Akten

22008 Fakultät für Maschinenbau (Bestand)

Inhalt: Neben den durch die Klassifikation ausgewiesenen Inhalten sind hervorzuheben: Neugliederung der Technischen Hochschule Karlsruhe und Umbenennung in Universität (1960er-Jahre), Rechenzentrum, Unterbringung Amtsverdrängter nach Art. 131 GG, Förderung aus der DDR Geflüchteter, Drittmittel, Industriespenden, Carl-Freudenberg-Stiftung.

Entstehungsgeschichte: Institutionsgeschichte im provisorischen Findbuch von Klaus-Peter Hoepke (1991):
"Die Anfänge der heutigen Fakultät reichen bis in das Gründungsjahr der Polytechnischen Schule Karlsruhe, also bis 1825, zurück. Das Fach Maschinenbau war zusammen mit dem Fach Wasser- und Straßenbau zunächst in der sog. Ingenieurschule; vertreten wurde es von dem Secondelieutenant der Artillerie, Dr. phil. Wilhelm Ludwig Volz. Im Zuge der Nebeniusschen "Reorganisation" des Polytechnikums teilte man den Maschinenbau der neu errichteten Höheren Gewerbsschule zu, nun allerdings im Verein mit chemischen Disziplinen. Darüber hinaus wurde für den Maschinenbau ein zweiter Lehrer eingestellt, der Karlsruher Mechaniker Jakob Friedrich Meßmer, womit offenkundig der konstruktive Bereich des Fachs ausgebaut wurde. Meßmer verließ indessen die Anstalt 1837 schon wieder, und ein Nachfolger wurde nicht eingestellt.
Durch den Fortgang von Volz und die Berufung Ferdinand Redtenbachers im Jahre 1841 stieg das Fach endlich zu seinem angemessenen Rang auf. Der pädagogisch wie fachlich gleich begnadete Redtenbacher brachte zudem zwei tüchtige Mechaniker bezw. Konstrukteure mit. 1847 erreichte er es einvernehmlich mit dem Chemiker Karl Weltzien, daß die allfällige Trennung der Höheren Gewerbsschule in eine Chemisch-technische und eine Mechanisch-technische Schule erfolgte, welch letzterer Redtenbacher in konstruktiver wie in theoretischer Hinsicht zu höchstem Ansehen unter den einschlägigen deutschen Lehranstalten verhalf. Bei seinem Tode hinterließ Redtenbacher das Fach als eine wissenschaftlich, d.h. mathematisch-rational fundierte Disziplin; in Franz Grashof fand sein Werk einen kongenialen Fortsetzer.
1894 erhielt die nunmehrige "Abteilung für Maschinenwesen", dem ingenieurwissenschaftlichen Aufgabenstand entsprechend, einen Lehrstuhl für Elektrotechnik. Dieser fünfte, mit Engelbert Arnold besetzte Lehrstuhl wurde schon 1895 wieder herausgenommen und bildete fortan im Verein mit den drei physikalischen Professuren die Abteilung für Elektrotechnik.
Aufgrund der engen fachlichen Nachbarschaft vereinte man beide Abteilungen zwischen 1934 und 1966 unter dem Dach eines gemeinsamen Dekanats. Die Bezeichnungen dieser Einheit wechselten: 1934 lautete sie "Abteilung für Maschinenwesen und Elektrotechnik"; 1937 erfolgte gemäß einer reichseinheitlichen Sprachregelung die Umbenennung in "Fakultät"; 1948 entfiel der Hinweis auf die Elektrotechnik, und es war nurmehr von "Fakultät für Maschinenwesen" die Rede. Unabhängig von den wechselnden Bezeichnungen hatten beide Abteilungen eine gewisse Selbständigkeit, wie denn auch jede ihren eigenen Abteilungsleiter besaß; die beiden Abteilungsleiter wechselten sich in der Führung der Dekanatsgeschäfte zumeist im Jahresturnus ab.
