Bestand

Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Der FDGB war nach dem Produktionsprinzip in Einzelgewerkschaften gegliedert, die sämtliche Arbeiter und Angestellten eines Bereichs oder Wirtschaftszweigs vereinigte.

Im Bestand der Einzelgewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft ist die Überlieferung der Zentralvorstände der IG Öffentliche Betriebe 1946-1949, der Gewerkschaft Verwaltungen, Banken und Versicherungen 1949-1958, der Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen, Gesundheitswesen, Finanzen 1958-1961, der Gewerkschaft der Staatlichen Verwaltung 1961-1963 sowie der Gewerkschaft Öffentliche Dienste 1990 zusammengefasst.

1. Geschichte der Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und Kommunalwirtschaft

1.1. Entstehung und Entwicklung

Mit dem SMAD Befehl Nr. 2 vom 10. Juni 1945 wurden in der sowjetischen Besatzungszone die Gründung von "antifaschistischen demokratischen" Parteien und freien Gewerkschaften erlaubt. Nach der Bildung eines vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses am 15. Juni 1945 wurde der organisatorische Aufbau der Gewerkschaften in Angriff genommen. Fünf zentrale Ziele wurden im Gründungsaufruf formuliert:

Überwindung des Nazismus und Militarismus

Wiederaufnahme der Arbeit und Produktion

Vertretung der Interessen der Arbeiter und Angestellten

Sicherung des Mitbestimmungsrechtes

Erziehung der Arbeiter und Angestellten zum Antifaschismus

Auf Grundlage dieser Ziele wurden die regionalen Organisationsstrukturen aufgebaut. Nach der Gründung des FDGB auf einer Delegiertenversammlung im Februar 1946 wurden seit dem Juni 1946 Einzelgewerkschaften als unselbstständige Untergliederungen gegründet.

Seit 1948 war der FDGB und damit auch die Einzelgewerkschaften in den "Block der antifaschistischen Parteien und Massenorganisation" einbezogen. Im selben Jahr wurden auf Beschluss der Bitterfelder Konferenz die Betriebsräte aufgelöst und ihre Rechte auf die Gewerkschaftsleitungen vor Ort übertragen. Mit der Anerkennung der "politische Führungsrolle" der SED 1950 verpflichteten sich die Einzelgewerkschaften des FDGB als "Schule der Demokratie und Sozialismus" zu wirken. Damit wurden auch die Einzelgewerkschaften als Bestandteil der "Massenorganisationen" zu einem Transmissionsriemen der SED-Politik. Bei Verordnungen und Gesetzen zur Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsgestaltung wurde der FDGB bzw. die Einzelgewerkschaften als Mitiniator genannt.

Am 12. Juni 1946 wurde die IG 15- Öffentliche Betriebe und Verwaltungen als eine von 18 unselbständigen Einzelgewerkschaften in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gegründet. Sie war wie die restlichen Gewerkschaften unter dem Dachverband FDGB organisiert, dessen Beschlüsse und Weisungen für die Gewerkschaften verbindlich waren. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasste zunächst alle Beschäftigten in Kämmereibetrieben, in den Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerken, im Verkehrswesen, im Gesundheitswesen, bei der Polizei und Feuerwehr sowie in den Staatsbetrieben und Verwaltungen. Die erste Satzung trat am 1. Oktober 1946 in Kraft.

Im Laufe der Jahre sollte sich der Organisationsbereich und der Name der Gewerkschaft durch Eingliederungen bzw. Neugründungen anderer Gewerkschaften einige Male verändern. Diese Umstrukturierungen oblagen satzungsgemäß jeweils dem Bundesvorstand des FDGB.

Auf seiner 13. Tagung vom 5.-7. April 1949 beschloss dieser aus der Gewerkschaft Öffentliche Betriebe und Verwaltung die neuen Gewerkschaften IG Energie und Gewerkschaft Gesundheitswesen auszugliedern. Des weiteren wurden die Beschäftigten aus dem Bereich Straßenbahnen- und Omnibusbetriebe in die neu gegründete IG Transport eingegliedert.

