Archivale

Zeitungsverwarnungen auf Grund der Notverordnung des Reichspräsidenten

Enthält:
- "Pommersche Zeitung" (Stettin); Zeitung: NSDAP 8. Aug. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 33 vom 7. August "Morddrohungen in Stettin" und "Kommunistischer Terror in Stettin", in denen schwere Angriffe gegen Reichsregierung und Schutzpolizei enthalten sind, wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Rote Fahne" (Berlin); Zeitung: KPD 13. Aug. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 167 vom 13. August "Wir und ihr Gewerkschafter - eine unbesiegbare Macht" und "Massenstreik - Eure Waffe" sowie "Helft ihnen bei der Verbreitung ihres Generalstreiks" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Vorwärts" (Berlin); Zeitung: SPD 19. Aug. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 381 vom 14. August "Zurück zum Recht!", in dem es heißt: "Die Reichsregierung trieb unter der Firma einer angeblich "überparteilichen" Regierung eine Politik der Peitschenhiebe gegen die republikanisch gesinnte Bevölkerung, während sie sich gegenüber den Feinden der Staatsordnung mit einer würdelosen Liebedienerei breitmachte", wurde die Zeitung verwarnt.
1 Zeitungsausschnitt vom 22. August 1932 über die Verwarnung der Zeitung.
- "Volkswacht" (Essen); Zeitung: SPD 8. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel vom 5. September "Franz Seldtes Geständnis, daß in Berlin Stahlhelmkabinett regierung. Die Reichsregierung nimmt offiziell an dem Berliner Stahlhelm-Aufmarsch teil - Der Exkronprinz und der österreichische Putschist Fürsten Starhemberg sind auch dabei" und "Die von gestern - Stahlhelmrummel in Berlin" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Freie Presse" (Wuppertal); Zeitung: SPD 8. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel vom 5. September "Franz Seldtes Geständnis, daß in Berlin Stahlhelmkabinett regiert" und "Die von gestern - Stahlhelmrummel in Berlin" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Volksstimme" (Duisburg - Hamborn); Zeitung: SPD 8. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel vom 5. September "Franz Seldtes Geständnis, daß in Berlin Stahlhelmkabinett regiert" und "Die von gestern - Stahlhelmrummel in Berlin" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Volkszeitung" (Düsseldorf); Zeitung: SPD 8. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 208 vom 5. September "Franz Seldtes Geständnis, daß in Berlin Stahlhelmkabinett regiert" und "Die von gestern - Stahlhelmrummel in Berlin" wurde die Zeitung verwarnt.
Exemplar der Nr. 208.
- "Essener Lokal-Post" (Essen); Zeitschrift: 9. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 36 vom 4. September "General Rundstedt besuchte Dr. Bracht im Juni - Der Staatsstreich Brachts von langer Hand vorbereitet" wurde die Zeitung verwarnt.
2 Zeitungsausschnitte Nr. 30 und Nr. 39 vom Juli und Oktober 1932 liegen bei (Oberbürgermeister Bracht!)
- "Neue Insterburger Zeitung" Zeitung: NSDAP 22. Sept. 1932
12. Okt. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 67 vom 18. September "Aus dem politischen Leichenschauhaus" wurde die Zeitung verwarnt.
1 Exemplar der Nr. 67.
- "Westpreußische Zeitung" (Königsberg); Zeitung: NSDAP 22. Sept. 1932
12. Okt. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 67 vom 18. September "Aus dem politischen Leichenschauhaus" wurde die Zeitung verwarnt.
[siehe "Neue Insterburger Zeitung"]
1 Exemplar der Nr. 67 und 2 Zeitungsausschnitte aus Nr. 67 mit dem Artikel "Aus dem politischen Leichenschauhaus".
- "Königsberger Volkszeitung" (Königsberg); Zeitung: SPD 22. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 222 vom 21. September "Urfehde unter Harzburgern" wurde die Zeitung verwarnt.
