Archivale
In Oberfranken stationierte Truppen.
Ende Juni
"Nachdem die bayerische mobile Armee ihren Vormarsch gegen Meiningen angetreten hat und deshalb das in Oberfranken stehende Reserve-Cavalleriekorps abberufen worden ist, bleiben zum Schutze gegen etwaige feindliche Einfälle aus den sächsischen Ländern nur das 4. Bataillon (Wirthmann) des 13. Regiments in der Stärke von 5 Kompagnien (wovon 2 in Schwarzenbach a. d. S. und 3 in Bayreuth stehen) und das am 26. Juni von München nach Bayreuth beorderte 3. Bataillon (Pechmann) des 14. Regiments übrig. (Der Feldmarschall erhält auf seine Vorstellung beim Kriegsministerium die Auskunft, daß eine Reserve Infanterie-Division in der Stärke von 8 Bataillonen, 2 Eskadronen und 2 Batterien bei Bamberg gebildet und mit dem Schutze der Provinz Oberfranken beauftragt wurde."
"Außer dem genannten 3. Bataillon des 14. Regiments sollen das 3. des 3. Regiments, das 1. des 4. Regiments, die zweiten Bataillone des 6. und 10., das erste des 11. und die dritten Bataillone des 12. und 13. Regiments nach Maßgabe ihrer Ablösung in den festen Plätzen durch vierte Bataillone, in diese Division eintreten". Oberst Bjot vom 5. Infanterieregiment, als Commandant der ersten Brigade dieser Division bestimmt, trifft am
1. Juli
in Bamberg ein und übernimmt vorläufig das Kommando über die bereits im Lager angekommenden Bataillone des 3., 4., 6., 11. und 12. Regiments, zu welchem im Laufe des 1. und 2. Juli auch die Bataillone des 10. und 13. Regiments stoßen. Die dem Brigadier erteilte Instruktion lautet dahein, daß derselbe die Grenzen Oberfrankens und gleichzeitig die Operationslinie des Heeres decken solle. Er hat deshalb den Auftrag, sein Gros in der Umgegend von Lichtenfels-Seßlach zu konzentrieren, Coburg solange als tunlich besetzt zu halten und mit 2 detachierten Bataillonen, welche ihren Standpunkt häufig wechseln sollen, gegen die Werra zu rekognoscieren, sowie mit Mellrichstadt Verbindung zu halten.
Die beiden unter Major Wirthmann stehenden Bataillone des 13. und 14. Regiments haben vom
28. Juni
an eine aus ihrer gänzlich isolierten Lage entspringende, selbstständige, mit den Operationen des Heeres direkt nicht zusammenhängende Tätigkeit entwickelt. Die Instruktion, welche der Kommandant vom Major von Graff übernommen hat, besagt, daß die Grenze bei Hof scharf beobachtet, bei einem übermächtigen Angriff des Feindes die vorbereitete Zerstörung der Eisenbahn bei Hof ausgeführt und nach Tunlichkeit das sämtliche Fahrmaterial rechtzeitig weggeschafft werden soll. In der Folge wird er noch weiter beauftragt, die Gegend bei Hof von den "Neckereien" feindlicher Streifkommandos sicher zu stellen und Erkundigungen über die Bewegungen des Feindes einzuziehen. Bei der geringen Stärke des Detachements und bei dem Fehlen von Geschützen und Reitern ist die gestellte Aufgabe sehr schwer gewesen.
- Reference number
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1866
- Context
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Chr >> 19. Jahrhundert >> 1866
- Holding
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Chr
- Indexentry person
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Graff von, Major
- Indexentry place
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Schwarzenbach
Bayreuth
München
Bayreuth
Bamberg
Lichtenfels
Seßlach
Mellrichstadt
Meiningen
- Date of creation
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Juni 1866 - Juli 1866
- Other object pages
- Last update
-
17.06.2025, 1:30 PM CEST
Data provider
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Object type
- Archivale
Time of origin
- Juni 1866 - Juli 1866