Die restlichen Mitglieder wurden mit denen der bisherigen Gewerkschaft der Angestellten (DY 35) in der neuen Gewerkschaft Verwaltungen, Banken und Versicherungen (VBV) zusammengefasst. In ihr waren bis zum Jahr 1958 die Beschäftigten der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), der Landesregierungen und Kreisverwaltungen, der Stadt- und Gemeindeverwaltungen, der Banken, Sparkassen und Versicherungen, der öffentlich-rechtlichen Körperschaften sowie der Polizei und Feuerwehr organisiert.

Auf Grundlage der Beschlüsse der 30. Tagung des Bundesvorstandes des FDGB (22.02.58) wurde die Gewerkschaft VBV mit der Gewerkschaft Gesundheitswesen (DY 41) - zu ihr gehörten die Beschäftigten des Gesundheits- und Sozialwesens - zur Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen, Gesundheitswesen, Finanzen vereinigt.

Nach drei Jahren erfolgte auf der 5. Tagung des ZV in Leipzig am 29./30. März 1961 eine erneute Trennung und die Formierung der Gewerkschaften Gesundheitswesen sowie Staatliche Verwaltung.

Die Gewerkschaft Staatliche Verwaltung wiederum wurde nach einem Beschluss des Sekretariats des Bundesvorstandes des FDGB vom 4. Juni 1963 durch die Eingliederung der Mitglieder der kommunalen Dienstleistungskombinate, Dienstleistungsbetriebe und Wohnungsverwaltungen aus der IG Textil, Bekleidung, Leder, der IG Bau-Holz, der IG Energie, Post und Transport, der Gewerkschaft Land und Forst, Gewerkschaft Gesundheitswesen und IG Chemie Glas und Keramik in ihrem Organisationsbereich erweitert und im September 1963 in die Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft (MSK) umbenannt.

Im Juli 1973 wurden die Zivilbeschäftigten der NVA aus dem Organisationsbereich der Gewerkschaft MSK herausgelöst und die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten der NVA (DY 48) gegründet.

Bereitschaftspolizei und Grenzpolizei hatten den Status einer ruhenden Mitgliedschaft bereits ab 1948. Ab 1949 wurde in einer Erklärung des Ministeriums des Innern der DDR diese Regelung für aktive Angehörige bewaffneter Organe festgelegt. Daraus ergab sich durch die Umstrukturierung des FDGB nach der Wende 1989, dass für die Angehörigen bewaffneter Organe, nämlich für Armeeangehörige und die Volkspolizei, eigene Gewerkschaften gegründet wurde, da man eine ruhende Mitgliedschaft nicht mehr für gerechtfertigt hielt. Die beiden Organisationen Gewerkschaft der Armeeangehörigen und die Gewerkschaft der Volkspolizei wurden Ende September 1990 wieder aufgelöst.

Durch die häufige Umstrukturierung der Gewerkschaft, gerade in der Anfangszeit, bieten die Mitgliedszahlen bis zur Gründung der Gewerkschaft MSK 1963 kein repräsentatives Bild der Mitgliederentwicklung. Laut Statistik aus dem Jahr 1985 hatte die Gewerkschaft 710.632 Mitglieder bei einem Organisisiertenverhältnis von 97,8 % und machte damit 7,5 % der Gesamtmitglieder des FDGB aus. Im Januar 1989 waren 865.505 Mitglieder in der Gewerkschaft organisiert.

Im Rahmen der Umstrukturierung des FDGB nach der "Wende" wurde am 15. März 1990 auf der Aktivtagung der Satzungskommission die Umbennenung in Gewerkschaft "Öffentliche Dienste" beschlossen. Parallel wurde ein Organisationsteil unter dem Namen Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV Ost) neu gegründet. Im Zuge des Wiedervereinigung kam es auf einer außerordentlichen Zentraldelegiertenkonferenz am 2. Oktober 1990 zur Auflösung der Gewerkschaft. Ihren Mitgliedern wurde beim Auflösungskongress die zukünftige Mitgliedschaft in der ÖTV empfohlen.