Mit Nr. 222.
- "Freie Presse" Zeitung: SPD 22. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 222 vom 21. September "Urfehde unter Harzburgern" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Volkswacht" (Insterburg); Zeitung: SPD 22. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 223 vom 22. September "Urfehde unter Harzburgern" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Gumbinner Volksfreund" (Gumbinnen); Zeitung: SPD 22. Sept. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 223 vom 22. September "Urfehde unter Harzburgern" wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Rheinische Zeitung" (Köln); Zeitung: SPD 26. Okt. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 252 vom 25. Oktober "Wer ist Papen? - Wir kündigen Enthüllungen an" wurde die Zeitung verwarnt.
Nr. 254.
- "Lokal-Anzeiger" (Köln); Zeitung: 20. Nov. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 348 vom 16. November "Katholisches Jungvolk - Ablehnung auf der ganzen Linie", "Spiel mit dem Krieg" [Wehrsport] und "So wird ertüchtigt" [Ertüchtigungslager] wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Vorwärts" (Berlin); Zeitung: SPD 1. Dez. 1932. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 562 vom 29. November "Papen nicht! Eine Warnung in entscheidender Stunde!", der sich gegen die Absicht des Reichspräsidenten wendet, Papen erneut zum Kanzler zu berufen, wurde die Zeitung verwarnt.
Zeitungsausschnitt vom 2. Dezember 1932 mit dem Artikel.
- "Königsberger Volkszeitung" (Königsberg); Zeitung: SPD 7. Dez. 1932. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 273, 275, 276, 280 vom 24., 26., 28. November und 2. Dezember "Sondergericht gegen links", "Ein neuer Tankstellenprozeß vor dem Sondergericht", "Exemplarische Bestrafung mit Mindeststrafen", "Neue Zuchthäuser bauen!" wurde die Zeitung verwarnt.
Nr. 273, 275, 276, 280 und 288.
- "Westdeutscher Beobachter" (Köln); Zeitung: NSDAP 5. Jan. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels vom 4. Januar "Gewalt gegen Gewalt", in dem offen zum bewaffneten Kampf gegen die Reichsregierung aufgerufen wird, wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Koblenzer Nationalblatt - neuer rheinischer Merkur" Zeitung: NSDAP 10. Jan. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 3 vom 4. Januar "Gewalt gegen Gewalt" regte der Oberpräsident in Koblenz eine Verwarnung an.
[siehe "Westdeutscher Beobachter"]
1 Exemplar der Nr. 38 vom 14. Februar 1933.
- "Trierer Nationalblatt" (Trier); Zeitung: NSDAP 10. Jan. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels vom 4. Januar "Gewalt gegen Gewalt" regte der Oberpräsident in Koblenz eine Verwarnung an.
[siehe "Westdeutscher Beobachter"]. Ohne Exemplar.
- "Politischer Pressedienst" (Berlin); Zeitschrift: 13. Feb. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 17 vom 9. Februar "Rücktrittspläne Hindenburgs? Reichsverweser statt Reichspräsident" wurde die Zeitschrift verwarnt.
Mit Nr. 17.
- "Koblenzer Volkszeitung" (Koblenz); Zeitung: Organ des Zentrums 14. Febr. 1933. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 37 und 38 "Polizei-Präsident Dr. Biesten bis auf weiteres beurlaubt - Es geht gegen die katholischen Beamten" und "Wähler, horch auf!" wurde von der NSDAP ein Verbot angeregt.
Mit Nr. 37 und Nr. 38.
- "Der Hinterpommer" (Köslin); Zeitung: SPD 17. Febr. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 37 vom 13. Februar "Trauer in Neunkirchen" erging an die Zeitung eine Warnung. Ohne Exemplar.
