Bestand

Pfarrer Heinrich Lücke (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Pfarrer Heinrich Lücke Heinrich Lücke (1) wurde am 26.06.1912 in Barmen als Sohn des Kaufmanns Hermann Lücke und dessen Frau Johanna, die aus der Kaufmannsfamilie Rebensburg stammte, geboren. Die Familien waren christlich geprägt, v.a. sein Großvater Heinrich Rebensburg hatte eine führende Rolle im Christlichen Verein junger Kaufleute in Barmen inne. Nach dem Abitur am Friedrich Wilhelm Dörpfeld-Gymnasium in Barmen 1931 studierte Lücke zunächst 1932 in Tübingen Philosophie und Pädagogik, 1933 in Rostock Naturwissenschaften, bevor er dort 1934 das Theologiestudium aufnahm. Er gehörte der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung (DCSV) an. Lücke schloss sich der Bekennenden Kirche (B.K.) an, studierte ab 1936 in Tübingen, 1937 an der Theologischen Schule der B.K. in Elberfeld und wechselte noch im selben Jahr nach Bethel. Vor dem Prüfungsamt der B.K. legte er am 15.09.1938 in Barmen sein erstes theologisches Examen ab. Als Vikar wurde Lücke der Kirchengemeinde Bell auf dem Hunsrück zugewiesen, in der er bereits 1936 als Student in den Semesterferien die Pfarrvertretung geleistet hatte. 1940 wurde er zum Militärdienst eingezogen und bestand während einer Beurlaubung im April 1941 in Barmen sein zweites theologisches Examen. Am 11.04.1941 wurde Lücke in Unterbarmen durch Pfarrer Johannes Schlingensiepen ordiniert. 1943 heiratete Heinrich Lücke in Marbach/Neckar Gudrun Härtner aus Beilstein, 1944 wurde der Sohn Heinrich geboren. Im Februar 1945 kam Lücke im Saarland in Kriegsgefangenschaft. Nach Aufenthalten in Frankreich und den U.S.A. wurde er schließlich ab Dezember 1945 im Lager Cheratte bei Lüttich in Belgien als Lagerpfarrer eingesetzt. Von diesem Dienst sind handschriftliche Aufzeichnungen erhalten. Mitte Oktober 1947 wurde Lücke aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, traf am Neckar seine Frau wieder und trat wenig später seinen Dienst als Hilfsprediger in Bell an. Im Februar 1948 wurde er zum Pfarrverweser, im November zum Pfarrer der Kirchengemeinde Bell ernannt. Ab 1952 nahm er für wenige Jahre die nebenamtliche Funktion des Männerpfarrers in der Region Südrhein wahr. 1955 wechselte Lücke auf die 1. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Idar im Kirchenkreis Birkenfeld. Ab 1956 gehörte er als stellvertretender Assessor dem Kreissynodalvorstand und auf landeskirchlicher Ebene dem Sozialethischen Ausschuss an. 1965 wurde er auf die 6. Pfarrstelle der Kirchengemeinde (Wuppertal-Barmen-) Wupperfeld gewählt, die 1967 zur zweiten Pfarrstelle der verselbständigten Kirchengemeinde Heckinghausen wurde. Hier amtierte Lücke bis zu seiner Emeritierung am 01. April 1978. Im Ruhestand lebte er mit seiner Frau in Beilstein am Neckar. Er machte Predigtvertretungen und erarbeitete v.a. seine autobiographischen und familiengeschichtlichen Texte. Dort verstarb Heinrich Lücke am 29.04.1995. Lücke war seit 1978 Mitglied des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte. An einigen Jahrestagungen hat das Ehepaar Lücke teilgenommen. Nach dem Tod ihres Mannes bot Gudrun Lücke dem Verein bzw. dem Archiv die Unterlagen an, die dann 1996/97 ins Archiv gelangten. Der Bestand umfasst 161 Archiveinheiten aus dem Zeitraum 1860 bis 1995. Dieser wurde von November 2006 bis Februar 2007 geordnet und verzeichnet. Bedeutend sind in erster Linie die Dokumente und Aufzeichnungen Lückes zu seiner Autobiographie 1936 bis 1947 und zur Familiengeschichte und aus seiner Zeit als Lagerpfarrer in der Kriegsgefangenschaft v.a. in Cheratte (Belgien) 1945-1947. Aus der Studien- und Vikarszeit sind fast ausschließlich Rundschreiben der Bekennenden Kirche überliefert, keine Predigten. Sein Dienst als Gemeindepfarrer 1947 bis 1978 ist in unterschiedlicher Dichte dokumentiert: Predigten aus den Jahren vor 1964 sind kaum vorhanden, Unterlagen zum Pfarrdienst v.a. aus Idar, die Amtskalender sind fast lückenlos erhalten. Seine Mitgliedschaft in der Kirchlichen Bruderschaft im Rheinland ist für über 20 Jahre gut überliefert. In der Sammlung der Korrespondenzen sind die familiengeschichtlichen Briefe 1860-1883 und die Briefe 1929-1954 besonders interessant. Die Fotosammlung, u.a. mit Familienfotos aus dem 19. Jahrhundert, rundet den Bestand ab. Im Anhang sind einige Bücher aus der Kriegsgefangenschaft enthalten, die mit entsprechenden Stempeln versehen sind. Kassiert wurde verschiedene seelsorgerliche Korrespondenzen, Doppelstücke, Einladungen des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, die "Briefe zur Lage" Nr. 42-57 (1935/36), die das Archiv bereits besitzt. Einige Druckschriften aus dem Nachlass wurden unter der Zugangsnummer 2006.388 zur Bibliothek des Archivs genommen. Ulrich Dühr, 12.02.2007 (1) Die Personalakte Heinrich Lücke befindet sich im Bestand 1 OB 009 (Personalakten der Pfarrer) L 147, 1938-1995 Akzessionsdatum: 1996

Bestandssignatur
7NL 030

Kontext
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 7NL Nachlässe >> 7NL 030 Pfarrer Heinrich Lücke

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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