Archivale
40-Schulamt
Darin: Abt. 6 Nr. 15 (Rechenschaftsberichte Stadtschulamt 1939/45-1958)
Sept. 1948 Bericht über Volks- und Berufsschulen 1939-45
Allg. Lagebeschreibung, Angaben der Karmeliterschule (gut 1100 Schüler, 28 Lehrkräfte in 24 Klassen), 21.2.1945 zerstört Augustinerschule, Neusatzschule schwer beschädigt, Berufsschulen (Gewerbliche, Kaufmännische, 1939 zus. ca. 2300 Schüler, dazu Mädchenberufsschule 680 Sch.), Sept. 1944 weitestgehende Einstellung des Schulbetriebs, Fachschulen: Städt. Handelslehranstalt, Städt. Haushaltungsschule
Bericht 27.8.1948 für 1946/47: gut 100 Klassen der Volksschule, ca. 5400 Schüler, Bekenntnis: 66,2% ev., 32,5 kath., 1,3 sonstige
Sieben Volksschulgruppen, 31.3.1947 unterrichten 91 Lehrkräfte (Konfession: 53 ev., 36 kath., 2 sonst.)
Rektorenernennung der komm. Schulleiter zum 1.9.1946: Faust/Horchheim, Hartmann/Neusatzschule, Martin/Herrrnsheim, Runne/Westendschule, Schweizer/Vorortgruppe (Hochheim, Neuhausen, Pfiffligheim, Leiselheim), Wallhäuser/Nibelungenschule (dazu Karmeliterschule)
Seit März 1946 Schulspeisung für 600 bis 1000 Kinder, durch ‚Schweizer Spende' möglich, für 1700 Kinder "täglich eine hochwertige Mahlzeit zu verabreichen" (1400 Volksschüler, 300 der höheren Schulen)
"Der Schulbesuch war seit Wiederbeginn der Schule unbefriedigend. Die Versäumnisse stiegen an nassen und kalten Tagen zu einer nie vorher erlebten Höhe an. Neben zu allen Zeiten vorhandenen einzelnen ‚Gewohnheitsschwänzern' sind es heute Kinder aus allen Kreisen, die infolge Schuh-, Strumpf-, Wäsche- und Kleidermangel mehr und mehr nicht zum Unterricht kommen können. Alle diesbezüglichen Hinweise und Bitten um entsprechende Zuteilungen an Schüler blieben infolge der allgemeinen Wirtschaftslage leider erfolglos".
Bericht 3.11.1952 für 1949/50
Karmeliterschule 23 Klassen 1231 Schüler
Neusatzschule 10 596
Nibelungenschule 17 985
Westendschule 22 1346
Vorortsgruppe 17 1058
Herrnsheim 7 390 (79 ev., 311 kath.)
Horchheim 10 519 (162/354)
(insg. Konfession: 4032 ev., 1971 kath., 122 sonst., zusammen 6125 Schüler)
zusammen 104 Lehrer, seit Mai 1949 Hoover-Speisung im Gange, alle Volksschulkinder erhalten an 5 Tagen wöchentlich eine Speisung mit 350-400 Kalorien; 11.12.1949 fand die demonstrative 125-Jahrfeier der Wormser Simultanschule im Roxi-Theater statt, Festansprache hielt kein geringerer als Prof. Hellpach, Heidelberg, vor 1933 badischer Staatspräsident
(ausf. Sonderseite der AZ 10./11.12.1949 mit überaus positiv würdigenden Grußworten von OB Völker (er bezeichnete die Einführung der Simultanschule als ‚kulturelle Großtat unserer Väter'), W. Martenstein für die FDP u.a. und einem Rückblick seit 1945 von Schulrat Cronenbold
Bericht 7.1.1950 für 1948/49
112 Klassen, 5892 Schüler, Konf. 65,9 - 32,5, - 1,6), erfreulich ist das Sinken der unerlaubten Versäumnisse, was sicherlich auf die Besserung der wirtschaftlichen Lage der Eltern aber auch auf die Schulspeisung zurückzuführen ist, gute Fortschritte bei Wiederherstellungsarbeiten am Schulhaus der Karmeliterschule, Schulspeisung: "Wenn auch der Hunger heute nicht mehr so groß ist wie am Anfang der Speisung, so werden doch noch täglich, von geringen Ausnahmen abgesehen, die Kübel restlos leer gegessen".
Neusatz: auch hier kostenlose Schulspeisung; Nibelungenschule, Westendschule, Vorortsgruppe, Herrnsheim, Horchheim (Besserung der Bekleidungs- und Ernährungslage und damit Versäumnisrückgang)
Bericht 12.10.1949 für 1947/48
August 1947: 96 Lehrkräfte, bei Wiederbeginn der Schule 24.9.1945: 48 Lehrkräfte zur Verfügung
107 Klassen, 5774 Schüler; in allen Klassen Wiegungen und Messungen der Kinder durch das staatl. Gesundheitsamt, Normalgewichtig: 22,8%, Rest: Untergewicht (knapp 60% Untergewicht von mehr als zwei KG, insgesamt hatten fast 14% Untergewicht von mehr als 4 kg), Auswahl für die Schulspeisung ab 2.6.1947, Ev. Hilfswerk Worms dank Spenden aus USA, tägliche Verpflegung von 2100 Volksschülern, insgesamt haben von den 5800 Schülern 2900 an der Speisung teilgenommen
Bericht 27.8.1948 für Lage im Jahr 1945/46
Nach Einmarsch der Amerikaner Bemühung Dr. Kilb als Leiter des Stadtschulamtes um Wiederbeginn des Schulbetriebs, schon ab 2.5. erster Schulbeginn für 12 Klassen (erste Stadt in Hessen-Pfalz), aber Ende Juni 1945 schon wieder eingestellt, Anordnung des Arbeitseinsatzes aller Schüler ab 5. Klasse, Arbeitseinsatz der Lehrkräfte in den beschädigten Schulhäusern April bis Juni 1945, endgültige Wiedereröffnung der Volksschule 24.9.1945: 4637 Schüler, für diese 48 einsatzfähige Lehrkräfte (weder PG noch Gliederungen), 96 Klassen
Lehrerbildung: Aufrufe an Abiturienten, sich zur sofortigen Ausbildung als Volksschullehrer beim Schulamt zu melden, Einstellung von 3 männl. Und 14 weib. Hospitanten eingestellt, Lehrgang Worms des Päd. Instituts Mainz
Allg. über das Ausmaß der Kriegsschäden: Volksschulen: Augustinerschule vollkommen zerstört (10 Schulr.), Neusatz schwer beschädigt (fehlen 22 Räume), Karmeliterschule (erheblich beschädigt, 18), Westendschule, unbeschädigt aber von der Besatzungsmacht beschlagnahmt zus. 72 ausgefallene Schulräume),
Ausblick 1957: bis auf eine kath. Konfessionsschule in Herrnsheim alle Volksschulen simultan (14), Herrnsheim neben Bekenntnisschule eine christliche Simultanschule
- Archivaliensignatur
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Stadtarchiv Worms, 006, 00015
- Kontext
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006 - Stadtverwaltung Worms (1945-1999) Akten >> 10. Hauptverwaltung/Zentrale Verwaltungsangelegenheiten >> 10.04. Tätigkeits- u. Rechenschaftsberichte d. Ämter u. Betriebe
- Bestand
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006 - Stadtverwaltung Worms (1945-1999) Akten
- Laufzeit
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1939/1945-1958
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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15.12.2023, 15:52 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Archivale
Entstanden
- 1939/1945-1958