- "Kreiszeitung" (Heilsberg - Guttstadt/Ostpreußen); Zeitung: 17. Febr. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 32 vom 8. Februar "Unsere Meinung" - "Gott als Firmenschild", der zu Hitlers Worten: "Möge der allmächtige Gott unsere Arbeit in seine Gnade nehmen, unseren Willen recht gestalten, unsere Einsicht segnen und uns mit dem Vertrauen unseres Volkes beglücken!" mit der Bemerkung "Das hat uns noch gefehlt!" Stellung nimmt, wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Königsberger Volkszeitung" (Königsberg); Zeitung: SPD 18. Feb. 1933. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 38 vom 14. Februar "Parteiregiment", "Vor der Brautnacht", "Vor und nach "Tisch" wurde der Zeitung eine Verwarnung erteilt. Ohne Exemplar.
- "Ermländische Zeitung" (Braunsberg/Ostpreußen); Zeitung: 23. Feb. 1933. Verbotsgründe: Wegen der Artikel in Nr. 42 vom 20. Februar "Das drohende Verbot!" und "Hitler zum Mahnwort der katholischen Verbände" wurde die Zeitung verwarnt.
2 Exemplare der Nr. 42.
- "Früh-Depesche des Neuen Telegraphendienstes" (Berlin); 24. Feb. 1933. Verbotsgründe: Das Auswärtige Amt teilte dem Reichsinnenminister mit, dass die Meldung des NT vom 22. Februar "Kabinettsberatung über KPD-Verbot" "völlig falsch" sei und bat um Prüfung und weitere Veranlassung.
1 Exemplar.
- "Eitorfer Zeitung" (Eitorf/Rhein); Zeitung: 24. Feb. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 37 vom 14. Februar "Die Vorgänge in Oberhausen - ein geheimes Rundschreiben", in dem es heißt: "Daß Polizeipräsident Weyer trotz der Lauterkeit seines Charakters und seiner gewissenhaften Amtsführung ein Opfer des braunen Denunziantentums werden konnte, kam überraschend", wurde die Zeitung verwarnt. Ohne Exemplar.
- "Hannoverscher Anzeiger" (Hannover); Zeitung: 5. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Aufrufs des Bundesvorstandes und des Bundesausschusses des ADGB in Nr. 53 vom 3. März "An die Deutsche Arbeiterschaft" wurde die Zeitung verwarnt, weil der Aufruf als Wahlpropaganda der verbotenen SPD angesehen wurde.
Der Aufruf liegt bei.
- "Deutsche Allgemeine Zeitung" (Berlin); Zeitung: 14. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels "Potsdam", des Leitartikels in Nr. 134 vom 20. März, der sich mit der festlichen Eröffnung des Reichstages in Potsdam und den politischen Hintergründen beschäftigt, wurde die Zeitung verwarnt.
Nr. 122 und 134.
- "Der Tat-Kreis" (Berlin); Zeitschrift, Korrespondenz: 22. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 56 vom 2. März "Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung", in dem der Begriff "Sperrmark" und "Registermark" falsch angewendet wurden, verwarnte man die Zeitschrift.
Nr. 56.
- "Luft- und Kraftfahrt" (Berlin); Zeitschrift: 26. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 3 März 1933 "Ein Luftfahrtkommissar", der sich mit der Einsetzung Görings beschäftigt, wurde die Zeitschrift verwarnt.
Nr. 3.
- "Völkischer Beobachter" (Berlin); Zeitung: NSDAP . 1 Zeitungsausschnitt vom 6. Dezember 1932 über die Verwarnung des "Vorwärts".
- "Niedersächsische Tageszeitung" Zeitung: 1 Zeitungsausschnitt vom 4. März 1933 mit dem Artikel "Hannoverscher Anzeiger" als "Volkswille-Ersatz".

Archivaliensignatur
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 77, Tit. 4043 Nr. 101
Alt-/Vorsignatur
Nr. 21f Bd. 2

Kontext
Ministerium des Innern >> 03 Abteilung II – Polizeiabteilung (1787 - 1943) >> 03.31 Sektion 31 – Politische Polizei (1921 - 1936) >> 03.31.03 Demokratische Mitwirkung und Mittel zur Sicherung der Republik (1924 - 1934) >> 03.31.03.02 Ausnahmezustand und Notverordnungen (1924 - 1934)
Bestand
I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern

Laufzeit
1932 - 1933

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Letzte Aktualisierung
28.03.2023, 15:41 MESZ

Objekttyp


  • Archivale

Entstanden


  • 1932 - 1933

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