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Römische Pilgerin

Neben den Motiven des Mönchs und Einsiedlers kam auch der Figur des Pilgers in der Malerei der Romantik neue Bedeutung zu und verflachte wie diese gegen Ende des Jahrhunderts zum meist Idyllisch-Genrehaften. Hatte Marie Ellenrieder in dem Bild »Die Pilgerin« von 1854 (Rosgartenmuseum, Konstanz) das Thema noch in der Tradition der Nazarener religiös aufgefaßt, vermittelt das gut zwanzig Jahre später entstandene Gemälde »Römische Pilgerin« von Gustav Adolf Kuntz aus dem Jahr 1877 keinerlei religiöse Aussage mehr. Kuntz malte vielmehr ein anrührendes Genrebild mit einer jungen Frau »in der Tracht der Ciocciaren aus den Abruzzen« (M. Jordan, Beschreibendes Verzeichnis der Kunstwerke in der königlichen National-Galerie, Berlin 1878, S. 190, Kat.-Nr. 441), die den Fuß der Figur eines hölzernen Kruzifixes küßt. An der Wand daneben sind die Reste eines romanischen Freskos zu erkennen. Die seinerzeit sehr populäre Darstellung fand als Radierung weite Verbreitung und wurde von Kuntz bereits ein Jahr später in annähernd derselben Größe wiederholt (Galerie Neue Meister, Dresden). Das dazugehörige Pendant einer römischen Pilgerin, die vor einem Madonnenbild betet, gehört zu den Kriegsverlusten der Dresdner Gemäldegalerie (vgl. F. Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. 1/2, Dresden 1895, S. 823, Nr. 8). | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 267
Maße
Rahmenmaß: 118 x 85 x 8 cm
Höhe x Breite: 76 x 43 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1877 Ankauf aus der Berliner Akademieausstellung
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1877

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • 1877

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