Bestand
Volkspolizei-Oberstaatsanwaltschaft (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: aufgestellt als Untersuchungsbüro de MdI
1953-1956 c. Chronik MSTA bei Kästner s. VA-01/1832
Vorprovenienz: Untersuchungsbüro des Ministeriums
des Innern
Das Gesetz über die
Staatsanwaltschaft vom 23. Mai 1952 war die Grundlage für die
Schaffung der Staatsanwaltschaft als einheitliches und von anderen
Staatsorganen unabhängiges Organ in der DDR. Mit der Aufstellung
der Kasernierten Volkspolizei als Vorläuferin regulärer
Streitkräfte, wurde vor allem aus Gründen militärischen
Sicherheitsbedürfnisses ein Zweig der Staatsanwaltschaft
geschaffen, der für die staatsanwaltschaftliche Arbeit in den
bewaffneten Organe tätig wurde.
Zur
Festigung der Gesetzlichkeit und Gewährleistung der militärischen
Sicherheit wurde ein Organ geschaffen, das diesbezüglich in den
bewaffneten Organen wirkte. Dieses Organ nahm am 01. Juni 1953 in
Gestalt des Untersuchungsbüros des Ministeriums des Innern
offiziell die Arbeit auf. Das Untersuchungsbüro war Ermittlungs-
und Anklageorgan zugleich. Verhandlungen in Strafsachen fanden vor
den zivilen Gerichten statt. Eine Militärgerichtsbarkeit wurde erst
im Jahr 1963 eingerichtet. Ende Oktober 1953 wurde entsprechend der
Dienstanweisung Nr. 1/53 des Oberstaatsanwalts der Volkspolizei die
Dienststellung des Leiters des Untersuchungsbüros in
Oberstaatsanwalt der Volkspolizei umbenannt. Auf der Grundlage der
erlassenen Anordnung des Generalstaatsanwalts der DDR über die
Errichtung der Staatsanwaltschaft der Volkspolizei beim Ministerium
des Innern wurde diese mit Befehl Nr. 33/54 des Ministers des
Innern im Mai 1954 errichtet. Die Staatsanwaltschaft der
Volkspolizei wurde durch den Oberstaatsanwalt der Volkspolizei
geleitet. Leiter: Oberst d. JD Max Berger Mit der Gründung der
Nationalen Volksarmee am 01. März 1956 wurde die Staatsanwaltschaft
der Volkspolizei durch die Militärstaatsanwaltschaft abgelöst. In
den bestehenden Territorialverwaltungen der Kasernierten
Volkspolizei, der TV-24 (Süd), der TV-12 (Nord) sowie bei der
Hauptverwaltung der Volkspolizei-See in Stralsund wurden im
September 1953 Abteilungen des Untersuchungsbüros eingerichtet.
Dienststellen der Staatsanwaltschaft der Volkspolizei: 1.
Dienststelle des Oberstaatsanwalts der Volkspolizei 2. Dienststelle
des Staatsanwalts der Volkspolizei bei der KVP, TV-Süd (Leipzig):
3. Dienststelle des Staatsanwalts der Volkspolizei bei der KVP,
TV-Nord (Pasewalk): 4. Dienststelle des Staatsanwalts der
Volkspolizei bei der KVP Mechanisierte Bereitschaft Potsdam II. 5.
Dienststelle des Staatsanwalts der Volkspolizei Verwaltung
Aeroclubs. 6. Dienststelle des Staatsanwalts der Volkspolizei
VP-See. 7. Dienststelle des Staatsanwalts der Volkspolizei bei der
HVDVP. 8. Dienststelle des Staatsanwalts der Volkspolizei bei der
HVDGP.
Inhaltliche
Charakterisierung: Der Bestand enthält eine Auswahl von Akten, die
ein möglichst breites Spektrum der von der
Militärstaatsanwaltschaft zu bearbeiteten Verfahren belegen
soll.
Erschließungszustand:
Findbuch
Vorarchivische Ordnung: Die
Akten wurden bei den einzelnen Staatsanwaltschaften zu den
Straftätern angelegt.
Die eingegangenen
Vorgänge wurden nach Strafsachen (Strafsachenregister) und nach
allen anderen Vorgängen (Allgemeines Register = AR) in
Registerbücher eingetragen, die in den einzelnen Dienststellen von
1953 bis 1970 geführt worden sind. Die Vorgänge erhielten eine
fortlaufende Nummerierung für das Jahr. Mitte der 60er Jahre wurden
die Akten des Untersuchungsbüros und der
Volkspolizei-Oberstaatsanwaltschaft mit Übergabeprotokollen an das
Militärarchiv in Potsdam übergeben. Diese archivisch aufbereiteten
und verzeichneten Akten aus der Zeit des Untersuchungsbüros
erhielten eine Archivsignatur Pt-..., Im Dez. 1990 übernahm das
Bundesarchiv-Militärarchiv die Bestände der
Militäroberstaatsanwaltschaft. Nach Auflösung des Militärischen
Zwischenarchivs Potsdam im Jahr 1995 kamen die Akten kurzzeitig
nach Berlin-Hoppegarten und im Februar 1997 in das Militärarchiv
Freiburg. Im Militärarchiv in Freiburg wurden die Akten im Jahr
1998 bewertet und verzeichnet und im Magazin unter der Signatur DVW
12/... eingelagert.
Zitierweise: BArch DVW
12/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVW 12
- Umfang
-
450 Aufbewahrungseinheiten; 9,9 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Militärjustiz
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Chronik der Militärstaatsanwaltschaft
- Provenienz
-
Volkspolizei-Oberstaatsanwaltschaft (VP-OSTA), 1963-1990
- Bestandslaufzeit
-
1963-1990
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Volkspolizei-Oberstaatsanwaltschaft (VP-OSTA), 1963-1990
Entstanden
- 1963-1990