Der Erste Weltkrieg und die literarische Ethik : historische und systematische Perspektiven

Die Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs brachte das "Wert-Vakuum" (Hermann Broch) zum Vorschein, in dem sich eine spezifisch literarische Ethik ausbildete. Nach dem Versagen der bisherigen Moralvorstellungen übernimmt vor allem die Literatur den Versuch, nach den (Hinter-)Gründen der Katastrophe zu fragen: Nicht die dokumentarischen Szenarien werden hier beleuchtet, sondern die Aufarbeitung im satirischen (Karl Kraus), essayistischen (Broch), utopischen Schreiben (Musil) wie im Roman der 20er Jahre (u. a. Der Zauberberg, Der Mann ohne Eigenschaften, Die Schlafwandler). Die Distanzierung von der akademischen Philosophie (Wittgenstein) prägt dabei die ganze Generation, die durch die Lektüre Kierkegaards und Dostojewskis bereits ethisch sensibilisiert war: ,Ethik' dabei im Sinn einer Richtungsethik, einer Theorie der Moral. Was u. a. von Lukács und Bloch in Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg angestoßen wurde, ist bis in die gegenwärtige Theorie von Literatur und Ethik lebendig geblieben.

Digitalisierung: Bayerische Staatsbibliothek

In copyright

0
/
0

Location
München, Bayerische Staatsbibliothek -- PVA 2010.2711
ISBN
9783770550319
Extent
282 S.
Language
Deutsch

Bibliographic citation
Ethik - Text - Kultur ; 4

Keyword
Geschichte 1914-1933
Ethik
Erster Weltkrieg
Literatur
Deutsch

Event
Veröffentlichung
(where)
Paderborn ; München
(who)
Fink
(when)
2010
Creator

URN
urn:nbn:de:bvb:12-bsb00093832-0
Last update
16.04.2025, 8:31 AM CEST

Data provider

This object is provided by:
Bayerische Staatsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Associated

Time of origin

  • 2010

Other Objects (12)