Die Auflösung wurde durch die im Juni gegründete Bildungs- und Treuhandgesellschaft "Engelufer mbH" der Gewerkschaft öffentliche Dienste vorgenommen. Sie führte die Liquidation des Gewerkschaftsvermögens bis zum 30. April 1996 durch.

1.2. Organisatorischer Aufbau

Wie bei allen Einzelgewerkschaften in der SBZ/DDR wurde der Organisationsaufbau der Gewerkschaft MSK bzw. ihrer Vorläufergewerkschaften vor allem in den Satzungen geregelt. Nach dem 3. FDGB-Kongress 1950 wurden bis auf Ausnahmen keine eigenen Satzungen mehr von den Gewerkschaften verabschiedet. Die Einzelgwerkschaften waren demnach an die Satzungen des FDGB gebunden. Der Bundesvorstand entschied über die Gründung, Auflösung und Umbildung der Einzelgwerkschaften. So konnte der Bundesvorstand des FDGB auch die Strukturierung der Organe der GewerkschaftMSK bestimmen. Durch das Prinzip des demokratischen Sozialismus mussten die gewählten Gewerkschaftsfunktionäre von den jeweils übergeordneten Leitungen bestätigt werden. Die führenden Gewerkschaftsfunktionäre wurden in einer eigenen FDGB-Nomenklatur geführt.

Bereits in der 1. Satzung der Gewerkschaft 1946 wurde die Zentraldelegiertenkonferenz als höchstes Organ genannt. Deren Delegierte wurden auf den Landes- bzw. ab 1952 auf den Bezirksdelegiertenkonferenzen gewählt. Die Konferenzen sollte ab 1950 alle vier, ab 1977 alle fünf Jahre tagen und wurden durch den Zentralvorstand einberufen. Durch die häufige Umstrukturierung der Gewerkschaft bis 1963 fanden die Zentraldelegiertenkonferenzen jedoch auch in kürzeren Zeitabständen statt. Die Delegierten wählten den Zentralvorstand (ZV), die Revisionskommission, die Beschwerdekommission und beschlossen die Satzungen.

Der Zentralvorstand übernahm alle Aufgaben der Organisation zwischen den Zentraldelegiertenkonferenzen, auf denen er über seine Tätigkeit berichten und dafür Rechenschaft ablegen musste. Er wählte aus seiner Mitte den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter, einen geschäftsführenden Vorstand, sowie seit 1948 das Sekretariat und trat in der Regel alle drei Monate zusammen. Seit 1950 war ein geschäftsführender Vorstand allerdings nicht mehr vorgesehen, da diese Aufgabe dann das Sekretariat übernahm. Ab September 1959 wurde ein Präsidium gewählt. Dieses sollte die Gewerkschaftsarbeit leiten und das Sekretariat für die operative Arbeit verantwortlich sein. Die eigentliche Führung lag jedoch weiter in den Händen des Sekretariats. Das Präsidium wurde 1982 als Institution aufgelöst.

Das Sekretariat bestand in der Regel aus dem 1. und 2. Vorsitzenden und vier bis fünf weiteren Personen und traf sich jeden Dienstag zur Sekretariatssitzung. Es war ab vier anwesenden Personen beschlußfähig und die eigentliche Lenkungsinstanz des Zentralvorstandes. Die Abteilungsleiter arbeiteten im Auftrag des Sekretariats. Die Leitung der Abteilungen erfolgte später dann direkt über zuständige Sekretäre. Bei Problemen der Zuständigkeit der immer wieder umgruppierten Abteilungen griff das Sekretariat direkt koordinierend ein. Posteingang und Postausgang erfolgten über die Poststelle, die dem Sekretariat direkt untergeordnet war. Rundschreiben, Instruktionen und Hinweise mußten ebenso durch das Sekretariat erst autorisiert werden. Instrukteure berichteten in ihren Instrukteursberichten dem Sekretariat über die Arbeit in den Gewerkschaftsleitungen, die so kontrolliert wurden. Das Büro des Sekretariats kontrollierte die Beschlussumsetzung, erledigte die organisatorische Vorbereitung von Tagungen, Konferenzen und Beratungen des Zentralvorstandes und hatte das Kontrollrecht über die Abteilungen.

