Forschungsbericht

ECO-Shoring : Effektive ökologische Umweltentlastung durch Nearshoring, Made-to-Measure und On-Demand Produktion in regionalen Netzwerken

Zusammenfassung: Zur Erreichung der von der Politik gesteckten Klimaziele in Bezug auf die Begrenzung der globalen Erwärmung müssen die THG-Emissionen aus der Textilindustrie bis 2030 in etwa halbiert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bekleidungsindustrie, die den Großteil der Emissionen im Textilsektor verantwortet. Das Projekt ECO-Shoring zielt auf eine effektive ökologische Entlastung durch nachhaltige Produktionsmethoden im Nearshoring-Umfeld unter der Einbeziehung des Kunden und der Entwicklung von Technologien und Services für kundenindividuelle Produkte1. Die durchgeführten Arbeiten umfassen die Ökobilanzierung einzelner Stufen der Bekleidungsproduktion und die Quantifizierung der Umweltentlastung durch mögliche On-Demand- und Nearshoring-Ansätze sowie die Entwicklung neuer digitaler Services und Workflows für Produktionsprozesse von Kleinserien und individualisierter Kleidung2. Der Fokus liegt auf der Reduktion von Bekleidungsmüll, Materialver-brauch, Energieeinsatz und der Produktoptimierung für eine nachhaltige Nutzungsphase. Hierfür wurden detaillierte MFCA-Modelle von Produktionsstufen entwickelt, daraus wirkungsvolle Hebel abgeleitet und damit Wege aufgezeigt, wie der Wandel von Fast-Fashion hin zu einer nachhaltigen Bekleidungsindustrie gelingen kann. Das Projekt zeigt, dass Nearshoring und On-Demand-Produktion signifikante ökologische Einsparungen ermöglichen, insbesondere durch die Reduzierung von Abfällen und eingesetzten Ressourcen, sowie die Verlängerung der Nutzungsdauer von Produkten und die Steigerung von Recycling-Potentialen bei entsprechender Qualität der Produkte. Es konnte anhand der entwickelten Modelle und einer polarisierenden Betrachtung nachgewiesen werden, dass ECO-Shoring Produktionsmethoden gegenüber der Fast-Fashion-Industrie ökologisch vorteilhaft sind und das Prinzip der Kreislaufwirtschaft stärken. Technologisch fortschrittliche Fertigungsmethoden mit kurzen Lieferketten sind zukunftsweisend für individualisierte Produkte. Für eine praktische Umsetzung wurden Modellanwendungen für die digitale Integration von Serviceprozessen, einschließlich CAD-Produkt-Konfiguratoren, 3D-Visualisierung und Produktdaten-Generierung für individuelle Kleidung aus Kunden-Avataren entwickelt. Diese Anwendungen wurden in automatisierten Prozessen in eine skalierbare Technologieplattform überführt und getestet. Abschließend erfolgte eine Integration der Ökobilanzierungs-Modelle und der Technologieplattform als Demonstrator im Multifunktionslabor der DITF. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines Wandels hin zu zirkulären und nachhaltigen Produktionsmodellen. Es wird empfohlen, die Ansätze von ECO-Shoring weiterzuverfolgen, insbesondere die Integration von digitalen 3D-Designprozessen in Produktions- und Vertriebsabläufe. Zukünftige Geschäftsmodelle sollten auf virtuelle Produktentwicklung und Automatisierung mit durchgehenden Strukturen zur Kommunikation von Öko-Daten aus Design, Produktion und Vertrieb setzen. Konsumenten sollten stärker in die Wertschöpfungskette eingebunden werden, um personali-sierte Produkte effizienter zu gestalten und eine Produktbindung herbeizuführen. Hierbei muss der ökologische Mehrwert von unter ECO-Shoring-Bedingungen hergestellten Produkten offen und verständlich kommuniziert werden. ECO-Shoring wurde durch die Assyst GmbH koordiniert und gemeinsam mit dem Projektpartner DITF Denkendorf im Zeitraum von 24.03.2022 bis 23.06.2024 bearbeitet. Das Vorhaben wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unter dem Aktenzeichen 37686/1-21/2 finanziell gefördert

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
1 Online-Ressource (91 Seiten)
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Illustrationen
Literaturverzeichnis: Seite 59 - 60

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Aschheim
(wer)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(wann)
2024
Urheber
Lades, Martin
Mirosnicenko, Alexander
Seibold, Jürgen
Artschwager, Alexander
Beteiligte Personen und Organisationen

URN
urn:nbn:de:101:1-2501301628397.216546408905
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:30 MESZ

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

Entstanden

  • 2024

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