoch verfolgen sie unterschiedliche Ansätze, um Versorgungskrisen vorzubeugen (Krisenvorsorge) und eingetretene Krisen abzumildern (abfederndes Krisenmanagement). Dies kann die Wirkung von Maßnahmen gegen Krisen beeinträchtigen. Die Unterschiede in den Versorgungspolitiken von USA und EU werden oft nur plakativ und pauschal erwähnt. Daher werden sie in dieser Studie konkret in einzelnen Maßnahmen identifiziert: In puncto Vorsorge liegen die Stärken der EU in der vorausschauenden Krisenerkennung, während die USA ausgefeilte Krisenpläne besitzen, in denen die politischen Akteure benannt sind, die jeweils tätig werden müssen. Im Krisenmanagement treten gerade bei Nahrungshilfen noch deutlichere Unterschiede hervor: Die EU leistet in erster Linie monetäre Hilfen, wie international seit langem empfohlen, die USA dagegen bieten überwiegend Sachhilfen an. Ein besserer transatlantischer Austausch über vorsorgende Erkennungssysteme könnte helfen, einen abgestimmten Katalog bedürftiger Länder zu erstellen, damit sich Hilfen besser bündeln lassen. Um Nahrungshilfen zu harmonisieren, müsste das amerikanische System grundlegend reformiert werden, was zeitaufwendig sein wird. Alternativ wäre eine transatlantische Arbeitsteilung denkbar: Sind in Krisenländern keine Nahrungsmittel vor Ort verfügbar, könnten zunächst amerikanische Sachhilfen eingesetzt werden. Später könnten EU-Hilfen den Markt vor Ort unterstützen.(Autorenreferat)

Gegeneinander, nebeneinander, miteinander: transatlantische Unterschiede im Umgang mit Nahrungskrisen

Urheber*in: Rudloff, Bettina

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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ISSN
1611-6372
Umfang
Seite(n): 41
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
SWP-Studie (3/2014)

Thema
Internationale Beziehungen
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
EU
USA
Ernährungspolitik
Nahrungsmittel
Hilfeleistung
Entwicklungshilfe
Landwirtschaft
Krisenmanagement
Hunger
Prävention
Risikomanagement
Monitoring

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Rudloff, Bettina
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
(wo)
Deutschland, Berlin
(wann)
2014

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-389820
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Rudloff, Bettina
  • Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit

Entstanden

  • 2014

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