Bei Gründung der Gewerkschaft wurden sechs Hauptabteilungen mit unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen gebildet. Diese wurden im Laufe der Zeit immer wieder umbenannt, erweitert und mit anderen Aufgaben betraut. Im Allgemeinen bereiteten sie die Beschlussvorlagen für die Sekretariatssitzungen vor und waren für die Umsetzung verantwortlich, ohne allerdings direkt entscheidungsberechtigt zu sein. Zur Vorbereitung der Beschlüsse wurde mit den jeweiligen Abteilungen der Landes- und ab 1952 dann Bezirksvorstände ein Erfahrungsaustausch durchgeführt.

Bis 1972 wurden auf regionaler Ebene Orts- und Landes- bzw. ab 1952 Bezirksvorstände auf den jeweiligen Delegiertenkonferenzen alle zwei, danach alle zweieinhalb Jahre gewählt. Diese Gremien befassten sich nur mit Fragen ihres Arbeitszweiges. Bei ihrer Arbeit wurden sie von den auf der gleichen Ebene tätigen FDGB-Organen angeleitet. Die Landes- bzw. Bezirksvorstände waren für die Gewerkschaftarbeit vor Ort zuständig und berichteten dem Zentralvorstand über die Arbeit. In den Betrieben und Dienststellen wurden Betriebsgewerkschaftsleitungen gewählt. Zusätzliche Abteilungsgewerkschaftsleitungen waren ab einer FDGB-Mitgliedsstärke von 500 bzw. ab 1977 300 Personen in einem Betrieb vorgesehen.

Die Gewerkschaftsbasis war in Betriebsgewerkschaftsgruppen (BGL) organisiert.

1.3. Vorsitzende der Gewerkschaft:

1946-1951 Karl Oltersdorf

1951-1960 Willi Albrecht

1960-1962 Walter Steingräber

1962-1966 Arndt Helfer

1966-1976 Heinz Bartsch

1976-1977 Wolfgang Alster

1977-1980 Helmut Thiele

1980-1989 Rolf Hößelbarth

1989-1990 Joachim Wegrad

1990 Jürgen Kaiser

2. Geschichte, Bedeutung und Bildung des Bestandes

2.1. Bestandsgeschichte

Der Bestand umfasst ca. 74 lfm mit einer Laufzeit von 1946-1990. Der Bestand setzt sich aus den Überlieferungen der Zentralvorstände der IG Öffentliche Betriebe und Verwaltungen / der Gewerkschaft Verwaltungen, Banken und Versicherungen / der Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen, Gesundheitswesen, Finanzen / der Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen / der Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft und der Gewerkschaft Öffentliche Dienste zusammen. Zusätzlich existierten neben dieser Überlieferung Akten der IVG Öffentliche Dienste, in der der Bestandsbildner organisiert war.

Der größte Teil ist aus dem Zentralen Archiv der Gewerkschaften übernommen worden. Ob dort eine Verzeichnung der abgegebenen Akten stattfand, war nicht festzustellen. Es gibt nur wenige Karteikarten, die von dort übernommen wurden.

Ein weiterer Teil ist 1997 nach der Liquidation der Gewerkschaft Öffentliche Dienste in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisation der DDR im Bundesarchiv gelangt.

Die Abgabelisten und die wenigen Karteikarten bildeten die Grundlage der Retrokonversation 2003/2004. Die so erstellten Daten waren eine Grundlage für das nun vorliegende Online - Findbuch.

2.2. Bestandsbildung und Verzeichnung

Die Ordnung des Bestandes erfolgte nach der verwaltungsmäßigen Gliederung des Zentralvorstandes. Diese wurde für die Retrokonversation zunächst auf Grundlage der Abgabelisten erstellt. Der Bestand wurde dabei in zwei Hauptgruppen geteilt:

1. Gewerkschaft Verwaltungen Banken Versicherungen (Gew. VBV)

2. Gewerkschaft Verwaltungen Gesundheitswesen Finanzen / Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen / Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft (Gew. MSK).