Einsetzend mit den 1930er Jahren und verstärkt in den 1950er Jahren erfuhr der Karlsruher Maschinenbau einige verfahrenstechnische Ausweitungen. Als 1966 die Abteilung für Elektrotechnik zur Fakultät erhoben wurde, gab sich der Maschinenbaubereich die Bezeichnung "Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik". Jedoch führten die fachlichen Berührungspunkte zwischen den verfahrenstechnischen und mehreren chemischen Lehrstühlen im Dezember 1969 bereits zur Errichtung der Fakultät für Chemieingenieurwesen. An sie wanderten folgende Lehrstühle bezw. Institute der Maschinenbaufakultät ab:
Thermische Verfahrenstechnik
Mechanische Verfahrenstechnik
Feuerungstechnik.
Darüber hinaus glaubte die Fakultät, auf den zweiten Lehrstuhl für Technische Mechanik (und Festigkeitslehre) zugunsten der CIW-Fakultät [= Fakultät für Chemieingenieurwesen] verzichten zu können. In den Jahren 1970 bis 1980 wurde er dort plaziert.
Die Errichtung des Kernforschungszentrums Karlsruhe bescherte der TH Karlsruhe in den 1950er Jahren fünf diesbezügliche Lehrstühle; drei davon erhielt die Abteilung für Maschinenbau: Den ad personam Karl Wirtz bewilligten, 1954 von ihm besetzten Lehrstuhl "Physikalische Grundlagen der Reaktortechnik", den für "Technologie der Reaktorbaustoffe" (Erwin Willi Becker, 1958) sowie den für "Kerntechnik", nachmals in "Kernverfahrenstechnik" umbenannt (Dieter Smidt, 1965). Je länger, desto stärker verlagerte sich an den Lehrstühlen Wirtz und Becker jedoch der Forschungsschwerpunkt vom technischen auf das physikalische Gebiet. Die über längere Zeit hinweg diskutierte Lösung, diese beiden Lehrstühle an die Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften/Abt. Mathematik und Physik abzugeben, blieb indes in der Schwebe. In der Sache entsprach der Smidt-Lehrstuhl noch am ehesten den Aufgaben, die ursprünglich dem Wirtz-Lehrstuhl zugedacht waren; sein Verbleib in der Maschinenbaufakultät war daher nie strittig. Dagegen widmete man den Wirtz-Lehrstuhl bei dessen Wiederbesetzung auf das Fach "Zuverlässigkeit und Schadenskunde im Maschinenbau" um (Dietrich Munz, 1980). Ähnlich verfuhr man mit dem Becker-Lehrstuhl, der für das Fach "Mikrostrukturtechnik" umgewidmet wurde (Wolfgang Menz, 1988)."
Das Amt des Dekans versahen während der Bestandslaufzeit:
1932-1933 Hans Kluge
1933-1935 Arthur Keßner
1935-1937 Friedrich Tölke
1937-1945 Hans Kluge
1946-1947 Hans Jungbluth
1947-1948 N.N.
1948-1949 Hermann Backhaus
1949-1951 Rudolf Plank
1951-1953 Guntram Lesch
1953-1954 Emil Kirschbaum
1954-1955 Friedrich Stier
1955-1957 Hermann Donandt
1957-1958 Paul Schulz
1958-1959 Otto Kraemer
1959-1960 Horst Rothe
1960-1961 Karl Kollmann
1961-1962 Otto Reeb
1962-1963 Kurt Linge
1963-1964 Hermann Lau
1964-1965 Hans Rumpf
Wintersemester 1965-1966 Karl Steinbuch
1966-1967 Rudolph Günther
1967-1970 Heinz Marcinowski
1970 Fritz Weidenhammer
1971-1972 Jürgen Zierep
1972-1974 Fritz Thümmler
1974-1976 Karl Wirtz
1976-1979 Hans Victor
1979-1982 Rudolf Haller
1982-1984 Franz Mesch
1984-1986 Dieter Smidt
1986-1988 Georg Jungbluth
1988-1990 Hans Grabowski
1990-1992 Jens Wittenburg
1992-1994 Peter Kuhn
1994-1995 Günter Ernst
Die Leitung der Abteilung für Maschinenbau versahen in der Zeit von 1941 bis 1966:
1941-1945 Hans Kluge
1946-1947 Hans Jungbluth
1947-1948 Hermann Donandt (vertretungsweise)
1948-1949 Hans Kluge
1949-1951 Rudolf Plank
1951-1954 Emil Kirschbaum
1954-1957 Hermann Donandt
1957-1959 Otto Kraemer
1959-1961 Karl Kollmann
1961-1963 Kurt Linge
1963-1965 Hans Rumpf
1965-1966 Rudolf Günther

