Akten | Bestand

Staudinger-Sammlung (Bestand)

Staudinger-Sammlung: Auf Betreiben von Generalmajor Karl Staudinger (1848-1925), 1904-1918 Leiter des Bayerischen Kriegsarchivs, forderte das Bayerische Kriegsministerium im April 1915 sämtliche bayerischen Einheiten, die mit Fotogerät ausgestattet waren, zur Abgabe von Abzügen ihrer Aufnahmen an das Archiv auf. Die daraus entstandene, nach Staudinger benannte Bildsammlung wurde durch Fotos von Pressediensten und - auf Vermittlung des Bayerischen Militärbevollmächtigten in Berlin - durch Aufnahmen preußischer Einheiten ergänzt. Die 24.409 Einzelbilder wurden von Staudinger nach Orts- und Sachbegriffen systematisch angeordnet und mit ausführlichen Bildunterschriften versehen. Die Sammlung deckt zeitlich den ganzen Ersten Weltkrieg ab und enthält neben Aufnahmen aus allen Bereichen des militärischen Lebens in der Heimat und des Kampfes an der Front vor allem auch technische, geografische und volkskundliche Aufnahmen aus allen damals umkämpften Ländern und Regionen Europas und des Orients. Aufgrund ihres großen Umfangs, ihres geschlossenen, strukturierten Aufbaus und ihrer akribischen Verzeichnung sowie wegen der darin enthaltenen Vielzahl an frühen Bildquellen für verschiedenste Forschungsbereiche ist die Staudinger-Sammlung unter den archivischen Bildbeständen über den Ersten Weltkrieg einzigartig. Das mehrbändige maschinenschriftlichen Findmittel zum Bestand "Staudinger-Sammlung" wurde 2013 im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts unter Anleitung des Unterzeichneten retrokonvertiert. Umfassende Prüf- und Korrekturarbeiten wurden von Ernst Guggisberg, lic. phil., Archivobersekretärin Isabel Valentinetti und dem Unterzeichneten geleistet. München, 03.12.2013 Johannes Moosdiele M.A. Archivrat

Bestandssignatur
Staud.-Slg.
Umfang
24409
Sprache der Unterlagen
ger

Kontext
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 4 Abteilung IV: Kriegsarchiv >> 4.5 Sammlungen >> 4.5.1 Bildsammlungen >> 4.5.1.8. Bildsammlungen P-S
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EAD(DDB)-exportiert im Juni 2014 ["Null-Objekt" in FAUST mit Vorbemerkungen zum Bestand:] Die Staudinger-Sammlung auch: Bild-Sammlung, Abzüge-Sammlung, erweiterte Staudinger-Sammlung In den Schränken X und XVI war eine Sammlung von Positiven untergebracht, deren Grundstock die Kriegsbildersammlung Staudingers bildete. Staudinger sammelte seit 1914 Pressefotos, die zumeist durch Vermittlung des Militärbevollmächtigten in Berlin von dortigen Zeitungen, zum Teil von der Münchner Illustrierten Zeitung dem Kriegsarchiv überwiesen wurden. Nach und nach kamen auch private oder truppenoffizielle Fotos hinzu, dann auch ganze Alben. Die Sammlung vermehrte sich nach 1918 immer weiter, weniger durch Stiftungen und Nachlässe als durch Entnahmen aus den eingelieferten Kriegsakten der Truppen. Sie umfaßte zuletzt 69 Bunde, zu denen eine Orts- und Personenkartothek und 21 Verzeichnisse für einzelne Gruppen vorhanden waren (letztere jetzt Alte Repertorien Nr. 23). Die reinen Luftaufnahmen (Fliegerbilder) blieben extra gelagert, z.T. sind jedoch Ballonaufnahmen im Bestand enthalten. 1943 wurde die Sammlung nach Sulzemoos verlagert, von wo sie 1945 unter Verlusten zurückkehrte. Die ursprüngliche Staudinger-Sammlung, kenntlich an dem braunen Packpapier, auf das die Fotos aufgeklebt sind, wurde von AOR Braun, AInspin Groß und diversen Anwärterkursen wiederhergestellt, neu gegliedert und verzeichnet. Dabei blieben sowohl die Alben als auch einzelne Teile und Gruppen, loses Material u.a. zurück. Besonders die Alben waren inzwischen mit Fotoalben aus Nachlässen und Stiftungen vermischt worden. Anhand der alten Verzeichnisse wurde nun der Bestand verifiziert, die Verluste ermittelt, eine Konkordanz erstellt und für die Alben der neue Bestand "BS-Alben" eröffnet. Er soll alle Alben und Loseblattsammlungen offiziösen Charakters aufnehmen, nicht jedoch Alben die nachweisbar aus Stiftungen und Nachlässen von Privatpersonen stammen. Diese sind dem schon bestehenden Bestand "BS-N(achlässe)" vorbehalten. Soweit sich noch Gruppen der ursprünglichen Staudinger-Sammlung finden, werden diese der Sammlung angereiht. Loses Material wird zweckmäßigerweise aufgeklebt und ebenfalls angereiht. Ein Orts-, Personen- und Sachregister ist dringend erforderlich, da die alten Kartotheken durch die laufende Numerierung (statt der früheren Blattzählung) an Gebrauchswert stark eingebüßt hat.

Vorprovenienz
Staudinger-Sammlung
Bestandslaufzeit
1914-1918

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:04 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand
  • Bilder

Beteiligte

  • Staudinger-Sammlung

Entstanden

  • 1914-1918

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