Die noch nicht erfassten Akten wurden Anfang 2005 erschlossen und in das Schema eingegliedert. Dabei fanden sich auch Akten weiterer Vorläufer - und Nachfolgeorganisation, so dass die bestehende Gliederung um folgende Punkte erweitert werden musste:

- Gewerkschaft Öffentliche Betriebe (1946-1949),

- Gewerkschaft Öffentliche Dienste (1990).

Es wurden außerdem Akten der IVG Öffentliche Dienste verzeichnet, die sich im überlieferten Bestand befanden. Diese sind in einer eigenen Gliederungsgruppe zu finden.

Aufgrund der geringen Erschließungstiefe der Abgabelisten und der teilweise Nichtübereinstimmung von Aktentitel und Akteninhalt wurden die Titel bei einer Überarbeitung überprüft, geändert oder ergänzt. Ein weiteres Problem war die ständige Änderung des Organisationsbereichs der Gewerkschaft. So wurden Akten aus dem Bereich Gewerkschaft Gesundheitswesen und der Gewerkschaft der Angestellten im Bestand gefunden, die in die zugehörigen Bestände DY 41 und DY 35 eingearbeitet wurden. Akten der Gewerkschaft Verwaltungen, Banken, Versicherungen (Gew. VBV 1949 - 1958) zum Beispiel befanden sich laut vorheriger Gliederung im Gliederungspunkt Gewerkschaft Verwaltungen, Gesundheitswesen, Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen, Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft (1958 - 1990). In solchen Fällen wurden die Akten in den Gliederungspunkt Gew. VBV verschoben und sind durch eine entsprechende Bemerkung in den Verzeichnungsangaben ergänzt worden. So ist weiterhin erkennbar, welche Akten von den Gew. VBV in nachfolgende Gewerkschaften übernommen wurden und inwieweit Akten schon im April 1959 an das Zentralarchiv abgeben worden sind. Akten, die in den Vorgängerorganisationen Gew. VBV und Gew. Öffentiche Betriebe und Verwaltungen entstanden und in der Gew. MSK weitergeführt worden sind, wurden im Gliederungspunkt Gew. MSK belassen.

Die Verzeichnungsergebnisse der Gewerkschaft Verwaltungen Banken Versicherungen wurden nach Abteilungen neu geordnet. Die Akten der Gewerkschaften Staatliche Verwaltungen Gesundheitswesen, Finanzen, der Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen und der Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft sind in den Abgabelisten als eine Gewerkschaft behandelt worden und dort nach Abteilungen untergliedert gewesen. Daher wurden diese Akten trotz der Umstrukturierungen 1958, 1961 und 1963 in einem Organisationsbereich belassen. Die Abteilungen wurden als Gliederungspunkte beibehalten.

Die Abteilungen Organisation und das Sekretariat wurden zusätzlich untergliedert.

Durch das erarbeitete Ordnungsschema nach Provenienz befinden sich in unterschiedlichen Abteilungen Akten zum selben Themenbereich. So sind die Akten zu Zentraldelegiertenkonferenzen, Zentralvorstands- und Sekretariatssitzungen nicht nur in den Gliederungspunkten Sekretariat bzw. Büros zu finden, sondern auch in dem Gliederungspunkt Organisationsabteilung. Akten mit Berichten der Bezirksvorstände sind ebenso in diesen beiden Gliederungspunkten zu finden.

Im Juli 2013 wurde das Findbuch um 10 AE ergänzt, die 2011 vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin zusammen mit Akten der Gewerkschaft Gesundheitswesen übernommen worden waren.

3. Kassation

Zwischen 1962 und 1976 kassierte das Zentrale Archiv der Gewerkschaften laut Kassationsprotokoll vor allem Bankbelege und Abrechnungen. 2001 wurden in der Siftung Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv vereinzelte Duplikate kassiert. Bei der Erschließung im Januar 2005 wurden Duplikate von Zentralvorstandssitzungen und aus einer Lose-Blatt-Sammlung vernichtet. Die Kassationsnachweise befinden sich in der Bestandsakte 7568-16/8.