Klassifikationsübersicht: 1. Organisation
2. Allgemeines Schriftgut
2.1 Protokolle und anderes Schriftgut zentraler Gremien
2.2 Korrespondenz
3. Außenbeziehungen
3.1 Fakultätentag
3.2 Stellenangebote
3.3 Gutachten
3.4 Internationale Beziehungen
4. Personal
4.1 Allgemeines
4.2 Wahlen
4.3 Einzelne Personen
4.4 Berufungen und Einrichtung von Lehrstühlen
4.5 Habilitationen
4.6 Lehraufträge
4.7 Ehrungen
4.8 Geselligkeit
5. Lehre und Studium
5.1 Allgemeines und Studiengänge
5.2 Kapazitätsberechnung
5.3 Betreuung der Studierenden
5.4 Exkursionen
5.5 Prüfungen
5.6 Promotionen
6. Institute und sonstige Einrichtungen der Hochschule
7. Veranstaltungen
8. Bau- und Raumsachen
9. Haushalt

Bestandssignatur
22008
Umfang
9,1 m

Kontext
KIT-Archiv (Archivtektonik) >> 2 Karlsruher Institut für Technologie und Vorläufer >> 22 Fakultäten
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23011 Maschinenlaboratorium
23012 Kältetechnisches Institut
23014 Lehrstuhl und Institut für Apparatebau
23015 Institut für Thermische Verfahrenstechnik
24006 Fachschaft Maschinenbau/Chemieingenieurwesen
27028 Nachlass Bernhard Goerg
27029 Nachlass Georg Benoit
27030 Nachlass Otto Kraemer
27037 Nachlass Kurt von Sanden
27038 Nachlass Hans Jungbluth
27039 Nachlass Karl Kollmann
27042 Nachlass Rudolf Friedrich
27044 Nachlass Emil Kirschbaum
27045 Nachlass Rudolf Günther
27046 Nachlass Hans Rumpf
27102 Sammlung Johann Kuprianoff

Literatur: Capecchi, Danilo u. Ruta, Giuseppe: European polytechnic schools in nineteenth century and Karlsruhe's exemplary case, in: Meccanica 49 (2014), S. 13-21.