4. Abgabe an die Bibliothek

Aus dem Bestand DY 45, Zentralvorstand Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft wurden folgende Druckschriften und Bücher abgegeben:

- Die Gewerkschaft 3. und 4. Jahrgang

- Informationen für die Mitglieder und Funktionäre der Gew. Staatl. Verwaltungen, Gesundheitswesen, Finanzen 1960

- Informationen für die Mitglieder und Funktionäre der Gewerkschaft Verwaltungen, Banken, Versicherungen

- Materialblätter für Wirtschafts- und Sozialpolitik Jg. 1928 und Jg. 1932

- Paul Lange: Die Gewerkschaftsarbeit der Handlungsgehilfen und Bureauangestellten; Berlin 1922

- Paul Lange: Die Entlohnung der Angestellten; Berlin 1920

- Protokoll der 2. ZDK 4./5.11.1947 in Meißen (Druckschrift)

- Broschüre über die 2. ZDK 4./5.11.1947 in Meißen

- Broschüre über die ZDK 28./29.10.1947 in Jena

- Broschüre vom Juli 1981: Hinweise des Präsidiums... (Nur für Dienstgebrauch)

- Referat der Konferenz mit BGL Vorsitzenden der Räte der kreise und Bezirke am 24./25. März 1983 in Gera

- Arbeitsplan der IG 15 für die Monate Sept.-Dez. 1948

- Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit 1950

- Länderwettbewerb der Volkskunstgruppen 10.-11. Dez. 1949 in Jena

- Standpunkt des Präsidiums vom August 1979

- Beschluß der 4. Zentraldelegiertenkonferenz (ZDK) 13.-15.05.1955

- Beschluß der 1 ZV-Sitzung 24.04.1958

- Beschluß der 7. Zv-Sitzung 1957

- Beschluß und Rechenschaftsbericht der 2. ZDK Weimar 29.09.1963

- Bericht der ZRK an die 3. ZDK

- Dokumente der 3. ZDK 29.-31.03.1968

- Referat des Vors. Heinz Bartsch auf der 3. ZDK

- Rechenschaftsbericht an die 3. ZDK

- Beispiele für Kultur- und Bildungspläne und Plänen der Pol. Massenarbeit zur 4. ZDK 1972

- Auszug aus dem Referat von Günter Molkenthin zur 6. ZV-Sitzung.

- Bericht des ZV an die 5. ZDK 1977

- Helmut Thiele: Zu Problemen der Gewerkschaftsarbeit in den staatlichen Organen 1978

- Die Aufgaben des Vertrauensmannes und der Gvewerkschaftsgruppe bei der Rationalisierung der Verwaltungsarbeit. 1974

- Information des Präsidiums 1974

- Arbeitsmaterial für die KV und BGL´s zur weiteren Entwicklung des soz. Wettberwerbs in den kommunalwirtschaftlichen Betrieben.

- Vereinbarung zw. dem MdI, dem Chef der Volkspolizei und der Gew. MSK 1982

- Grundorientierung für die weitere gew. Arbeit der Beschäftigten in den Gewerkschaftsorganisationen der Räte der kreisangehörigen Städte und der Räte der Gemeinde, 1984

- Standpunkt des ZV zur gew. Mitwirkung bei der Einsatzvorbereitung und Inbetriebnahme rechnergestützter Arbeitsplätze im Organisationsbereich, 1987

- Informationsblatt des ZV vom 22.11.1989 mit Aktionsprogramm

- Berufswettbewerb 1960 im Bereich von Groß-Berlin

- Die Verwaltungsberatung 1956, Heft 3 Schriftreihe der Gew. VBV.

- Plan der Stadtverwaltung Pössneck zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit

- Plan zur Verbesserung unserer Arbeit. Deutsche Notenbank Halle-Landeszentrale

- Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit. Kreisverwaltung Rudolstadt.

- Unser Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit. Stadt- u. Kreissparkasse Dresden

- CDUS-UNSTD: Seminaire d´Education Ouvriére et Patriotique, 1975

- SYNUTRAD-UNSTB: Travaux du Congrés d´Unité, 1976

Inhaltliche Charakterisierung: Als zuständige Gewerkschaft der in der Verwaltung und der Kommunalwirtschaft Beschäftigten bietet der Bestand viele Inhalte zu diesem Themenbereich. Die Akten spiegeln eine Vielzahl von Themenaspekten wieder. Sie bieten zum Beispiel einen Einblick in die Versuche, die Vewaltung nach sowjetischem Vorbild effektiver zu gestalten. Im Bestand finden sich unter den Themenbereichen Sozialistischen Wettbewerb, Neuererbewegung, und Losinskij-Opitz-Methode viele Beispiele dafür. In den Berichten der Betriebgewerkschaftleitungen lassen sich Diskussionen und Probleme der Basis nachvollziehen. So befinden sich unter anderem zwei Akten 17. Juni 1953 (DY 45/358 und DY 45/631) im Bestand, die neben Analysen und Berichten auch beteiligte Kollegen aus den Betrieben aufführen. Außerdem ist eine Akte zum Thema "Republikflucht" (DY 45/1267) im Bestand vorhanden. Neben den internationalen Verbindungen bietet der Bestand auch einen Einblick in die Arbeit nach "Westdeutschland". Neben Berichten befindet sich eine Akte mit Versandlisten von Druckschriften in die Bundesrepublik (DY 45/557) im Bestand. Die Stenographischen Protokolle der letzten Zentraldelegiertenkonferenz und der Sekretariatssitzungen bieten einen Einblick in die Ereignisse der Auflösung der Gewerkschaft 1989 und 1990.

Der Bestand enthält v.a.:

- Gewerkschaft Verwaltungen, Banken und Versicherungen (15 lfm (1946-1958)

- Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen, Gesundheitswesen, Finanzen (1958-1961)

- Gewerkschaft Staatliche Verwaltungen (25 lfm, 1961-1963)

- Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft (34 lfm, 1963-1990).

Erschließungszustand: Findbuch, Onlinefindbuch

Zitierweise: BArch DY 45/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DY 45
Umfang
1690 Aufbewahrungseinheiten; 74,3 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Organisationen und Verbände >> Gewerkschaften
Verwandte Bestände und Literatur
Fremde Archive: Weitere Informationen zu den Landes-, Bezirks- und Kreisvorständen sind in den jeweils zuständigen Landesarchiven zu finden.

Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Archivgutbestände

- Gewerkschaft Gesundheitswesen (DY 41)

- Gewerkschaft der Angestellten (DY 35)

- Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (DY 34)

- Ministerium der Justiz (MdJ) (1945 - 1949) 1949 - 1990 (DP 1)

- Generalstaatsanwalt der DDR 1949 - 1990 (DP 3)

- Deutsche Investitionsbank (DIB) Laufzeit: 1945 - 1967 (DN 3)

- Deutsche Notenbank (DNB) 1948 - 1967 (DN 6)

Bibliotheksbestände

- Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft 1961-1990 (DDR-PO 15)

Literatur: Aus dem Bestand DY 45, Zentralvorstand Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft wurden folgende Druckschriften und Bücher an die Bibliothek abgegeben:

- Die Gewerkschaft 3. und 4. Jahrgang

- Informationen für die Mitglieder und Funktionäre der Gew. Staatl. Verwaltungen, Gesundheitswesen, Finanzen 1960

- Informationen für die Mitglieder und Funktionäre der Gewerkschaft Verwaltungen, Banken, Versicherungen

- Materialblätter für Wirtschafts- und Sozialpolitik Jg. 1928 und Jg. 1932

- Paul Lange: Die Gewerkschaftsarbeit der Handlungsgehilfen und Bureauangestellten; Berlin 1922

- Paul Lange: Die Entlohnung der Angestellten; Berlin 1920

- Protokoll der 2. ZDK 4./5.11.1947 in Meißen (Druckschrift)