Indexbegriff Sache
Goethe-Medaille
Redtenbacher-Plakette
Redtenbacher-Feiern
Kolloquium der Fakultät für Elektrotechnik
Indexbegriff Person
Donandt, Hermann
Blohm, Hans
Hsia, An-Shi
Schmidt, Wilhelm
Backhaus, Hermann
Barth, Walter
Beckurts, Karl Heinz
Dickmann, Johannes
Diederichs, Manfred
Friedrich, Hans
Günther, Rudolf
Jehlicka, Josef
Jungbluth, Hans
Kirschbaum, Emil
Klosse, Ernst
Kluge, Hans
Kollmann, Karl
Körting, Johannes
Kraemer, Otto
Kuprianoff, Johannes
Lesch, Guntram
Linge, Kurt
Nesselmann, Kurt
Plank, Rudolf
Rabald, Erich
Richter, Rudolf
Rixmann, Werner
Rumpf, Hans
von Sanden, Kurt
Schmidt, Erich
Schmidt, Walter
Schulte, Rudolf
Sonntag, Rudolf
Spannhake, Wilhelm
Stier
Friedrich
Walger, Otto
Zorn, Erich
Backé, Wolfgang
Baehr, Hans Dieter
Böhm, Horst
Collaud, Albert
Deublein, Otmar
Falk, Gottfried
Fischer, Johannes
Gänger, Berthold
Hausenblas, Helmut
Hausrath, Herbert
Heidelberger, Franz
Hickel, Franz
Homolatsch, Eugen
Jaeschke, Rudolf
Kafka, Heinrich
Krupp, Helmar
Lange, Kurt
Lentz, Anton
Löffler, Hans-Jürgen
Lösch, Helmut
Mitschke, Manfred
Molerus, Otto
Müller, Herbert F.
Nagel, Paul
Nahrgang, Siegfried
Oetker, Rudolf
Reidelbach, Willi
Riedel, Leonhard
Riedinger, Fritz
Scheel, Joachim
Schunck, Theo Ernst
Spandöck, Friedrich
Stegemann, Dieter
Tietjens, Oskar
Wallot, Julius
Weimann, Gustav
Wirtz, Karl
Becker, Willi
Zierep, Jürgen
Smidt, Dieter
Victor, Hans
Ernst, Günter
Haller, Rudolf
Grabowski, Hans
Wittig, Sigmar
Kuhn, Peter Richard
Munz, Dietrich
Schnack, Eckart
Wittenburg, Jens
Steinbuch, Karl
Sänger, Eugen
Kruppke, Eugen
Kurze, Günther
Merz, Ludwig
Benoit, Georg
Rehbock, Theodor
Schmidt-Ott, Friedrich
Schleiermacher, August
Holler, Hermann
Kluge, Hans
Wahl, Eugen
Zippelt, Karl
Freudenberg, Hans
Mahle, Ernst
Meurer, Siegfried
Schaudt, Gerhard
Schmidt, Eckart
Wunsch, Walther
Boveri, Theodor
Strutt, Max
Thoma, Hans
Steinkugler, Friedrich
Barschdorff, Dieter
Bier, Konrad
Burg, Klemens
Burkhardt, Hans
Euteneuer, Gustav-Adolf
Feiertag, Rainer
Geropp, Dieter
Friedrich, Hans
Glienicke, Joachim
Hickel, Franz
Keune, Friedrich
Leipholz, Horst
Molly, Hans
Plank, Rudolf
Prager, Wilhelm (William)
Reuter, Hermann
Roesner, Karl
Sawatzki, Otto
Schlünder, Ernst-Ulrich
Schmidt, Ekhart
Schütte, Rolf
Sinn, Richard
Tietjens, Oskar
Förster, Friedrich
Walger, Otto
Schindewolf, Ulrich
Büche, Walter
Heiss, Rudolf
Kießkalt, Siegfried
Klosse, Ernst
Königer, Anton
Kohler, Karl
Krüger, Paul
Krug, Hans
Lange, Kurt
von Langsdorff, Werner
Löffler, Hans-Jürgen
Pfriem, Hans
Reidelbach, Willi
Schmidt, Theodor Emil
Töpfer, Carl
Ullrich, Hansjürgen
Walz, Alfred
Weinel, Ernst
Weinig, Friedrich
Zipperer, Ludwig
Zorn, Erich
Böhm, Horst
Hosemann Gerhard
Jungclaus, Günther
Mitschke, Manfred
Roth, Werner
Stephan, Karl
Bocek, Michael
Dienst, Wolfgang
Felsch, Karl-Otto
Heckle, Manfred
Molerus, Otto
Müller, Ulrich
Neitzel, Manfred
Nikolaus, Heinrich
Oertel, Herbert
Rehwald, Willi
Rubo, E.
Schildberger, Friedrich
Schmidt, Bernd
Vöhringer, Otmar
Werner, Udo
Hagena, Otto-Friedrich
Rehme, Klaus
Roesner, Karl
Schultheiß, Friedrich
Wauer, Jörg
Weber, Manfred
Wedig, Walter
Acrivlellis, Michael
Bayer, Anton
Dalle Donne, Mario
Ehrenstein, Gottfried Wilhelm
Frank, Wolfram
Munz, Dietrich
Ondracek, Herbert
Schumann, Ulrich
Stoffel, Bernd
Wurz, Dieter
Dedegil, M. Yavuz
Ehrfeld, Wolfgang
Holleck, Helmut
Huppmann, Winfried, J.
Kipphan, Helmut
Mayr, Peter
Müller, Hermann
Schilling, Rudolf
Weber, Rüdiger
Ernsthausen, Wilhelm
Gänger, Berthold
Gundlach, Friedrich Wilhelm
Heiles, F.
Knoll, Otto H.
Scheel, Joachim Erik
Weigel, Rudolf Georg
Weymann, Gustav
Menz, Wolfgang
Zülch, Gert
Zum Gahr, Karl-Heinz
Weule, Hartmut
Spath, Karl-Dieter
Cacuci. Gabriel
Gerthsen, Dagmar
Arnold, Dieter
Isselstein, Fredrich
Richter, Paul
Hommel, Horst
Görnnert
Maasmann, Walter

Provenienz
Fakultät für Maschinenbau an der Universität Karlsruhe (TH)
Bestandslaufzeit
1933-1994

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Letzte Aktualisierung
06.03.2025, 18:21 MEZ

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Objekttyp

  • Akten

Beteiligte

  • Fakultät für Maschinenbau an der Universität Karlsruhe (TH)

Entstanden

  • 1933-1994

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