- Broschüre über die 2. ZDK 4./5.11.1947 in Meißen

- Broschüre über die ZDK 28./29.10.1947 in Jena

- Broschüre vom Juli 1981: Hinweise des Präsidiums... (Nur für Dienstgebrauch)

- Referat der Konferenz mit BGL Vorsitzenden der Räte der kreise und Bezirke am 24./25. März 1983 in Gera

- Arbeitsplan der IG 15 für die Monate Sept.-Dez. 1948

- Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit 1950

- Länderwettbewerb der Volkskunstgruppen 10.-11. Dez. 1949 in Jena

- Standpunkt des Präsidiums vom August 1979

- Beschluß der 4. Zentraldelegiertenkonferenz (ZDK) 13.-15.05.1955

- Beschluß der 1 ZV-Sitzung 24.04.1958

- Beschluß der 7. Zv-Sitzung 1957

- Beschluß und Rechenschaftsbericht der 2. ZDK Weimar 29.09.1963

- Bericht der ZRK an die 3. ZDK

- Dokumente der 3. ZDK 29.-31.03.1968

- Referat des Vors. Heinz Bartsch auf der 3. ZDK

- Rechenschaftsbericht an die 3. ZDK

- Beispiele für Kultur- und Bildungspläne und Plänen der Pol. Massenarbeit zur 4. ZDK 1972

- Auszug aus dem Referat von Günter Molkenthin zur 6. ZV-Sitzung.

- Bericht des ZV an die 5. ZDK 1977

- Helmut Thiele: Zu Problemen der Gewerkschaftsarbeit in den staatlichen Organen 1978

- Die Aufgaben des Vertrauensmannes und der Gvewerkschaftsgruppe bei der Rationalisierung der Verwaltungsarbeit. 1974

- Information des Präsidiums 1974

- Arbeitsmaterial für die KV und BGL´s zur weiteren Entwicklung des soz. Wettberwerbs in den kommunalwirtschaftlichen Betrieben.

- Vereinbarung zw. dem MdI, dem Chef der Volkspolizei und der Gew. MSK 1982

- Grundorientierung für die weitere gew. Arbeit der Beschäftigten in den Gewerkschaftsorganisationen der Räte der kreisangehörigen Städte und der Räte der Gemeinde, 1984

- Standpunkt des ZV zur gew. Mitwirkung bei der Einsatzvorbereitung und Inbetriebnahme rechnergestützter Arbeitsplätze im Organisationsbereich, 1987

- Informationsblatt des ZV vom 22.11.1989 mit Aktionsprogramm

- Berufswettbewerb 1960 im Bereich von Groß-Berlin

- Die Verwaltungsberatung 1956, Heft 3 Schriftreihe der Gew. VBV.

- Plan der Stadtverwaltung Pössneck zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit

- Plan zur Verbesserung unserer Arbeit. Deutsche Notenbank Halle-Landeszentrale

- Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit. Kreisverwaltung Rudolstadt.

- Unser Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit. Stadt- u. Kreissparkasse Dresden

- CDUS-UNSTD: Seminaire d´Education Ouvriére et Patriotique, 1975

- SYNUTRAD-UNSTB: Travaux du Congrés d´Unité, 1976

Weitere Literatur:

Brunner, Detlev: Sozialdemokraten im FDGB. Von der Gewerkschaft zur Massenorganisation, 1945 bis in die frühen 1950er Jahre (Veröffentlichungen des Inst. f. Soziale Bewegungen Bd. 12 Schriftenreihe A: Darstellungen), Essen 2000.

Herbst, Andreas: So funktionierte die DDR. Lexikon der Organisationen und Institutionen, Reinbek bei Hamburg 1994.

Sekretariat des ZV der Gew. MSK (Hrsg.): Chronik der Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft im FDGB 1945 - 1986, Berlin 1986.

Stephan, Gerd-Rüdiger u.a. (Hrsg.): Die Parteien und Organisationen der DDR. Ein Handbuch, Berlin 2002.

Provenienz
Gewerkschaft Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft, 1946-1990
Bestandslaufzeit
1946-1990

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Gewerkschaft Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft, 1946-1990

Entstanden

  • 1946-1990

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